Straubinger, 2./3. Juli 2003
"Arena Park ist nicht mehr zu stoppen"
Am 1. Juni 2006 soll Eröffnung sein - Ein Interview mit Centerleiter Raimund Bayer

Furth im Wald. (ab) Bereits zum 1. Juni 2006 soll der Arena Park im tschechischen Folmava eröffnet werden. Centerleiter Raimund Bayer geht davon aus, dass das 500 Meter hinter der Grenze im tschechischen Folmava geplante Großprojekt nun nicht mehr zu stoppen ist. In einem Interview mit der Chamer Zeitung/Further Chronik informiert Bayer über den aktuellen Stand der Dinge und gewährt dabei auch einen Blick hinter die Kulissen.

Ist das Genehmigungsverfahren für den Arena Park schon abgeschlossen?

Wenn Sie damit meinen, ob das Projekt noch zu stoppen ist, dann müssen wir Gegner des Projektes enttäuschen, denn das ist nicht mehr möglich. Das Genehmigungsverfahren läuft wie geplant.

Wann werden Sie mit dem Bau beginnen und wann soll das Einkaufszentrum eröffnet werden?

Die Bauarbeiten werden noch 2005 beginnen und ein erster genannter Eröffnungstermin ist der 1. Juni 2006. Dieses Datum wird auch in unseren Mietverträgen genannt.

Wer sind die Investoren und wie wird die Finanzierung abgewickelt?

Die Investorenfirma/Betreiberfirma ist die Schwarzbauer s.r.o mit Sitz in der Tschechischen Republik. Der Eschlkamer Gerhard Traurig wurde von den Gesellschaftern und den am Projekt beteiligten Investoren zum Geschäftsführer der Schwarzbauer s.r.o. bestimmt und ist in dem Projekt folglich federführend. Hier aber mit seiner Person jetzt Sündenböcke aus der Region zu suchen, macht wenig Sinn, denn wenn er dieses großzügige Angebot nicht angenommen hätte, wäre es eben ein anderer geworden. Gesellschafter oder weiter am Projekt beteiligte Firmen im Einzelnen zu nennen ist unnötig, da die Berichterstattung auf deutscher Seite recht einseitig einherging.

Die Finanzierung des Projektes wird über internationale Großbanken stattfinden und ist unabhängig vom Vermietungsstatus des Projektes. Das freut uns natürlich, da wir uns unsere Mieter unter diesen Voraussetzungen unabhängig und sehr gezielt heraussuchen können.

Wie laufen die Verhandlungen mit den potentiellen Mietern?

Manche Firmen gehen davon aus, dass die Mietsituation in der Tschechischen Republik der gebietsweise verheerenden Situation in Deutschland gleicht und dass Mietinteressenten kommen können, wann sie wollen und man für sie schon einen Platz reserviert hat - selbstverständlich für ein Minimum pro Quadratmeter.

Bei dieser Denkweise wird wohl der eine oder andere enttäuscht werden, denn in der Tschechischen Republik ist die Nachfrage an Gewerbeflächen bedeutend größer als in Deutschland und gute Standorte werden auch entsprechend honoriert.

Wir können derzeit ein erstes Fazit ziehen und können sagen, dass die Verhandlungen erwartungsgemäß gut laufen. Nur die regionale Geschäftswelt auf deutscher Seite tritt noch vorsichtig und unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit an uns heran. Offensichtlich wurde sie durch die bisherige Berichterstattung eingeschüchtert und hat jetzt Bedenken, dass man mit dem Finger auf sie zeigt, wenn sie mit uns in der Tschechischen Republik ins Geschäft kommt. Was eigentlich schade ist, denn wer es verpasst, die Gelegenheit zu nutzen, die sich ihm hier 500 Meter hinter der Grenze bietet, wird es möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt bedauern. Jedem sollte klar sein, dass man sich so gezielt die Konkurrenz aller Branchen in die Region holt. Wir würden Händler aus der Region bevorzugen, aber scheinbar haben es die meisten immer noch nicht verstanden. Der Arena Park vernichtet keine Arbeitsplätze, sondern sichert Existenzen, bindet regional Kaufkraft, die bis jetzt ins Hinterland (zum Beispiel Region Pilsen) abfließt und schafft darüber hinaus neue Arbeitsplätze.

