Mittelbayerische Zeitung, 2./3.Juli 2005

Unternehmen wacht über 800 000 Hektar Wald in Bayern
Miller übertrug Verantwortung an die "Bayerischen Staatsforsten"

REGENSBURG (eup). Der Bayerische Staatswald wird seit Freitag von einem Unternehmen geführt.

Beim Gründungsfestakt im Historischen Salzstadl übertrug Land- und Forstwirtschaftsminister Josef Miller den "Bayerischen Staatsforsten" die Verantwortung für rund 800 000 Hektar Wald und 2840 Beschäftigte: "Mit der Trennung vom Einheitsforstamt verlassen wir einen lange beschnittenen Weg. Wir schaffen schlanke und schlagkräftige Organisationen - im Unternehmen, wie in der Verwaltung. Denn eines ist klar: Wer in Zeiten knapper Kassen Wichtiges erhalten will, muss Veränderungen hinnehmen."

Kein leichtes Erbe

Es ist ein kein leichtes Erbe, das Bayerische Staatsforsten Vorstandsvorsitzender Dr. Rudolf Freidhager antritt. "Die nachhaltige Waldwirtschaft hat in Bayern seit 253 Jahren Tradition - wir fühlen uns dieser als Unternehmen verpflichtet und werden damit verantwortungsvoll umgehen", erklärte er in seiner Antrittsrede. Doch werde die Bayerische Staatsforsten ein Unternehmen sein, dass dem Eigentümer Geld bringe. Daher appellierte Freidhager an die Bürger, ihm zu vertrauen, dass er bei seinen Plänen auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit setze.

Dieses Vertrauen sprach ihm Marian Freiherr von Gravenreuth, Vorsitzender des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, gleich aus: "Wir haben einen neuen Partner gewonnen, keinen Gegner." Helmut Brunner, Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und Forsten im Bayerischen Landtag fügte dem hinzu: "Wir werden das Unternehmen wohlwollend, aber aufmerksam beobachten".

Das Unternehmen Bayerische Staatsforsten wurde im Zuge der Forstverwaltungsreform 2005 gegründet und wird unter Vorstandsvorsitzenden Dr. Rudolf Freidhager mit den Vorständen Reinhardt Neft und Karl Tschacha geführt. Es ist größter forstwirtschaftlicher Arbeitgeber und Rundholzanbieter in Deutschland.

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