Straubinger, 11.Jan 2005

Erste Begegnungen mit der Musik
Musikgarten feiert Einjähriges - Ein Angebot der Musikschule für Kleinkinder und Eltern

Furth im Wald. (ab) "Kinder kann man gar nicht früh genug an Musik heranführen", davon ist Eva Podwika, derzeit kommissarische Leiterin der Musikschule Furth im Wald/Hohenbogen Winkel, fest überzeugt. So träumte sie lange von einem Musikgarten, in dem schon Zweijährige spielerisch mit der Welt der Klänge vertraut gemacht werden. Zu Beginn des Schuljahres 2003/04 erfüllte sie sich diesen Traum und startete mit der ersten Gruppe – mit fünf Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren. Der Erfolg gibt ihr Recht: Kinder und Eltern - die Erwachsenen sind bei diesem Projekt der Musikschule stark eingebunden - sind begeistert. Somit kein Wunder, dass der Musikgarten diesem Schuljahr bereits zwei Gruppen mit je acht Kindern zählt.

Kein "Superbaby"

Mit diesem frühen Unterricht suchen wir nicht das 'Superbaby"', erklärt Eva Podwika in einem Gespräch mit der Chamer Zeitung/Further Chronik. Vielmehr steht das gemeinsame Musizieren im Mittelpunkt der jeweils 45-minütigen Treffen. Es ist erwiesen, dass Kinder durch Spielen lernen. Genau hier setzt Eva Podwika an und versucht die Buben und Mädchen durch Spiele mit der Welt der Musik vertraut zu machen. "Erlebnisse, die für uns Erwachsene normal und üblich sind, für die Zwei- bis Dreijährigen voller Wunder, denn Kinder leben jeden Augenblick in seiner Ganzheit sagt Podwika.

Großen Wert legt die Musikpädagogin darauf, dass auch die Erwachsenen bei diesem Projekt stark eingebunden werden und daran Freude haben. Eltern spielen im Musikgarten eine wichtige Rolle, schließlich dienen sie ihren Kindern als Vorbild. Mami oder Papi vorsingen, so ist das für den Nachwuchs der stärkste Anreiz, selbst zu singen und zu musizieren", weiß Podwika aus Erfahrung. Schätzen Erwachsene Musik, dann spürt das auch das Kind und entwickelt positive und negative Gefühle. Podwika rät deshalb allen Müttern und Vätern mit ihren Sprösslingen zu Hause mehrmals täglich zu musizieren. Dabei ist es ganz egal, ob sie mit ihnen singen, tanzen oder nur Geräusche nachahmen. Auch musikalische Spiele wie Kniereiten, Fingerspiele, Lieder mit Körperbewegung, das Spielen von Instrumenten wie zum Beispiel Rasseln sowie Wiegen- und Schlaflieder sollten fest eingeplant werden.

Daheim geht's weiter

Im Grunde genommen ist das nichts anderes als das Wiederholen der Gruppenstunde. Der Musikgarten beginnt immer mit Begrüßungsliedern in denen jedes Kind namentlich genannt wird, dann folgen Bewegungsspiele und Geschichten. Nicht fehlen dürfen einfache Lieder, Echospiele und Sprechverse. Fester Bestandteil sind auch Tänze und das Spielen einfacher Instrumente (Klanghölzer, Trommeln, Rasseln etc.). Bewusstes Hören wird mit Klängen und Geräuschen, aber auch mit klassischer und Volksmusik geübt. Vor allem Werke von Vivaldi und Mozart, aber auch die Ballette von Tschaikowsky, die spielerisch in die Stunde eingebaut werden, haben es den kleinen Musikschülern angetan.

Während des Unterrichts werden die Erwachsenen mit dem spielerischen Musizieren vertraut gemacht und ganz nebenbei schafft die Musik eine besondere Verbindung zwischen Kind und Eltern. "Ich versuche, die Gruppe in Schwung zu bringen, aber dabei nicht selbst im Mittelpunkt zu stehen", beschreibt Eva Podwika ihre Aufgabe als Leiterin des Musikgartens. Zum Abschluss jeder Stunde wird dann noch einmal gemeinsam gesungen.

"Jedes Kind ist musikalisch"

Eine Gefahr, dass. die Zwei- bis Dreijährigen im Musikgarten überfordert werden, besteht nicht. Podwika weiß, dass alle Kinder musikalisch sind und eine angeborene Fähigkeit zum Singen und zur rhythmischen Bewegung haben. "Je früher man das Kind an die Musik heranführt, desto früher werden die der Natur gegebenen musikalischen Veranlagungen geweckt und entwickelt", erklärt sie. Im Musikgarten bekommen schon die Kleinsten die Möglichkeit, ganz ohne vorgegebene Leistungserwartungen Musik aufzunehmen und sie selbst zu gestalten. Zu den Themen des Musikgartens gehört so Alltägliches wie das Zuhause, die Tierwelt, das Spielen und der Jahreskreis.

Musikgarten prägt fürs Leben

Eva Podwika ist davon überzeugt, dass die gemeinsamen Musikstunden den Buben und Mädchen ein Leben lang in Erinnerung bleiben werden. Damit dürfte sie Recht haben, den die Kinder sind begeistert und mit Feuereifer bei der Sache. Viele können es gar nicht erwarten und fragen schon Tage vorher, wann denn endlich wieder Musikgarten ist. Und auch die Eltern profitieren davon, denn viele der kleinen Musikschüler wollen auch zuhause mit Mami und Papi singen und tanzen. Außerdem hat sich gezeigt, dass Kinder, die den Musikgarten besuchen im Allgemeinen aufgeschlossener und ausgeglichener sind.

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