Straubinger, 23.Mai 2006
Leben ist ohne Nächstenliebe sinnlos
"Wir dienen" heißt das Motto des Lionsclub Bayerwald Cham – Präsident Richard Brunner
im Gespräch

Roding. (ggl) Der Präsident des Lionsclub Bayerwald Cham, Richard Brunner, stellte im Gespräch mit der Chamer Zeitung/Rodinger Kurier Aufgaben und Ziele seines Clubs gerne vor. Ist er doch in weiten Bereichen der Bevölkerung relativ unbekannt. Der Lionsclub ist ein 1917 in den USA gegründeter Serviceclub oder Wohltätigkeitsclub. Heute wird er als Hilfswerk bezeichnet. Der Lionsclub hat etwa 1,35 Millionen Mitglieder in 193 Ländern und ist damit die mitgliederstärkste Service-Cluborganisation der Welt. Seine Mitglieder verfolgen wohltätige und gemeinnützige Ziele.

Der erste deutsche Lionsclub wurde 1951 in Düsseldorf gegründet. Zwischenzeitlich gibt es Lionsclubs fast schon flächendeckend, auch in Weiden, Schwandorf, Amberg und Straubing. Das offizielle Motto der Vereinigung lautet kurz aber verbindlich: "Wir dienen" und zwar ganz konkret vor Ort. Damit verpflichtet sich jedes Lions-Mitglied, den Dienst am Nächsten über seinen persönlichen Profit zu stellen.

Lions ist Name und Wahlspruch zugleich. Seit 1919 lautet er, als deutsche Interpretation: "Leben ist ohne Nächstenliebe sinnlos". Melvin Jones, ein Chicagoer Versicherungskaufmann, ging als Gründer von Lions Clubs International in die Geschichte ein.

Als Organisation mit reinen Herrenclubs wurde Lions gegründet. Heute gibt es auch Damenclubs und gemischte Clubs, die also Männer und Frauen aufnehmen. Die Führungspositionen sind rein ehrenamtlich und können nur jeweils für ein Jahr eingenommen werden. Alle Lionsclubs haben das Ziel, im freundschaftlichen Miteinander Gutes zu tun. Daher wird Wert auf eine altruistische, weltoffene und freundliche Einstellung gelegt. Die politische Gesinnung, Religion oder Herkunft spielen bei der Auswahl des Kandidaten ebenso wenig eine Rolle wie im Clubleben. Eine Besonderheit ist aber zu vermerken. Man kann in den Club nicht einfach eintreten. In den Lionsclub wird man berufen. Lions versuchen einen ausgeglichenen Mix der Berufe im Club zu erreichen. Im Gegensatz zu Businessclubs geht es auf keinen Fall um den persönlichen Erfolg der Mitglieder, sondern um das Gemeinwohl. Die Nutzung des Lions-Netzwerks zu Geschäftszwecken ist daher verpönt. Die allgemeine Meinung, in den Club würden nur die Besserverdienenden aufgenommen, wies Richard Brunner mit der Bemerkung zurück, dass er sich, als Abteilungsleiter bei der IHK, nicht unbedingt zu den Besserverdienenden zählen würde.

Richard Brunner führte weiter aus, dass das Lions-Hilfswerk Bayerwald in besonderen Notlagen, etwa bei schwierigem familiärem Hintergrund, Hilfe anbietet. Gesuche, die an den Club herangetragen werden, würden geprüft und dann punktuell unterstützt. Beispielhaft führte der Präsident an, dass erst kürzlich eine Zusatzausstattung für einen bedürftigen Chamer Rollstuhlfahrer angeschafft wurde. In einem anderen Fall konnte, in Verbindung mit der Stiftung von Inge Zellner, einem Bedürftigen die behindertengerechte Fahrzeugausstattung finanziert werden. Solche Hilfen, auch im Kleinen, gebe es eine Vielzahl. Bei der Flutkatastrophe bei Hl. Blut ging man direkt und unbürokratisch vor Ort und half den geschädigten Familien mit dem Nötigsten.