Bisher wurden fünf Deutsche im Management eingestellt und auch das Ingenieurbüro und der Projektentwickler, der den Bau ausfahren wird, ist eine internationale Firma mit Hauptsitz in der Bundesrepublik. Somit ist unsere Bilanz in Bezug auf Arbeitsplätze bereits seit Beginn des Projekts viel erfolgreicher als die mancher Regionalpolitiker, die zwar viel reden, aber nichts tun, auch wenn dies keiner wahrhaben will. Was hätte man mit der Verhinderung des Projektes denn erreicht?

Wenn es in Deutschland nicht läuft, dann kommt zu uns nach Europa! Niemand muss automatisch auf Grund einer neuen Konkurrenzsituation schließen. Bestenfalls sollte man umdenken und Flexibilität zeigen. Umziehen oder bestehende Betriebe um eine Filiale erweitern, könnte eine durchaus geeignete Antwort zum Standort Europa sein.

Wurden schon Mietverträge unterzeichnet? Ja, es wurden bereits Verträge unterzeichnet. Vorwiegend aus dem Bereich Gastronomie, da diese bezüglich Küchen und Sanitäranlagen in die Bauplanung mit einfließen. Aber auch in allen anderen Bereichen sind verhandelte Verträge unterschriftsreif.

Handelt es sich dabei um deutsche, tschechische oder andere Firmen?

Es handelt sich derzeit vorwiegend um tschechische und deutsche, aber auch österreichische Firmen. Interessant ist, dass zwar jeder nach den anderen Mietern fragt, selbst aber vorerst nicht genannt werden will.

 

50 Läden auf 19 000 Quadratmetern
Im Arena Park soll Einkaufen zum Erlebnis werden - Branchenmix

Furth im Wald. (ab) Läuft alles nach Plan, dann soll der Arena Park direkt hinter der Grenze künftig mehr als 700 000 Kunden aus der Region zwischen Regensburg und Pilsen anziehen. Auf dem 70000 Quadratmeter großen Areal mit 19000 Quadratmetern reiner Verkaufsfläche wird noch heuer mit dem Bau eines gigantischen Einkaufscenters begonnen: 50 Läden alle zwischen zwölf und 4 000 Quadratmeter groß - im Erdgeschoss und einer Erlebnisgastronomie (800 Quadratmeter) im Obergeschoss.

Zur Attraktivität des neuen Einkaufszentrums werden sicherlich auch die flexiblen Öffnungszeiten in Tschechien beitragen: 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.

Großen Wert legen die Projekt-Planer auf einen Mix ihrer künftigen Mieter: Baumarkt, Supermarkt, Schaugeschäfte, Drogeriemarkt, Bäckerei, Sportfachgeschäft, Augenoptik, Damen-Bekleidung, Herren-Bekleidung, Geschenkartikel, Blumenfachgeschäft, Wohneinrichtung, Elektromarkt, Mobilfunk, Schnellreinigung, Eisdiele, Fastfood, China-Restaurant, Tankstelle, Pizzeria, Imbiss, Friseur, Solarium, internationale Apotheke, Musikcafe, Lotto Totto und Nagelstudio, um nur einige zu nennen, sollen dabei vertreten sein.

Den Außenbereich will man ebenfalls großzügig nutzen, je nach Saison sollen hier Flohmärkte, Weihnachtsmärkte sowie Frühlings- und Oktoberfeste und Ähnliches abgehalten werden. Ein Fastfoodrestaurant mit Drive-in ist im Außenbereich ebenfalls geplant. Hinzu kommen 750 Parkplätze. Die Verwaltung wird in einem extra Gebäude hinter dem Arena Park-Komplex untergebracht.

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