Straubinger, 22.Juni 2006
Niedrigere Hürden für die Neugliederung der Länder? Ministerpräsident Oettinger regt Verfassungsänderung an

Stuttgart/Berlin. (AP/dpa) Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger will die Hürden für die Fusion von Bundesländern senken. Er sagte am Mittwoch, in Stuttgart, die Debatte um wenige, leistungsfähigere Länder müsse offensiv geführt werden. Er sprach sich für eine Verfassungsänderung aus. Oettinger könnte sich etwa einen bundesweiten Volksentscheid über die Fusion vorstellen.

Bislang sieht das Grundgesetz eine Volksabstimmung in den von einem Zusammenschluss betroffenen Ländern vor. Oettinger regte auch an, die Rolle der Länderparlamente im Fusionsprozess zu stärken. "Seit einigen Monaten ist das Thema Länderneugliederung kein Tabu mehr." Der Ministerpräsident begründete seinen Vorstoß mit der aktuellen Föderalismus-Debatte. Er forderte eine konsequente Umsetzung der Vorschläge zur Neuordnung der Beziehungen zwischen Bund und Ländern. Es sei nicht akzeptabel, dass es im Bundestag Kollegen in großer Anzahl gebe, die glaubten nur sie könnten die Probleme lösen.

Oettinger sprach sich auch für eine Neuordnung der Finanzbeziehungen aus. Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland dürfe künftig nicht mehr alleinige Richtschnur sein.

Auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries äußerte sich skeptisch über den Fortbestand aller Bundesländer. Auf die Frage, ob 16 Bundesländer auf Dauer überlebensfähig seien, meinte die Ministerin demnach: "Ich habe da meine Zweifel."

Gleichzeitig lobte sie den sich jetzt abzeichnenden Föderalismus-Kompromiss: Die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und Ländern werde erheblich verbessert.

 

R.Kiehl:...Jedem das seine......
21.Juni 2006
Festakt am Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe
Straubing als Impulsgeber für Europa
Grundstein für Wissenschaftszentrum gelegt - 16,7 Millionen-Projekt bis 2008 fertiggestellt

Die Entwicklung des Hochschulstandorts Straubing geht zügig voran: In einer feierlichen Zeremonie legte Staatsminister Dr. Thomas Goppel am Montagnachmittag unter mengender Sonne den Grundstein für das Wissenschaftszentrum an der Schulgasse. Gemeinsam mit Baudirektor Norbert Sterl ließ der Minister Urkunde, Tageszeitung und Münzen in der Holzkassette verschwinden, was die rund 200 Ehrengäste mit kräftigem Applaus quittierten.

Das Wissenschaftszentrum bildet neben dem Technologie- und Förderzentrum und der Marketingagentur CARMEN eine der drei Institutionen des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe. In zwei Jahren soll der 16,7 Millionen Euro teure Neubau fertiggestellt sein. Dann soll hier ein eigenständiger Masterstudiengang für Nachwachsende Rohstoffe etabliert werden. Ziel des Wissenschaftszentrums ist die grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zu Nachwachsenden Rohstoffen. Geschäftsführender Direktor des vorübergehend an der Petersgasse untergebrachten Wissenschaftszentrums ist Prof. Dr. Martin Faulstich.

Minister Goppel bezeichnete das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe als willkommene Ergänzung der bayerischen Hochschullandschaft und beispielgebendes Projekt, in dem Universitäten, Fachhochschulen und weitere Einrichtungen kooperierten. Es vereine Forschung, praxisorientierte Entwicklung, akademische Lehre sowie Vermarktung. Zudem arbeite das Wissenschaftszentrum mit zahlreichen Partnern aus Industrie, Politik und Verwaltung zusammen.

Kooperation von Hochschulen

Getragen werde das Wissenschaftszentrum von der Technischen Universität München und der Fachhochschule Weihenstephan, so Goppel weiter. Im vergangenen Jahr schlossen sich die Universität Regensburg und die Fachhochschule Deggendorf an. Die künftig in Straubing angesiedelten Lehrstühle der beteiligten Hochschulen sollen ein breites Spektrum an naturwissenschaftlichen, technischen und ökonomischen Disziplinen abdecken.

Straubing werde sich zu einem europaweiten Impulsgeber in Sachen Nachwachsender Rohstoffe entwickeln, betonte Goppel. Und auch wenn auf Straubings Ortsschild eines Tages nicht "Hochschulstadt", sondern "Hochschulstandort" stehen werde, dürften die Straubinger stolz sein. Denn Universitäten und Fachhochschulen gebe es viele, das Wissenschaftszentrum sei einzigartig. Prof. Wolfgang Hermann, Präsident der TU München, fügte an: "So klein es auch angefangen hat - das hier in Straubing kann etwas ganz Großes werden." Fossile Energievorräte gingen zu Ende, und das Thema Nachwachsende Rohstoffe sei weltweit sträflich vernachlässigt worden. Besonderen Dank richtete Herrmann an die Väter ("Die Zahl der Väter wächst fast exponentiell") des Kompetenzzentrums, die von Anfang an "Ja" zu der Einrichtung gesagt hätten: MdB Ernst Hinsken, der bei Ministerpräsident Stoiber nicht locker gelassen habe; der "umtriebige, emsige und von Visionen getragene" Verleger Dr. Hermann Balle; der "tüchtige und weitblickende" Stadtrat mit OB Reinhold Perlak an der Spitze sowie MdL Herbert Ettengruber und der jetzige Landrat Alfred Reisinger.