Auch kulturelle Projekte werden unterstützt. Richard Brunner erwähnte die Florian-Geier-Brücke in Cham mit ihrem geschichtlichen Hintergrund und das Brunnenprojekt am Chamer Bahnhof. Man wolle der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Richard Brunner berichtete auch von einem Kindergartenprojekt im hintersten Russland, was erfolgreich, direkt vor Ort unterstützt wurde. Auch eine Medikamentenlieferung nach Südamerika wurde erwähnt.

Richard Brunner machte deutlich, dass der Lionsclub versucht, nur zu helfen. Man will sich mit den eigenen Leistungen nicht brüsten, frei nach ihrem Motto "Wir dienen".

 

 24.Mai 2006
Berufsschulwesen braucht größere Lobby
Beirat der Staatlichen Berufsschule erörterte die aktuelle Situation im Landkreis Cham

Cham. (ger) "Das Berufsschulwesen in Bayern ist im Fluss", meinte Landrat Theo Zellner gestern bei der Sitzung des Beirats an der "Werner-von-Siemens-Schule" in Cham. Damit umschrieb der Landrat eine Situation im Berufsschulwesen, die immer wieder für Schlagzeilen gut ist. Erinnert sei nur an die geplante Neugliederung der Berufsschulstandorte in der Oberpfalz, die erst vor knapp zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt hatte. Sie hätte vor allem den Landkreis Cham schwer getroffen und konnte bisher noch einigermaßen abgewehrt werden.

Ursachen für die Probleme, mit denen die Berufsschule Cham mit ihren fünf Zweigstellen zu kämpfen hat, nannte Oberstudiendirektorin Elisabeth Fäth-Marxreiter: Sinkende Klassenstärken in einigen Ausbildungsberufen, der Geburtenrückgang und ein enormer Lehrermangel, der dazu führt, dass immer öfter so genannter Bildungsunterricht ausfallen muss, damit wenigstens der Fachunterricht gewährleistet werden kann. Die Berufsschule bräuchte, um den Stundenausfall zu kompensieren, zwölf zusätzliche Lehrkräfte, habe aber nur drei zugestanden bekommen, berichtete die Schulleiterin.

Die Aussage von Landrat Theo Zellner, dass die Schulorganisation sich nicht immer mit dem Bedarf der Wirtschaft vereinbaren lasse, war unter diesem Aspekt schon mehr als nur eine Feststellung. Zellner erinnerte dabei auch an die Bemühungen, die Mechatronikausbildung im Landkreis zu erhalten, was gelungen sei.

Letzten Endes gehe es aber um Arbeitsplätze und dabei stehe die Berufsschule im Mittelpunkt der Bemühungen, so der Landrat. Angesichts der unsicheren Situation meldete er Zweifel an, wie lange sich das dislozierte Berufsschulsystem noch halten lassen werde. Sein Fazit: "Ich glaube, das Berufsschulwesen braucht, eine größere Lobby."

Förderverein gegründet

Die Gründung eines Fördervereins für die Staatliche Berufsschule Cham stand mit auf der Tagesordnung bei der Sitzung des Berufsschulbeirates. Der gemeinnützige Verein solle die Belange der Schule unterstützen, so der Wunsch der Schulleiterin, Elisabeth Fäth-Marxreiter. Dem neuen Förderverein traten 14 Gründungsmitglieder bei. Erste Vorsitzende ist Theresia Herden vom Siemens-Betrieb Cham, ihr Stellvertreter Klaus Kreitmeier, als Schriftführer fungiert Max Heigl, als Kassier Christa Piendl. Als Geschäftsführerin steht Oberstudiendirektorin Elisabeth Fäth-Marxreiter zur Seite, Studiendirektor Siegfried Zistler ist auch hier ihr Stellvertreter.

