Straubinger, 6.April 2005
Arena-Park: Keine EU-Fördermittel

Furth im Wald. (t1) Gibt es für den Shop-Komplex namens "Arena-Park" EU-Fördermittel oder nicht?

Diesbezüglich wurden in den vergangenen Wochen immer wieder unterschiedliche Meinungen und Aussagen laut. Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu hatte zuletzt vor rund drei Wochen die Befürchtung geäußert, dass es doch Geld von der Europäischen Union geben könnte. Doch diese Frage scheint sich nun erledigt zu haben, wie gestern MdB Klaus Hofbauer versicherte.

Er habe eine verlässliche Aussage - unter anderem auch von Bundeswirtschafts-Staatssekretär Rezzo Schlauch -, dass die Europäische Union dieses Projekt mit 46 Einzelläden in Folmava nicht bezuschussen wird. Und das, obwohl ein solches Vorhaben durchaus förderfähig wäre. Durch politische Intervention habe das jedoch verhindert werden können.

 

Hofbauer: Lage war noch war noch nie
so schwierig

CSU-MdB diskutierte gestern mit Hauptschülern –
Von Arena-Park bis zu Bodyguards

Furth im Wald. (t1) Ein Politiker besucht eine Schule. Was früher für so manchen Jugendlichen eine nette, entspannte Abwechslung im Unterrichtsalltag war, ist heute eine Gelegenheit, die sicherlich nicht kleinen Sorgen und Nöte anzusprechen. Und diese Gelegenheit nutzten gestern die Jungs und Mädels der neunten Hauptschul-Klassen auch. Sie hatten den CSU-Bundestagsabgeordneten Klaus Hofbauer zu Gast. In den jeweils einstündigen Diskussionsrunden dominierten auf beiden Seiten keineswegs Floskeln und banale Fragen, sondern Situationsanalysen und Prognosen. Hofbauer machte zwar immer wieder Mut, verschonte jedoch nichts, gerade was die Arbeitsplatzsituation betrifft. "Ich habe eine solch schwierige Situation in Deutschland wie auch in unserer Region noch nie erlebt", gestand der Bundespolitiker.

Appell: politisch engagieren!
Deshalb sucht er auch das Gespräch mit den Menschen, wie der gestrige Besuch in der Further Hauptschule wieder einmal bewies. Eigentlich wäre die Diskussion mit den Neuntklässlern im Rahmen der Berlin-Fahrt Ende April geplant gewesen. Nachdem jedoch Hofbauer zu diesem Zeitpunkt terminlich verhindert ist, erklärte er sich kurzerhand bereit, in die Grenzstadt zu kommen und hier Rede und Antwort zu stehen. Denn: "Mit jungen Menschen zu diskutieren, ist mir ein besonderes Anliegen. "

Ein Grund hierfür sind sicherlich auch seine eigenen Erfahrungen, die er in seiner Jugend mit der Politik machte. Der MdB erinnerte an seine Zeit an der Further Realschule, von der ihm der deutsch-französische Freundschaftsvertrag als eindrucksvolles Erlebnis in Erinnerung blieb. Ob er damals bereits den Wunsch hatte, beruflich in die Politik einzusteigen? Diese Frage einer Schülerin musste Hofbauer jedoch schmunzelnd verneinen: "Ich hätte nie geglaubt, dass ich Berufspolitiker werde, obwohl ich bereits seit dem Alter von 24 Jahren kommunalpolitisch tätig bin."

Und warum ausgerechnet bei der CSU, wollte ein Jugendlicher wissen. Hofbauer erinnerte in lockerer Art an ein politisches Seminar der Hanns-Seidel-Stiftung, an dem er als 18-Jähriger teilgenommen hat. Daraufhin habe er sich mit den einzelnen Parteiprogrammen intensiv auseinander gesetzt und danach seine Entscheidung gefällt. "Ich bin mit Überzeugung bei der Partei", versicherte Hofbauer, betonte jedoch zugleich: "Die Partei ist nur ein Mittel, für die Region, für die Menschen etwas zu erreichen. Kämpfen wir alle zusammen, dass die Demokratie erhalten bleibt."

Er appellierte deshalb an die Schüler, sich politisch zu engagieren, auch wenn die Politik derzeit nicht gerade ein hohes Ansehen genieße. Dies unterstrich auch die Frage eines Jungen, der von Hofbauer keck wissen wollte: "Die Politiker machen Wahlversprechen. Planen die vorher schon ein, dass es nichts wird?"

Weltweit stärkstes Lohngefälle
Doch es waren nicht nur persönliche Fragen, wie etwa die Höhe des Gehalts, ob ein MdB Bodyguards hat ("so ein Abgeordneter, der fällt in Berlin gar nicht auf"), die Wochenabläufe ("zwischen 70 und 80 Stunden") oder Urlaub. Ein Schüler wollte beispielsweise wissen, wie Hofbauer zum Irak-Krieg steht. Dabei machte der Chamer Bundespolitiker keinen Hehl daraus, dass es in dieser Frage keine Patentlösungen gibt, einerseits Menschenleben zu schonen, andererseits ein Volk von einem Diktator zu befreien. Generell sei es eine sehr schwierige Entscheidungen, Soldaten auf gefährliche Missionen zu schicken, wie es die Bundesregierung mit den Einsätzen im Kosovo oder auch in Afghanistan macht. "Da schläfst Du die Nacht vorher nicht gut. Denn Du schickst nicht nur Panzer, sondern Menschen", schilderte er die Stunden vor einer Stimmabgabe zu dieser Frage.

In kaum einer anderen Region spiegeln sich die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme, aber auch die Sorgen in Folge der EU-Osterweiterung deutlich wider wie im Osten Bayerns. So beschäftigt die jungen Further auch die Problematik "Arena-Park". Hofbauer räumte ein, dass er nach wie vor die EU-Osterweiterung begrüßt, betonte jedoch gleichzeitig, dass er schon immer von den Problemen gewarnt habe. Neben einem Förder- und Steuergefälle gebe es vor allem ein riesiges, weltweit einmaliges Lohngefälle.

Kaum einer hat eine Lehrstelle
Und das könnte die sowieso schon schwierige Arbeitsplatzsituation in Ostbayern noch weiter verschärfen. Obwohl Betriebe im Landkreis Cham über ihr Maß hinaus ausgebildet haben, droht eine Verschärfung der Situation. Deshalb bemüht sich Hofbauer, die Finanzierung des Mittelstandes durch die Schaffung von besseren Rahmenbedingungen auf gesündere Bein zu stellen. Dabei gehe es nicht darum, neue Jobs zu schaffen, sondern die bestehenden zu erhalten.

Dass die Aussichten nicht rosig sind ("es gibt kein Patentrezept, sondern nur viele kleine Mosaiksteinchen"), spüren die Jugendlichen bereits am eigenen Leib. "Es sieht deutlich duster aus", weiß auch Lehrerin Alexandra Graßl. In der Klasse 9c haben beispielsweise rund drei Monate vor Schulende erst drei einen Job, 18 schreiben immer noch Dutzende Bewerbungen. Dabei sieht's bei den Jungs noch verhältnismäßig besser aus, denn: "Bei den Mädchen hat überhaupt noch keine etwas."

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