Positiv für ganze Region

Der Neubau des Wissenschaftszentrums werde die Position Straubings als Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe stärken" zeigte sich auch Prof. Hermann Heiler, Präsident der FH Weihenstephan, überzeugt. Oberbürgermeister Reinhold Perlak und Landrat Alfred Reisinger unterstrichen die Bedeutung des Wissenschaftszentrums für die Region. Die Einrichtung habe Auswirkungen auf Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Landwirtschaft. Reisinger erinnerte in diesem Zusammenhang an die Ansiedelung von Europas größtem Pelletwerk und Bayerns größter Biodiesel-Anlage in Straubing.

Sichtlich stolz bat Prof. Martin Faulstich schließlich zur Grundsteinlegung. Unter der Regie von Baudirektor Norbert Sterl vom Hochbauamt Passau unterzeichneten Minister Goppel, TU-Präsident Herrmann und FH-Präsident Heiler die Urkunde, die zusammen mit dem Grundrissplan, einem Exemplar des Straubinger Tagblatts sowie einem Satz Münzen in einer Holzkassette verschwand und von Prof. Christine Nickl-Weller vom zuständigen Architekturbüro im Grundstein einbetoniert wurde. Unter dem Applaus der Ehrengäste versenkten zwei Bauarbeiter den Betonklotz im Fundament des neuen Wissenschaftszentrums. -wes-

 

20.Juni 2006
Erweiterung der FH Deggendorf:
Positive Signale von Goppel
Bei Besuch beeindruckt von Studenten-Boom und Dynamik´

Deggendorf. Die Fachhochschule Deggendorf zieht immer mehr Studenten an - es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die 3 000er-Marke überschritten wird. FH-Präsident Dr. Reinhard Höpfl und Oberbürgermeisterin Anna Eder sind sich einig, dass eine Erweiterung der boomenden Bildungseinrichtung dringend erforderlich ist. Eine konkrete Zusage brachte Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel bei seinem Besuch gestern Mittag zwar nicht mit, dennoch konnten Oberbürgermeisterin Anna Eder und Co. zwischen den Zeilen "heraushören": Es scheint sich bald etwas zu tun. Schon lange haben Höpfl und Eder das benachbarte alte Bauhofgelände für einen möglichen "Anbau" im Auge.

Im Gespräch mit unserer Zeitung kamen von Thomas Goppel durchaus positive Signale. Für die Erweiterung bedürfe es noch eines starken Partners - und dieser scheint in einer großen ausländischen Firma, die über einen Sitz in Deggendorf verfügt, bereits gefunden zu sein.

Im Falle einer Vorfinanzierung könnte das endgültige "0.K." für eine Erweiterung noch in diesem Jahr kommen. Goppel unterstrich, er werde sich gemeinsam mit Wirtschaftsminister Erwin Huber um eine machbare Lösung des Platzproblems bemühen.

Nicht ohne Stolz wies Höpfl den Wissenschaftsminister darauf hin, was sich seit den Anfängen in Deggendorf entwickelt hat: Mittlerweile gibt es zwölf Studiengänge mit rund 2600 Studenten, in der Weiterbildung sechs MBA-Programme mit über 100 Teilnehmern. Reinhard Höpfl: "Wir bringen dadurch Geld, internationale Hochtechnologie und Arbeitsplätze in die Stadt, in die Region und nach Bayern." Die Prognose des FH-Oberen legt eine Erweiterung der florierenden Bildungseinrichtung nahe: So könnten die Studentenzahlen in fünf bis sechs Jahren auf bis zu 5 000 steigen. Die erfolgreichen Unternehmensgründungen aus der Hochschule heraus könnten stärker wachsen, neue Kompetenzzentren in für ganz Bayern wichtigen Zukunftstechnologien könnten entstehen, "wenn der Raum nicht fehlen würde". -pk-

 

Herr Kollege Goppel, wieso fällt das Diplom weg??? ...siehe die bisherige Diskussion zu diesem Thema unter rki-i.com......
20.Juni 2006
Goppel stellt sich hinter Standort Straubing
"Gute Chancen für Wissenschaftszentrum" - Studienbeiträge sollen Qualität erhöhen
Von Susanne Herr

Mit der Schaumkrone eines Weißbiers vergleicht der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel das neue Straubinger Wissenschaftszentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe. Denn so wie man beim Bier immer wieder nachgießen müsse, damit der Schaum nicht in sich zusammenfällt, müsse Straubing in Zukunft immer wieder Spitzenköpfe zu sich holen. Am Tag der Grundsteinlegung für den knapp 17 Millionen Euro teuren Neubau in Straubing erläutert Goppel im Gespräch mit Redakteuren von Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung seine Erwartungen für das Projekt.