Dem Beirat des neuen Fördervereins gehören an: Landrat Theo Zellner, Bezirksrat Franz Löffler, Oberstudienrat Ferdinand Gierisch, Kreishandwerksmeister Wemer Irnstetter, IHK-Vizepräsident Dr. Alois Plößl, Oberstudienrat Ulrich Fischer und Dr. Josef Weber von der Firma Zollner aus Zandt. -ger-

R.Kiehl: ...Na bestens die Puzzle-Teile meines Clustervorschlages werden nun hoffentlich schnellstens umgesetzt. Allerdings: Ich dachte die Mittel für die Südumgehung ständen abrufbereit zur Verfügung...es sollte nur noch der Beschluß der Regierung der Oberpfalz fehlen???

24.Mai 2006
Südumgehung: Schnelle Planfeststellung nötig
Beschluss muss bis Spätsommer erfolgen - MdB Hofbauer gestern bei Bürgermeister Müller

Furth im Wald. (t1) Über Jahrzehnte hatte man diskutiert, geplant, gewartet. Nun scheint die Realisierung der Further Südumgehung in greifbarer Nähe - wenn man sich in Regensburg etwas sputet. Denn wie gestern der CSU-Bundestagsabgeordnete Klaus Hofbauer betonte, drängt die Zeit. Im Sommer beginnen in Berlin die Beratungen für den Haushalt 2007. Bis dahin benötigt man einen Planfeststellungsbeschluss, um Geld für den Bau der Südumgehung flüssig zu machen. Denn eine Finanzierung sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit, auch wenn dieses Projekt in Berlin und Bonn höchste Priorität genießt. Das betonte Hofbauer gestern im Gespräch mit Bürgermeister Müller. Unter anderem waren dabei auch die Bahn sowie die Zukunft der Grenzpolizei Themen.

"Er ist ein absoluter Unterstützer von Furth im Wald", lobte zu Beginn des Pressegesprächs Bürgermeister Johannes Müller seinen Gast. Man stehe in den für Furth wichtigen Themen wie Bahn, Polizei, Zoll und Südumgehung ständig im Kontakt.

Was das Letztere betrifft, meinte Hofbauer: "Bei der Südumgehung brennt's lichterloh - im positiven Sinne." Die Further Umgehungsstraße befinde sich derzeit hinsichtlich ihrer Planung in der Zielgeraden. Wichtig sei aber, nun so schnell wie möglich einen Planfeststellungsbeschluss zu bekommen. "Wir machen da ganz gewaltig Druck", versicherte der CSU-Bundestagsabgeordnete.

Finanzierung nicht problemlos

Und dieser ist nötig, denn nur wenn im September der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, können ernsthafte Bemühungen unternommen werden, für die Südumgehung im Bundeshaushalt extra einen Posten zu bekommen. Dass eine Finanzierung problemlos über die Bühne geht, glaubt der CSU-Bundespolitiker nicht. Es gebe derzeit viele laufende Maßnahmen sowie Sanierungen, so dass sich dies nicht ganz leicht gestalten werde. Dennoch zeigte sich Hofbauer zuversichtlich: "Furth hat in Berlin und München oberste Priorität." Zudem werde er als haushaltspolitischer Sprecher der Arbeitsgemeinschaft "Verkehr" sich voll dafür einsetzen. Dass diese Straße sehr wichtig ist, darüber sei man sich mit dem Koalitionspartner einig. Hofbauer kam gestern auch kurz auf den dreispurigen Ausbau der B 20 zwischen Furth im Wald und Cham zu sprechen. "Da haben wir ganz massiv angeschoben", betonte der MdB, wobei er auch den Einsatz von Bürgermeister Holmeier, Landrat Zellner und des MdL Sackmann zu würdigen wusste. Hofbauer rechnet mit einem Spatenstich noch vorm Drachenstich. In der Planung werde auch bereits eine eventuelle vierte Spur, die später einmal verwirklicht wird, berücksichtigt.

