München. (dpa) Nach heftigen Protesten aus der Lehrerschaft zieht das Kultusministerium ein umfangreiches Manual (Beurteilungsheft) für die Beurteilung der Grundschüler zurück. Die Vorgaben seien extrem differenziert und völlig überzogen, sagte Albin Dannhäuser, der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, am Montag.

"Dafür hätte man ein zweites Paar Augen gebraucht, oder eine Videoaufzeichnung." Für jeden Schüler hätten die Lehrer auf vielen Seiten ihre Beobachtungen schriftlich niederlegen müssen, so Dannhäuser.

Kultusministerin Monika Hohlmeier (CSU) habe zugesichert, dass das Manual nicht zum Einsatz kommen soll, sagte Dannhäuser. Ausgearbeitet wurde es vom Staatlichen Institut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). Im Fach Religion etwa sollte der Lehrer bereits bei Siebenjährigen sechs verschiedene "Kompetenzen" beurteilen: von der "biblisch-theologischen Kompetenz" bis zur " interreligiösen Kompetenz".