----- Original Message -----
From: <kiehl@rki-i.com>
To: <kiehl@rki-i.com>
Sent: Saturday, June 26, 2010 10:59 AM
Subject: zdf.de: Schmidt: Sparpaket ist sozial unausgewogen............Kiehl, Stauner, Kobler, plus weitere = CSU: Sparpaket ist in sozialer Schieflage..............

zdf.Mail
Samstag 26.06.2010 [09.55 Uhr]MEZ
Ihnen wurde ein Artikel aus der heute.de-Redaktion von kiehl@rki-i.com geschickt.


Schmidt: Sparpaket ist sozial unausgewogen
Ex-Kanzler Helmut Schmidt im ZDF-Interview:
-------------------------------------------Subject: Video zum Gespräch mit Helmut Schmidt, Sunday, June 27, 2010 11:01 PM http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1077032
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/14/0,3672,8084942,00.html


Helmut Schmidt holt zum verbalen Rundumschlag aus. Das Sparpaket der
Koalition sei sozial unausgewogen, kritisiert der Altkanzler im
ZDF-Interview und fordert einen höheren Spitzensteuersatz. Merkel traut er
nicht zu, das Land aus der Krise zu führen.


Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt äußert sich in einem Interview mit dem ZDF
kritisch über die Arbeit der schwarz-gelben Regierungskoalition.

Schmidt: Höherer Spitzensteuersatz
Der Koalitionsvertrag von Union und FDP sei ein Dokument ökonomischer und
politischer Instinktlosigkeit. "Sie haben alle möglichen Dinge in einen
Vertrag geschlossen, die sie nun machen wollten, angefangen mit
Steuersenkungen", und nichts davon sei zur Zeit sonderlich brauchbar.
"Ich habe sehr viel Sympathie für Tendenzen, die Spitzensteuersätze zu
erhöhen in der gegenwärtigen Lage."

Es sei im Herbst 2009 klar gewesen, dass man ganz knapp an einer weltweiten
Depression vorbeigeschlittert sei, so Schmidt. "In einer solchen Lage alle
möglichen Wohltaten zu versprechen, war eine Instinktlosigkeit
sondergleichen." Dass die Regierung inzwischen von einzelnen Beschlüssen
des Koalitionsvertrages abgerückt sei, bezeichnet Altkanzler Schmidt als
Fortschritt.

"Sparpaket belastet kleine Leute"
Das von der Regierung beschlossene Sparpaket kritisiert Helmut Schmidt als
sozial unausgewogen. "Es ist die Wahrheit, dass in Wirklichkeit die
kleinen Leute stärker belastet erscheinen. Und einige der großen Leute,
nicht alle, scheinen ungeschoren davon zu kommen. Ich habe sehr viel
Sympathie für Tendenzen zum Beispiel die Spitzensteuersätze zu erhöhen in
der gegenwärtigen Lage."

Schmidt sagte weiter: "Ich halte nichts davon, von Schulreform zu sprechen
und gleichzeitig Lehrerstellen und andere einzusparen."

"Regierung ist sehr mittlemäßig"
Auch den Regierungsstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Schmidt
kritisch. "Diese Regierung ist sehr mittelmäßig. Persönlich sehr
anständig, aber nicht sonderlich zweckmäßig." Der Elder Statesman der
deutschen Politik warnt dennoch vor zu viel Schwarzmalerei. Es handele sich
derzeit nicht um eine "spezielle deutsche Krise".

Auch in anderen europäischen Ländern habe die Wirtschaftskrise einen
Vertrauensverlust der Bevölkerung in die jeweilige Regierung ausgelöst.
"Der innenpolitische Vertrauensverlust unserer Bundesregierung ist auch
nicht größer als der innenpolitische Vertrauensverlust der Regierungen in
Paris oder sonstwo in Europa. Es ist überall eine ähnliche Reaktion auf die
Folgen der Finanz- und Bankenkrise.

Köhlers Rücktritt: "Akt der Verzweiflung"
Den Rücktritt von Horst Köhler vom Amt des Bundespräsidenten bedauert
Schmidt. Es sei keine "Fahnenflucht, viel mehr ein Akt der Verzweiflung"
gewesen. Von einem neuen Bundespräsidenten erwartet er, dass er "für das
ganze Land da ist". Auf die Frage, wer der qualifiziertere Kandidat sei,
hält sich Schmidt zurück: "Dazu will ich mich nicht äußern. Das ist
Tagespolitik, und ich bin im 92. Lebensjahr. Ich bin älter als Adenauer je
geworden ist. Sie können nicht zu viel von mir verlangen."





Das Nachrichtenangebot des ZDF finden Sie unter
http://www.heute.de


Die ZDF-Sendungen und das Programm finden Sie unter
http://www.zdf.de


Informationen rund um den Sport finden Sie unter
http://sport.zdf.de

 

----- Original Message -----

From: <kiehl@rki-i.com>
To: <kiehl@rki-i.com>
Sent: Sunday, June 20, 2010 6:26 PM
Subject: zdf.de: Wie Hans Eichel das Sparpaket geschnuert haette

zdf.Mail
Sonntag 20.06.2010 [17.22 Uhr]MEZ
Ihnen wurde ein Artikel aus der heute.de-Redaktion von kiehl@rki-i.com geschickt.