Damit reagiere man auf die sich abzeichnende drastische Verkehrsentwicklung in dieser Region. Der Ost-West-Verkehr habe in den letzten Jahren deutlich zugenommen und die Vorgaben des Bundesverkehrswegeplanes bereits erreicht. Allein die Zunahme im Schwerlastverkehr betrage rund 200 Prozent.

Bald Bahntagung in Furth

Deshalb pocht Hofbauer auch auf ein besseres Schienenangebot. Während in verschiedenen Teilen Europas große Bahnprojekte Schlagzeilen machen, gehe in Ostbayern derzeit kaum etwas.

Er würde sich deshalb hinsichtlich der Strecke München-Prag ein gemeinsames parlamentarisches Vorgehen wünschen, "dafür sehe ich aber kein Signal". Dabei wäre dies aber gerade im Hinblick auf die geplante ICE-Strecke Berlin-Prag-Wien sehr wichtig, denn wenn bis dahin keine vernünftige Anbindung Ostbayerns beziehungsweise Tschechiens an den Münchner Flughafen besteht, laufe man Gefahr, einiges an die neue Achse Prag-Berlin zu verlieren, zumal in der Hauptstadt ein neuer Großflughafen entsteht. Diese Thematik soll bei einer bahnpolitischen Konferenz, die bald in Furth im Wald stattfinden wird, diskutiert werden. Dabei wolle man auch eine Verbesserung im grenzüberschreitenden Schienennahverkehr ansprechen. Bürgermeister Johannes Müller sieht darin eine sehr bedeutende Aufgabe. "Es ist wichtig, das Puzzle aus Bahn und Straße zusammenzufügen", meinte er.

Hofbauer wusste auch davon zu berichten, dass im Rahmen der europäischen und nationalen Strukturpolitik neue Weichen für Ostbayern gestellt worden seien. Hierbei gebe es neue Fördermöglichkeiten, weshalb es nun gelte, ganz gezielt Projekte zu entwickeln. "Wir brauchen Leuchttürme von Projekten, die in den nächsten sieben Jahren umgesetzt werden." Als ideales Beispiel nannte Hofbauer das Netzwerk Mechatronik. "Das ist ein Projekt, das sich in Arbeitsplätzen niederschlägt. Davon brauchen wir mehr in Ostbayern."

 

St. Georg: Gespräch mit Thiel
Müller bestätigt die Suche nach Zukunftskonzept

Furth im Wald. (wf/tl) Obwohl es seit 13 Jahren nicht mehr zum Reigen der Kreiskrankenhäuser gehört, war das Further Hospital "St.Georg" am Montag dennoch Thema bei der Pressekonferenz über die Neuorientierung der Kreiskliniken - wenn auch nur ganz am Rande. Das Further Haus spielt zwar in dem neuen Konzept keine Rolle, Geschäftsführer Bernhard Thiel bestätigte jedoch gegenüber der Chamer Zeitung/ Further Chronik, dass mit der Stadt Furth im Wald Gespräche laufen. Konkrete Ergebnisse lägen aber noch nicht vor. "Die Further müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie überleben wollen. Wir sind dabei zur Zusammenarbeit bereit", betonte Thiel. Landrat Theo Zellner deutete an, dass es vielleicht einen Weg gebe, um Netzwerke im medizinischen Bereich aufzubauen.

