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14.Juli 2004

Grünes Licht für "Clusterbildung"

Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft soll neue Jobs bringen

München. (dpa) Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Bayerns in der Hochtechnologie will die Staatsregierung die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft forcieren. Das Kabinett beschloss am Dienstag Konzepte für Biotechnologie, Luft- und Raumfahrt sowie Satellitennavigation. Nach dem Vorbild erfolgreicher HighTech-Regionen wolle die Staatsregierung die "Clusterbildung" für attraktive Arbeitsplätze ausbauen, sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Große Investitionen sind aber nicht vorgesehen. Der Freistaat soll sich nach den Plänen des Kabinetts hauptsächlich als Moderator betätigen, um Wissenschaftler und Manager an einen Tisch zu bringen.

Sein Vorbild sei der Chef des US-Chipherstellers Intel, sagte Stoiber. Der erteile vormittags an der Universität Unterricht und nehme nachmittags die besten Studenten mit in sein Unternehmen. Die "Clusterbildung" soll zusätzlich in der Informationstechnologie, Autoindustrie, Umwelt, Ernährung und Finanzwissenschaften gefördert werden. Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) soll bis Jahresende auch für diese Bereiche Konzepte ausarbeiten.

"Das sind die Wachstumschancen für die nächsten zehn Jahre", sagte Wiesheu. Wissenschaftsminister Thomas Goppel betonte, der Spitzennachwuchs aus den Universitäten solle auch in Bayern Arbeitsplätze finden und nicht in die USA auswandern.

Bayern habe sehr gute Ausgangsbedingungen, betonte Stoiber. Im Freistaat steuere die Hochtechnologie bereits zwei Drittel zum Umsatz der Industrieunternehmen bei.

Koch und Rüttgers für breite Reformdebatte

Berlin. (dpa) Trotz des Appells von CDU-Chefin Angela Merkel zu mehr Geschlossenheit haben Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Partei-Vize Jürgen Rüttgers vor einem Abwürgen der Reformdebatte in der Union gewarnt. "Diskussionen in der Sache zu führen, schadet nicht, sondern nützt. So entsteht auch Geschlossenheit", sagte Rüttgers am Dienstag in Düsseldorf.

Rüttgers stützte damit die Position von Koch. Der hatte die Kritik Merkels am Zustand der Union zurückgewiesen. "Ich bin mit der Reformdiskussion in den Reihen der Union sehr zufrieden. Richtige Lösungen lassen sich nicht mit Befehl und Gehorsam, sondern nur mit heftiger Auseinandersetzung und intellektuellem Ringen erreichen."