Straubinger, Bayerwald-Echo, 3.September 2005
Modellprojekt zur Belebung der Innenstadt
Cham will sich bewerben - JU-Stadt Cham informierte –
Referent Jürgen Linhart

Cham. (es) Das Modellprojekt "Leben findet Innenstadt" stand am Donnerstagabend im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der der JU-Vorsitzende Stadt Cham Thomas Beyer in den Randsberger Hof eingeladen hatte. Als Referenten begrüßte Tom Beyer dazu Rechtsanwalt Jürgen Linhart in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Bundes der Selbständigen/Gewerbe-Verbandes.

Aus Sorge über die verödeten Innenstädte rief das bayerische Innenministerium das Pilotprojekt "lebenfindetinnenstadt.de ins Leben. Die sogenannte "Public-Private-Partnership-Initiative zur Stärkung der Innenstädte und Ortszentren" soll als Kooperation von öffentlicher Hand und Privaten sowie die Kooperation der privaten Akteure vor Ort miteinander die Städte stärken. Das Modellvorhaben unter der Federführung der Obersten Baubehörde richtet sich an bayerische Städte und Gemeinden, die gemeinsam mit Grundstücks- und Immobilieneigentümern, Gewerbetreibenden und Bewohner die Initiative ergreifen und ein innerörtliches Gebiet in öffentlich-privater Partnerschaft aktivieren wollen.

Linhart wies darauf hin, daß von privater Seite Investitionen getätigt werden müssen - öffentliche Fördermittel sollen nicht im Vordergrund stehen.

Darüber hinaus bietet das Modellvorhaben einen qualifizierten Erfahrungsaustausch sowie eine Projektsteuerung vor Ort. Der Zeitraum für dieses Projekt betrage zwei Jahre. Das Modellvorhaben unterstützen der Bayerische Städtetag, der Bayerische Gemeindetag, der Sparkassenverband Bayern, Haus und Grund Bayern, der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels, der Bayerische Industrie- und Handelskammertag, der Bayerische Handwerkstag, der Bund der Selbständigen, der Handelsverband BAG Bayern e. V., der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband sowie die Bayerische Architektenkammer.

Zu den Kriterien meinte Linhart, daß langfristige Effekte zu erzielen seien und daß der innovative Ansatz ausschlagend für die Bewerbung sei, die übrigens bis 31. Oktober abzugeben sei. Unter den Bewerbern werden "voraussichtlich" zehn bis zwölf Kommunen ausgesucht.

In der sich anschließenden Diskussion erklärte 2. Bürgermeister Günther Lommer, dass die Stadt Cham sich bewerben will. Bereits nächste Woche würden mit den "anvisierten" Grundstücksbesitzern Gespräche geführt. Die vorgeschlagene Idee, in der Innenstadt gemeinsame Ladenöffnungszeiten zu beschließen, wies Sepp Altmann aus Erfahrung zurück, da sich das in Cham nicht durchfuhren ließe. Ein Ansatz zur Belebung der Innenstadt sei auch, die Innenhöfe zu öffnen. Auch könnte man einen Flohmarkt in der Innenstadt abhalten, warf Irmi Wagner ein, zum Beispiel am Spitalplatz. "Den Bekanntheitsgrad stärken" war ein weiterer Diskussionsbeitrag. mit "Wehmut" erinnerten sich einige an die Kleine Gartenschau, die für die Stadt ein voller Erfolg war. Aber Günther Lommer zog ein Resümee: "Die Euphorie ist gering - nicht die der Kommunen."

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