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Mittelbayerische Zeitung, Samstag, 20./Sonntag, 21.September 2003

Fahrverbote wären jetzt angebracht

"Ozonloch groß wie nie" (MZ vom 17. September 2003)

Das Ozonloch über der Antarktis sei größer als jemals zuvor um diese Jahreszeit, erklärt Guy Brasseur vom Max-Planck-Institut, Hamburg. Was nun? Mal ist das Ozonloch mit den FCKWs fast verschwunden, nun dies?

Trittin hat vollkommen Recht, wenn er meint, es wäre wichtig, die Ozon-Vorläufer-Substanzen zu eliminieren. Der Kraftfahrzeug-Verkehr ist nachgewiesen der Verursacher von "Smog". Entgegen Umweltbundesamt und der Deutschen Krebshilfe fordert der gesamte Kfz-Verkehr - und nicht der Dieselruß allein - 14 000 und mehr an Todesopfern, sowie Millionen von chronisch erkrankten Personen allein in Deutschland (jährlich steigend; VDI v. 25. Juli 2003). Aus demselben Grund ist auch die Ökosteuer mehr als gerechtfertigt. Die selben Faktoren, die für die hohen Ozonkonzentrationen am Boden verantwortlich sind, verursachen auch das Ozonloch in der Atmosphäre.

Der Automobilindustrie werden, nicht nur wegen einer "Mahnung" von Bundeskanzler Schröder, keine "unnötigen" Steine in den Weg gelegt, sondern auch wegen der von dieser abhängigen Publikationsorgane, eingeschlossen ADAC. Beide sind massiv von Einnahmen aus der Kfz-Industrie, für z.B. deren Werbekampagnen, zum Ausgleich ihrer Etats abhängig.

Total vorbei an dem Problem geht ein "Diskussionsartikel" eines Management und Marketing-Professors in den VDI-Nachrichten vom 8. August 2003 mit dem Titel "jetzt bloß kein Aufpreis-Monopoly": Aus Marketing-Gründen hätten die deutschen Hersteller für Dieselautos schon viel früher Partikelfilter anbieten müssen: Keine Rede ist in diesem Artikel von den gesundheitlichen Risiken für irgendwelches Leben wie Mensch, Tier, Pflanze oder über die Verunreinigung unserer Atmosphäre.

Dasselbe gilt für die FCKWs: Da es in den Kram der Industrie passt, sind diese immer noch allein schuld am jetzigen Ozonloch ...

Focus, Stern, Spiegel meinten zu meinen diversen Fachartikeln über die Katalysatorproblematik, sie könnten diese nicht publizieren, da sie dann keine Anzeigen von BMW oder Daimler mehr erhalten würden! Genau dieselbe Antwort erhielt ich von der Redaktion des ADAC, ich solle mich direkt an BMW oder Benz wenden - hier wurde ich an einen Chemiker weitergereicht, womit das Ganze im Sande verlaufen war. Der Katalysator mit seinem permanenten "Metallausstoß" (Pt, Pd, Rh) ist verantwortlich für die Erkrankungen mit Todesfolge und den Anstieg dieser Metalle in der Atmosphäre. Zudem erhöht der Kfz-Verkehr den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre in erheblichem Ausmaße.

Ein Fahrverbot wäre entgegen der Meinung von Trittin daher in den heißen Sommermonaten (Temperatur/ UV-Strahlung) mehr als angebracht gewesen, auch wenn der Auto Club Europa erklärt, generelle Fahrverbote seien unzumutbar! Und gerade wegen der Argumentation des ADAC, dass über 97 Prozent der Fahrzeuge einen Katalysator hätten!

Über 10 000 Todesfälle in den Ballungsgebieten (Paris, Genua, Mailand, Turin) mit dem Kfz-Massenverkehr hätten vermieden werden können. Ebenso ohne den Kat.