----- Original Message -----
From: Kain Christine
To: 'Reinhold Kiehl'
Sent: Tuesday, May 06, 2008 5:26 PM
Subject: Archivsuche

Leserbriefe

„Laut Emissionsgrenzwerten der 17. BImSchV in seiner ursprünglichen Fassung vom 30. November 1990 mit Änderung vom Februar 1999, die lediglich eine Verschärfung der Grenzwerte für Kohlenmonoxid und Quecksilber, jedoch keine Änderung der Anforderungen hinsichtlich Arsen, beinhaltet, ist die Verfeuerung entsprechender Altlasten im Landkreis Schwandorf rechtlich kaum zu beanstanden. Die verwendete Technik ist ebenfalls für die angegebenen Werte genügend. Die Aussage der Regierung der Oberpfalz, dass keinerlei Gefahr für die Gesundheit der Bürger des Landkreises und der weiteren Umgebung (?) bestehen würde, ist jedoch so nicht ohne Widerspruch hinzunehmen:

1. Die Summierung der Belastung durch Bayernwerk, Müllverbrennungsanlage, arsenverseuchte Altlasten der Vereinigten Aluminiumwerke, u.a. ist an sich schon nicht mehr als normal - für ein Fremdenverkehrsgebiet, in dem sich Allergiekliniken, Reha-Zentren, Kur- und Naturschutzgebiete befinden, die mit gesunder Luft auf sich aufmerksam machen - zu bezeichnen.

2. Die in der 17. BImSchV angegebenen und zugelassenen Emissionsgrenzwerte sind zumindest in Bezug auf die Schwermetalle und Arsen viel zu hoch. So ist z. B. der Wert für Quecksilber genauso hoch angesetzt wie der für Cadmium, obwohl Cadmium (Jonen) 1000mal stärker an biologisches Material (Mensch) bindet als Quecksilber (Jonen) und demgemäß entsprechend gefährlicher einzustufen ist. Für Arsen wird ein Wert von 0,3 mg/m3 Luft - ein horrent-hoher Wert - angegeben, ein Wert ca. 200000 mal höher als die Werte für Cadmium und Quecksilber: Konzentrationen, die für biologisches Material (Mensch) tödlich sind!

Die Werte werden angegeben für reines gemessenes anorganisches Quecksilber, Cadmium, Zinn und Arsen: Für biologisches Material wichtig sind entsprechend organische Verbindungen deren Giftigkeit schon in Spuren nicht zu übertreffen sind und demgemäß in Kampfstoffen Verwendung finden (Vergleiche Metylquecksilber, Organozink-Verbindungen, TPT, TBT - in sportlicher Kleidung, Anstrich für Schiffe - Nahrungsmittelkette, usw.).

3. Die Verbrennungsgase werden über entsprechend hohe Schornsteine abgeleitet und in der Atmosphäre „verdünnt“ - was ist bei Inversionswetterlagen mit den Giftwolken? Die Sensibilisierungsraten für Allergische Erkrankungen (Asthma) steigen rapide. Die Wirkung dieser verschiedenen Stoffe auf den Menschen, insbesondere in Bezug auf allergische Erkrankungen und Leukämie, wird von mir in den Procechings der Internationalen Federation of Clin. Chem. and Lab. Medizin, 1998, explizit beschrieben.“

Dr. Reinhard Kiehl

Labor und Forschung

Saliterweg 1

93437 Furth im Wald

Zur Diskussion um die Verbrennung schwerbelasteter B III-Althölzer im Schwandorfer Bayernwerk meldete sich nun der Biochemiker Dr. Reinhold Kiehl aus Furth mit seiner Einschätzung der Lage zu Wort:


Erschienen:
15.02.2000: KÖZ / / Seite:

 

Rückkehr zur Sachlichkeit

 

Nachdem vor einigen Jahren einige Richter meinten, einer armen leidgeprüften Exfrau mit allen Mitteln recht geben zu müssen, ein gar so Mitarbeier-fürsorglicher Klinikleiter zwecks Wirtschaftsfaktor Klinik alles erlaubt bekam, eine Regierung der Oberpfalz mit ihren Gutachtern meinte, mich nun endgültig lebendig begraben zu müssen (um einigen Fachleuten ihre Ellenbogenfreiheit zu erhalten) ist es für mich doch erfreulich so langsam aber sicher feststellen zu können, dass man offensichtlich jetzt auch hier im Landkreis Cham beschlossen hat zu einer mehr objektiven und sachlichen wie fachlichen Beurteilung und Arbeit zurückzukehren. Ein Trend, der nachzuvollziehen ist in der Tagespresse der letzten Wochen. Beispiele: „Atomausstieg“ (Angela Stoll) und „Ökosteuer“ Leserbriefe von Kreisrat Gerhard Weiherer und R. Kurzmann, Bund Naturschutz, sowie Leitbild Cham, MdB Hofbauer:

Zur sauberen Atomenergie gibt es zur Zeit keine vergleichbaren Alternativen. Innovative Entwicklungen dazu wurden vor 30 bis 40 Jahren blockiert und in Schubladen verkommenlassen. Der radioaktive Müll muß weiter transportiert und gelagert werden. Die geplanten Zwischenlager dazusind allerdings nicht zu vertreten und gefährlicher als ein Endlager. Bis neue Techniken gefunden oder entwickelt sind, muß sparsam mit den vorhandenen Resourcen umgegangen werden. Fossile Brennstoffe (Erdgas, Erdöl, Kohle) sind gesundheitlich ein weitaus größerer Risikofaktor als die vorhandenen Atommeiler mit ihrem Abfall. Wir sollten hier nicht auf das Ausland verweisen, sondern die Vorreiterrolle übernehmen. Es ist eine Chance für unsere Zukunft. Der Leidensdruck der Bevölkerung durch die Benzinpreiserhöhung wird hoffentlich bald so hoch sein, daß sich das Bewußtsein für die anderen Möglichkeiten der Fortbewegung wieder entwickeln (Fuß, Rad, Bahn, ÖPNV). Die schlimmste Umweltbelastung droht durch Kraftfahrzeugverkehr und ist verantwortlich für den Hauptteil der Kosten unseres vor dem Kolaps stehenden Gesundheitswesens. Es sollten deshalb, schnellstens auch allgemeine Straßenbenutzungsgebühren eingeführt werden. Nur so wird es möglich sein, neue technische Entwicklungen durchzuboxen (Wasserstoffantrieb). Niemand wird mit einem Fahrgestell unterm Hintern, einer Zigarettenkippe im Mund oder einer Kaffeesucht geboren. Aus oben angeführten Gründen bin ich selbst nun seit ca. 5 Jahren zu spartanischer Lebensweise verurteilt und kann nur sagen, daß dies für mich eine Rückbesinnung auf alte Tugenden war. Ich habe den Aufbau des zerstörten Westteils der BRD von Null mit erlebt. Wer von der heutigen Generation kann so etwas vorweisen und behaupten das er bei vollem Bewußtsein lebt? Eine Generation, die nur nach Vergnügen ruft ohne sich dafür anstrengen zu müssen, Live-style-drugs, virtueller Welt? Nur Not macht erfinderisch. Innovation kamen immer nur durch Mangelsituation und Neugierde zu stande. Gesundheit nur durch eigene Bewegung. Informationstechnologie ist keine Innovation und führt im Endeffekt zur Verarmung des Menschen.

Dr. Reinhold Kiel,

Saliterweg 1,

93437 Furth im Wald

Zu aktuellen Diskussion um Atomausstieg äußert sich Dr. Kiehl aus Furth im Wald.

 

Freundliche Grüße

Christine Kain

 

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