Dass es Gespräche zwischen der Stadt Furth im Wald und dem Geschäftsführer der Landkreis-Kliniken gibt, bestätigte gestern Bürgermeister Johannes Müller gegenüber unserer Zeitung. Die Stadt sei gerade dabei, für die Zukunft von St. Georg" ein langfristiges, Erfolg versprechendes Konzept zu entwickeln. Müller wörtlich: "In der heutigen Zeit muss man alle Optionen gemeinsam prüfen. Veränderungen wird es aber nur geben, wenn eine Win-Win-Situation (also eine Situation, aus der jeder profitiert) für alle Beteiligten besteht." Müller ließ gestern auf Anfrage unserer Zeitung auch wissen, dass derzeit die Prüfung des Krankenhauses "St.Georg" durch Mitarbeiter des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes erfolgt. Wann dabei mit Ergebnissen zu rechnen ist, konnte er noch nicht sagen. Zu gebenem Zeitpunkt werde jedoch die Bevölkerung darüber informiert, versprach der Bürgermeister.

 

R.Kiehl: Warum hier eine kleine "Gemeinde" wie Gleißenberg austritt, ist mir in der heutigen wirtschaftlichen Situation des Landkreises völlig schleierhaft: Waldmünchen sollte sich normalerweise Furth im Wald anschließen...-Hier spielt wohl immer noch kleinkarriertes Politgebahren einiger Herrschaften eine Rolle??
Straubinger, 25.Mai 2006
Für eine stärkere Zusammenarbeit votiert
Gebietsgemeinschaft Furth im Wald/Hohenbogenwinkel tagte – Gleißenberg ausgetreten

Furth im Wald/Hohenbogenwinkel. Zur zweiten außerordentlichen Vorstandssitzung in diesem Jahr trafen sich auf Einladung des Vorsitzenden der Gebietsgemeinschaft Furth im Wald/Hohenbogenwinkel, Tony Schreindorfer, die Bürgermeister Josef Berlinger (Neukirchen b. Hl.Blut), Josef Kammermeier (Eschlkam), Josef Mühlbauer (Arnschwang) und Johannes Müller (Furth im Wald) im Neukirchener Pflegersaal. Anwesend waren auch der Geschäftsführer Hermann Plötz, die 2. Geschäftsführerin Anne Baumeister und Kassier Josef Altmann.

Neben aktuellen touristischen Fragen, wie die Entwicklung der Übernachtungszahlen im ersten Quartal 2006, die Herstellung des neuen Werbegemeinschaft-Projekts 2007 bis 2009, die touristische Internet-Präsentation der Gemeinschaft oder die Chancen für touristische Anbieter durch die Installation des neuen Prämiumwanderweges und des neuen Radweges Regensburg-Prag durchs Urlaubsgebiet, wurden grundsätzliche Fragen der weiteren Zusammenarbeit behandelt.

In diesem Zusammenhang wurde von den Teilnehmern auf die hervorragenden Bedingungen für einen erfolgreichen Tourismus im Hohenbogenwinkel hingewiesen. Hier gebe es Voraussetzungen, die es wegen seiner touristischen Angebotsvielfalt mit nahezu jeder Region des Bayerischen Waldes aufnehmen könne. Betrachte man die einzelnen Angebotsfelder näher, dann falle auf, dass "alles, was das Herz des Urlaubers begehrt", hier im Hohenbogenwinkel zu finden ist.

Als erstes wurde auf den neuesten Trend im deutschen Tourismus hingewiesen, auf das Angebot "Wandern". Der Wanderer finde in dieser wunderbaren, abwechslungsreichen Landschaft des Bayerischen Waldes mit unterschiedlichsten Landschaftsformen nicht nur ein umfangreiches und gut markiertes Wanderwegenetz, sondern auch entsprechende Wanderangebote, wie die kürzlich vorgestellte Wanderbroschüre "Wandern durchs Drachen-land", oder das bestens organisierte Wanderangebot des Josef Altmann aus Eschlkam unter dem Motto "Wanderungen im Grünen Dach Europas". Dass Wandern im Urlaubsgebiet Hohenbogenwinkel grenzenlos betrieben werden könne, bedürfe keiner besonderen Erwähnung. Auch das Angebotssegment "Radeln" werde inzwischen hervorragend angenommen. Der bestens ausgebaute Chambtal-Radweg biete in den Sommermonaten Radlvergnügen für Jung und Alt. Der erfolgte Anschluss an das tschechische Radnetz erweitere die Möglichkeit, auch die Schönheiten von "Böhmens Flur und Auen" mit dem Rad zu erkunden. In den nächsten Jahren werde sich auch dieses Angebot weiter verbessern, wenn das Radwegangebot bis Domazlice auf verkehrsfreien Radwegen möglich sein wird. An dieser Verbindung werde bereits gearbeitet.