Wie Hans Eichel das Sparpaket geschnürt hätte
Ex-Finanzminister kritisiert die Pläne von Schwarz-Gelb
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,8080201,00.html


Deutschland im Sparzwang: Schwarz-Gelb will bis 2014 rund 80 Milliarden
Euro weniger ausgeben. Ex-Finanzminister Hans Eichel (SPD) erklärt im
heute.de-Interview, was er anders machen würde - und warum das Sparpaket
nicht reicht.


heute.de: Die Bundesregierung bezeichnet das Sparpaket als "einmaligen
Kraftakt". Zu Recht?

Hans Eichel: Nein, bis jetzt nicht. Im Wesentlichen gibt es für die
Einzelmaßnahmen nur Überschriften und Summen, die erwartet werden.
Konkretisierungen fehlen. Deshalb wird man erst später sehen, was wirklich
daraus wird. Bis dahin sind Zweifel angebracht.

heute.de: Sie zweifeln daran, dass das Sparpaket ausreicht, um die Folgen
der Krise zu bewältigen?

Eichel: Und ob! Um mindestens 60 Milliarden Euro muss die strukturelle
Lücke zwischen jährlichen Einnahmen und Ausgaben bis 2016 verringert
werden. Das Paket reicht aber nur bis 2014. Außerdem fehlen weitgehend die
Zukunft gestaltenden Ansätze. Zwar ist richtig und zu begrüßen, dass bei
Bildung, Forschung und Entwicklung gegenüber den bisherigen Planungen nicht
gekürzt wird. Aber auch das reicht nicht.

 heute.de: Was würden Sie anders machen?

Eichel: Wir brauchen einen forcierten Ausbau der Kinderbetreuung. Viel mehr
Krippenplätze für die unter Dreijährigen, Ganztagsschulen überall. Sonst
fallen wir bei Bildungstests weiter zurück. Dieser Ausbau ist ohne neue
Schulden möglich, wenn man zum Beispiel den Mut hat, den das Kindergeld
übersteigenden Kinderfreibetrag dafür umzuwidmen. Das trifft nur Eltern mit
sehr hohen Einkommen, die auf Zahlungen für ihre Kinder überhaupt nicht
angewiesen sind.

heute.de: Kritiker bemängeln, das schwarz-gelbe Sparpaket sei unsozial,
weil viele Transferleistungen gekürzt werden. Ist das Vorhaben gerecht?

Eichel: Es ist nicht gerecht. Arbeitslose, Familien und künftig sogar
Normalverdiener - wenn die Arbeitslosen- und Krankenversicherungsbeiträge
steigen, was gewiss geschehen wird - werden getroffen. Bezieher hoher
Einkommen werden geschont. Und die Krisenverursacher werden nicht wirklich
herangezogen. Sie werden nur beteiligt, wenn die Finanztransaktionssteuer
überhaupt kommt.

 heute.de: Was müsste die Regierung bei den Subventionen verändern?

Eichel: Sie müsste alle Subventionen auf den Prüfstand stellen. Der
Rasenmäher ist da übrigens ein gedankenloses Instrument. Subventionen zum
Beispiel, die den Weg zu klimaschonendem Wirtschaften abkürzen, sind
grundsätzlich vernünftig. Sie müssen natürlich auch auf ihre Wirksamkeit
überprüft, dürfen aber nicht abgeschafft werden. Eventuell macht sogar ein
Ausbau Sinn. Im Gegenzug müsste man an den ermäßigten Mehrwertsteuersatz
ran.

 heute.de: Konkreter bitte.

Eichel: Der Satz muss auf seinen sozialen Zweck, insbesondere auf
Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs, zurückgeführt werden. Vorschläge hat
die rot-grüne Bundesregierung schon 2002 gemacht. Sie sind samt und sonders
am Bundesrat mit seiner damaligen Mehrheit von CDU/CSU/FDP-geführten
Landesregierungen gescheitert. Eine Bereinigung bei der Mehrwertsteuer wäre
übrigens auch ein großer Beitrag zur Steuervereinfachung. Aber diese
Bundesregierung hat ja mit der Steuerermäßigung für Hotelübernachtungen
gerade das Gegenteil getan.

heute.de: Wäre es aus Ihrer Sicht besser, den klammen Kassen mit weiteren
Steuererhöhungen zu begegnen?

Eichel: Das Paket enthält ja Steuererhöhungen. Drei neue Steuern und
Abgaben werden angekündigt: Brennelementesteuer, ökologische
Flugverkehrsabgabe und Finanztransaktionssteuer. Wie diese Steuern
ausgestaltet werden sollen, ist noch unklar. Die Brennelementesteuer zum
Beispiel ist vernünftig, wenn sie dazu dient, den Übergang zu einer allein
auf erneuerbaren Energien beruhenden Versorgungswirtschaft zu
beschleunigen. Sie ist unvernünftig, wenn der Preis dafür die Verlängerung
der Laufzeiten von Atomkraftwerken ist. Und was in den ganzen Planungen
fehlt, ist eine Beteiligung von Beziehern hoher Einkommen an der
finanziellen Bewältigung der Krise. Dazu müsste der Spitzensteuersatz bei
der Einkommenssteuer erhöht werden. Das aber wird von der FDP blockiert.





Das Nachrichtenangebot des ZDF finden Sie unter
http://www.heute.de


Die ZDF-Sendungen und das Programm finden Sie unter
http://www.zdf.de


Informationen rund um den Sport finden Sie unter
http://sport.zdf.de