Er fordert, dass sich der Standort ganz der Spitzenforschung verschreibt, auch eine Aufnahme in das bayerische Elitenetzwerk hält er für möglich. "Straubing hat mit Professor Martin Faulstich einen der besten Köpfe seines Fachs. Ich bin daher für eine Pflege der Pflanze Wissenschaftszentrum", betont der Minister. "Ich will außerdem keine falschen Erwartungen schüren", fügt Goppel hinzu und weist damit die Idee einer eigenen akademischen Grundausbildung am Standort Straubing zurück. "Einen weiteren eigenständigen Hochschulstandort in Bayern können wir uns gar nicht leisten", erklärt der Minister. Und dies würde dem Kompetenzzentrum in Straubing auch überhaupt nicht dienlich sein: "Fachkongresse zum Beispiel kommen sicherlich nicht wegen der Studienanfänger an einen Standort." Graduiertenstudien seien hingegen am Wissenschaftszentrum ohne weiteres möglich.

"Keinen Anlass zur Sorge" gibt es auch hinsichtlich der Grundfinanzierung von Forschung und Personalkosten in Straubing. Immerhin gingen acht Prozent von Goppels Bau-Etat in Höhe von 250 Millionen Euro an das Wissenschaftszentrum. "Straubing geht es damit im Vergleich zu anderen Standorten sehr gut", betont der Minister. Darüber hinaus würden die beteiligten Partnerhochschulen - die TU München, die FH Weihenstephan, die Universität Regensburg und die FH Deggendorf - dazu beitragen, exzellente Angebote für Straubing vorzuhalten. Befürchtungen, dass der Standort irgendwann finanziell in Gefahr kommen könnte, hält Goppel für äußerst unwahrscheinlich. "Straubing ist mit dem Thema Nachwachsende Rohstoffe international interessant, das Zentrum kann noch eine tolle Entwicklung nehmen und sich zum Spitzenstandort mausern", erklärt er. Denn schließlich müssten alternative Energien in Zukunft noch intensiver erforscht werden, da die Rohstoffe Kohle und Erdöl endlich seien. In einem weiteren Schritt müsse nun noch sichergestellt werden, dass sich die Wirtschaft am Kompetenzzentrum beteiligt" und sich Bio-Unternehmen - wie etwa jüngst die Campa Süd GmbH - verstärkt in der Region ansiedeln. Doch nicht nur in Straubing, sondern auch in der gesamten bayerischen Hochschullandschaft stehen Veränderungen bevor. Denn immerhin trat am 1. Juni das neue Bayerische Hochschulgesetz in Kraft, durch das unter anderem Studienbeiträge eingeführt werden können. Goppel glaubt, dass dadurch der Wettbewerb der einzelnen Standorte verstärkt wird. "Wir führen die Studienbeiträge auch zur Förderung der Qualität ein", meint der Minister. "Studienbeiträge sind für die Hochschulen ein Anreiz, in der Lehre noch besser zu werden. Die Studenten werden bei der Verteilung der Gelder ein wichtiges Wort mitreden." Dies werde auch Auswirkungen auf bestimmte Fächer und Fakultäten haben. "Möglich sind zum Beispiel verstärkte Kooperationen zwischen einzelnen Hochschulen, aber auch eine Arrondierung (R.Kiehl: ???) bei manchen Angeboten", sagt Goppel. Ändern wird sich laut dem Wissenschaftsminister auch das Verhältnis zwischen Fachhochschulen und Universitäten. "Das Diplom fällt weg (R.Kiehl: ...so...???) und mit Bachelor und Master bieten beide Institutionen künftig ein zweistufiges Studienangebot an", erklärt Goppel. Dies erleichtere auch den Wechsel zwischen den Hochschularten. Auch gegen eine stärkere Einbindung.der Wirtschaft hat der Minister nichts einzuwenden. "Die Frage ist nur, inwieweit die Hochschulen flexibel sind und so etwas mitmachen", sagt er. Darüber hinaus würden sich wohl in Zukunft auch die Alumni, also die Ehemaligen, stärker an der Finanzierung von Projekten an ihren alten Hochschulen beteiligen.

Das Ministerium werde sich hingegen künftig aus dem Tagesgeschäft der Hochschulen stärker zurückziehen und dafür als Begleiter der Universitäten fungieren, der auf mittel- und langfristige Entwicklungen aufmerksam macht. Goppel ist optimistisch, dass sich der Hochschulstandort Bayern mit den angestoßenen Reformen auf dem richtigen Weg befindet. Diese positive Grundeinstellung überträgt er offenbar auch in andere Lebensbereiche: "Ich drücke immer der eigenen Mannschaft die Daumen", antwortet Goppel auf die Frage nach dem Fußball-Weltmeister 2006.

 

Des weiteren wurde ein Erweiterungsbau des Innovationszentrums in Regensburg von MP Dr.E.Stoiber eingeweiht.......

R.Kiehl:...Jedem das seine....

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