Über die Qualität und landschaftliche Schönheit des Further 18-Loch-Golfplatzes bedürfe es keine weiteren Erklärungen. Er werde inzwischen als Geheimtipp gehandelt. Man treffe dort Spieler aus München, Berlin und auch aus Tschechien. Überhaupt erscheine dieser Teil der Further Urlaubslandschaft besonders geeignet auch touristisch weiterentwickelt zu werden, bedenke man die Ganzjahresnutzung durch Golfspielen und Skifahren.

Beim Wintersport im Hohenbogenwinkel gebe es dank des Skizentrums am Hohenbogen und des Skigebietes Voithenberg ein Top-Angebot. Und auch beim Ski-Langlauf finde man ein erstklassiges, auch grenzüberschreitendes Angebot beim Langlaufzentrum in Rittsteig oder beim Langlaufzentrum Gibacht/Cerchov.

Für die touristische Infrastruktur sei in den letzten Jahren von der öffentlichen Hand viel geleistet worden. Betrachte man dazu noch die hervorragenden privaten, touristischen Anbieter, dann müsse man sich fragen, welche Landschaft des Bayerwaldes könne eine solche Vielfalt an Besonderheiten auf engem Raum bieten? Und das ist nicht alles. Kultur und Tradition spiele in diesem Raum seit jeher eine bedeutende Rolle.

Das Urlaubsgebiet Furth/Hohenbogenwinkel biete eine selten reiche Vielfalt an kulturellen, traditionellen Besonderheiten, eine selten große Dichte an Sehenswürdigkeiten wie in vielleicht keiner anderen Region des Bayerischen Waldes.

Auf Infrastruktur touristisch aufbauen

Nach Auffassung der Bürgermeister kann auf die touristische Infrastruktur in der Gebietsgemeinschaft Furth im Wald/Hohenbogenwinkel hervorragend aufgebaut werden.

Investoren werden eingeladen, sich an einer erfolgreichen Entwicklung zu beteiligen, besonders strukturelle Mängel im Übemachtungsbereich auszugleichen. Unverfälschte Natur und gelebte Tradition seien die besonderen Merkmale dieser Urlaubslandschaft zwischen Hohenbogen, Gibacht und Cerchov.

Und, wenn der Bürgermeister von Furth im Wald aus Neukireben b. M. Blut und der Bürgermeister aus Neukirchen b. Hl. Blut aus Furth im Wald stammt, welche Differenzen könne es da noch geben, die nicht zu lösen sind? Die "Chemie" scheine auf jeden Fall zu stimmen.

Auch außerhalb des Tourismus werde eine weitere Zusammenarbeit der Orte angestrebt. Betrachte man die Differenzen in den einzelnen touristischen Regionen auch des Bayerischen Waldes, müsse man die gute Zusammenarbeit der Kollegen und Kolleginnen im Tourismus in den vergangenen Jahren als beispielhaft hinstellen.

Mit Bedauern wurde der Austritt der Gemeinde Gleißenberg durch Gemeinderatsbeschluss aus der Gebietsgemeinschaft Furth im Wald/Hohenbogenwinkel zur Kenntnis genommen. Gleißenberg werde sich dem Waldmünchener Urlaubsland anschließen. Dennoch wünscht die Gebietsgemeinschaft dem langjährigen guten Partner Gleißenberg viel Erfolg.

