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Bayerwald-Echo, 21.Juni 2000

Atomenergie - Wasserstoffantrieb
Zu aktuellen Diskussion um Atomausstieg äußert sich Dr. Kiehl aus Furth im Wald.

Nachdem vor einigen Jahren einige Richter meinten, einer armen leidgeprüften Exfrau mit allen Mitteln recht geben zu müssen, ein gar so Mitarbeier-fürsorglicher Klinikleiter zwecks Wirtschaftsfaktor Klinik alles erlaubt bekam, eine Regierung der Oberpfalz mit ihren Gutachtern meinte, mich nun endgültig lebendig begraben zu müssen (um einigen Fachleuten ihre Ellenbogenfreiheit zu erhalten) ist es für mich doch erfreulich, so langsam aber sicher feststellen zu können, daß man offensichtlich jetzt auch hier im Landkreis Cham beschlossen hat zu einer mehr objektiven und sachlichen wie fachlichen Beurteilung und Arbeit zurückzukehren.

Ein Trend, der nachzuvollziehen ist in der Tagespresse der letzten Wochen. Beispiele: "Atomausstieg" (Angela Stoll) und "Ökosteuer" Leserbriefe von Kreisrat Gerhard Weiherer und R. Kurzmann, Bund Naturschutz, sowie Leitbild Cham, MdB Hofbauer.

Zur sauberen Atomenergie gibt es zur Zeit keine vergleichbaren Alternativen. Innovative Entwicklungen dazu wurden vor 30 bis 40 Jahren blockiert und in Schubladen verkommen lassen. Der radioaktive Müll muß weiter transportiert und gelagert werden. Die geplanten Zwischenlager dazu sind allerdings nicht zu vertreten und gefährlicher als ein Endlager. Bis neue Techniken gefunden oder entwickelt sind, muß sparsam mit den vorhandenen Resourcen umgegangen werden. Fossile Brennstoffe (Erdgas, Erdöl, Kohle) sind gesundheitlich ein weitaus größerer Risikofaktor als die vorhandenen Atommeiler mit ihrem Abfall.

Wir sollten hier nicht auf das Ausland verweisen, sondern die Vorreiterrolle übernehmen. Es ist eine Chance für unsere Zukunft. Der Leidensdruck der Bevölkerung durch die Benzinpreiser- höhung wird hoffentlich bald so hoch sein, daß sich das Bewußtsein für die anderen Möglichkeiten der Fortbewegung wieder entwickeln (Fuß, Rad, Bahn, ÖPNV). Die schlimmste Umweltbelastung droht durch Kraftfahrzeugverkehr und ist verantwortlich für den Hauptteil der Kosten unseres vor dem Kollaps stehenden Gesundheitswesens. Es sollten deshalb, schnellstens auch allgemeine Straßenbenutzungsgebühren eingeführt werden. Nur so wird es möglich sein, neue technische Entwicklungen durchzuboxen (Wasserstoffantrieb).

Niemand wird mit einem Fahrgestell unterm Hintern, einer Zigarettenkippe im Mund oder einer Kaffeesucht geboren. Aus oben angeführten Gründen bin ich selbst nun seit ca. 5 Jahren zu spartanischer Lebensweise verurteilt und kann nur sagen, daß dies für mich eine Rückbesinnung auf alte Tugenden war. Ich habe den Aufbau des zerstörten Westteils der BRD von Null mit erlebt. Wer von der heutigen Generation kann so etwas vorweisen und behaupten, daß er bei vollem Bewußtsein lebt? Eine Generation, die nur nach Vergnügen ruft ohne sich dafür anstrengen zu müssen, mit Live-style-drugs, in virtueller Welt? Nur Not macht erfinderisch. Innovation kamen immer nur durch Mangelsituation und Neugierde zustande. Gesundheit nur durch eigene Bewegung. Informationstechnologie ist keine Innovation und führt im Endeffekt zur Verarmung des Menschen.

Dr. Reinhold Kiel,
Saliterweg 1,
93437 Furth im Wald, www.rki-i.com