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Landshuter,Straubinger, 13.März 2004

Freistaat bleibt eine Hochburg für Erfinder

Bei Anmeldungen einsame Spitze –

Siemens-Konzern das innovativste Unternehmen

München. (dpa) Bayern und Baden-Württemberg sind weiter die innovativsten Bundesländer. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Patentanmeldungen in Deutschland um rund zwei Prozent auf 64 518, wie das Deutsche Patent- und Markenamt am Freitag in München mitteilte. Bayern lag mit 14 279 Anmeldungen an der Spitze, gefolgt von Baden-Württemberg (13 888) und Nordrhein-Westfalen (8 796).

Zwei Drittel aller inländischen Patentanmeldungen kamen aus diesen drei Ländern. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland nach Einschätzung der Patentexperten in der Spitzengruppe.

Gemessen an der Bevölkerungszahl lag Baden-Württemberg mit 130 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner auf Platz eins vor Bayern (115). "Baden-Württemberg hat eine ganz besondere Dynamik, Bayern auf hohem Niveau fällt leicht ab", sagte der Patentamtspräsident Jürgen Schade. Im Südwesten wurden damit pro 100000 Einwohner mehr als doppelt so viele Patente angemeldet wie im Bundesdurchschnitt (65) und genau zehn Mal so viele wie beim Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern (13). Das innovativste Unternehmen war dabei der Münchner Siemens-Konzern mit 3 949 Anmeldungen beim Deutschen und beim Europäischen Patentamt, gefolgt von Bosch und Infineon. Kreative Tüftler als Einzelerfinder schickten ein Zehntel aller neuen Patentanmeldungen ein. Dominierend sind die Unternehmen und Forschungseinrichtungen: "Drei Prozent aller Anmelder zeichnen für 50 Prozent aller Anmeldungen verantwortlich", sagte Schade.

Wie in den Vorjahren lag der Fahrzeugbau an erster Stelle bei den Patentanmeldungen (4 953 folgt von Maschinenelementen (3784) und elektrischen Bauteilen (3568). 2002 seien in Deutschland doppelt so viele Patente angemeldet worden wie in England und Frankreich zusammen, sagte Schade. "In Europa sind wir absoluter Spitzenreiter. " In Japan und den USA liege die Zahl der Patentanmeldungen zwar höher als in Deutschland, aber dort gebe es eine andere Systematik. Ein Rückgang der Innovationsfähigkeit Deutschland sei aus seiner Sicht nicht zu erkennen. "An diesem Bereich liegt es sicher nicht."

R.Kiehl: Sehen Sie dazu auch "Schutzrechte: Selbsthilfeorganisation der mittelständischen Industrie macht mobil gegen Anmeldeflut aus Konzernen/Initiative gegen Trivialpatente, 5.März