  

24. Mai 2006
Schleierfahndung bei BGS und Polizei?

Furth im Wald. (t1) Welche Aufgabe bekommen Grenzpolizei und Bundespolizei (früher BGS) nach dem Wegfall der Passkontrollen zwischen Tschechien und Deutschland? Eine Antwort auf diese Frage deutete gestern der CSU-Bundestagsabgeordnete Klaus Hofbauer während seines Gesprächs im Further Rathaus an. "Eventuell bekommen beide die Schleierfahndung", meinte er vorsichtig. Entsprechendes sei angedacht. Wenn dies jedoch realisiert wird, sei eine klare Regelung der Aufgaben unerlässlich.

Hofbauer sprach sich bei dieser Gelegenheit gegen eine überstürzte Aufhebung der Passkontrollen aus. Erst wenn Tschechien wirklich alle Schengen-Kriterien erfüllt, sollte diese Entscheidung gefällt werden. Nichtsdestotrotz müssten die betroffenen Bundes- und Grenzpolizisten bereits frühzeitig darüber informiert werden, wie ihre weitere Verwendung aussieht. "Die Leute brauchen eine Entscheidung, denn die machen ganz Gewaltiges durch", mahnte der CSU-MDB.

Bürgermeister Johannes Müller betonte, dass gerade der Erhalt der Dienststelle des Grenzbeauftragten und dessen Stabes in Furth im Wald auch nach dem Schengen-Beitritt Tschechiens wichtig sei. Denn sie verfüge über hervorragende Kontakte zur Polizei, übernehme seit Jahren die Funktion einer Drehscheibe beim Informationsaustausch. Es sei angedacht, künftig den Grenzbeauftragten und dessen Mitarbeiter im Further Amtsgerichts-Gebäude unterzubringen. Müller: "Was dies betrifft ist noch nichts entschieden. Ich bin da aber zuversichtlich. "

Mandl sprach mit Müller über Zoll-Situation und Lösung durch zentrale Belegsammelstelle

Furth im Wald. (t1) "Dass der Begriff Binnenzollamt nicht mehr haltbar ist, das ist denkbar." - Dies bemerkte gestern Mittag SPD-Stadtrat Michael Mandl in einem Pressegespräch, dem auch Bürgermeister Johannes Müller beiwohnte. Er hatte zusammen mit dem Stadtoberhaupt im Rathaus die derzeitige Situation der Zöllner in Furth im Vorfeld der erneuten EU-Osterweiterung erörtert. Generell betonte Mandl, selbst Zöllner und im Personalrat der Bundesbehörde tätig, dass es höchstens um eine Namensänderung gehe. Das Further Amt könnte eventuell auch "ausgelagerte Abfertigungsstelle eines anderen Binnenzollamtes" werden. Für den Zollstandort Furth im Wald bestehe aber keine Gefahr. Zum aktuellen Zeitpunkt werde noch am Binnenzollamt festgehalten.

Wie die Chamer Zeitung/Further Chronik bereits mehrmals berichtet hatte, droht dem Binnenzollamt am Schafberg, das 2004 nach der ersten EU-Osterweiterung aus dem Grenzzollamt Furth im Wald/Schafberg mit 34 Beamten hervorgegangen war, der Wegfall von Arbeit. Grund: die zweite Runde im Wachstum der europäischen Staatengemeinschaft. Vermutlich zum 1. Januar 2007, spätestens jedoch ein Jahr später im Jahr 2008 werden Rumänien und Bulgarien der Europäischen Union beitreten. Damit verliert das Binnenzollamt einige Lkw-Transporte, die bis jetzt noch am Schafberg abgefertigt werden. Doch vor dieser Problematik stehen nicht nur die Zöllner in der Drachenstichstadt, sondern entlang der gesamten südostdeutschen Grenze. Aus diesem Grund wurde durch den Zoll bzw. das Bundesfinanzministerium eine Arbeitsgruppe gegründet, die hier Lösungen suchen soll.

Mit Konzept beeindruckt

Eine solche Lösung brachten in der vergangenen Woche die beiden Further SPD-Kommunalpolitiker und Zöllner Michael Mandl und Werner Schell aus Berlin mit. Sie nahmen zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder im Bundesfinanzministerium an einem Gespräch mit dem zuständigen Abteilungsleiter Hans-Joachim Stähr teil. Dabei zeichnete sich ab, dass die vom Leiter des Hauptzollamtes Regensburg, Regierungsdirektor Moebus, bereits vor einiger Zeit vorausschauend ins Gespräch gebrachte Verlagerung einer zentralen Belegsammlung in den grenznahen Raum um Furth im Wald offensichtlich gute Chancen zur Realisierung hat.

Da für diese zentrale Belegstelle, die derzeit laut Mandl auf zwölf Liegenschaften verteilt ist, rund 2 500 Quadratmeter Platz und besondere statische Erfordernisse benötigt werden, kämen dafür die Gebäude am Schafberg nicht in Frage. Eine Lösung fand man in der Kötztinger Kaserne. "Ich hab auch an das Further Amtsgerichts-Gebäude gedacht, aber das passt auch nicht", betonte er gestern. An der Lösung mit Bad Kötzting sei er bereits seit "eineinhalb Jahren dran". Bad Kötzting werde das Bundeswehr-Areal kaufen, und der Zoll werde dann das anmieten, was er benötigt. Die ehemalige Kaserne befinde sich in gutem Zustand, weshalb der Further SPD-Politiker überzeugt ist: "Da kannst morgen anfangen."

Doch bis jetzt scheint dies noch nicht beschlossene Sache zu sein. Dennoch habe sich Hans-Joachim Stähr von der detaillierten Vorarbeit von Michael Mandl und Werner Schell beeindruckt gezeigt. Sei es über den Mietpreis wie auch über die benötigte Fläche bis hin zur Pflege der Grünanlage - zu allem hatten beide vorab mit den zuständigen Ansprechpartnern Lösungen erarbeitet und dabei Kenntnisse erworben, die Stähr bislang nicht bekannt gewesen seien. Zudem hatte sich Mandl in Form eines Schreibens auch an Finanzminister Steinbrück gewandt.

Zwischen 15 und 20 Dienstposten

Wie Mandl betonte, sei der Vorschlag, diese neu zu errichtende Niederlassung aus der Grenzstadt herauszutragen, nicht leicht gefallen. Dennoch betrachtet man es als sinnvolle Lösung, denn: "Wichtig ist, dass die Zöllner im Landkreis bleiben", so Mandl gestern.Wenn diese Schaffung einer zentralen Belegesammlung in Bad Kötzting vom Bundesfinanzministerium genehmigt. wird, entstehen dadurch zwischen 15 und 20 Dienstposten. Durch diese könnte der Wegfall von Dienstposten am Binnenzollamt Furth im Wald aufgefangen werden.

Mandl hofft, dass eventuell eine zusätzliche Aufgabe für den Zoll in die Grenzstadt kommt. Er könnte sich eine "kleine Zollabfertigungsstelle" vorstellen.

Generell sei es aber so, dass mit der erneuten EU-Osterweiterung der Zoll nicht aus der Grenzstadt Furth im Wald verschwindet. Denn das Personal des Binnenzollamtes ist nur ein Teil; hinzu kommen noch die Beamten der "Mobilen Kontrollgruppe" und der Finanzkontrolle "Schwarzarbeit". Auch die Gebäude, die mit etlichen Steuergeldern am Schafberg vor wenigen Jahren errichtet wurden, würden durch diese Entscheidung nicht leer stehen. "Es handelt sich nur um ein paar Zimmer, welche das Binnenzollamt nutzt. Wir werden versuchen, dass sie weiterhin besiedelt bleiben." Auch Johannes Müller würde in der zentralen Belegsammlung in Bad Kötzting eine verträgliche Lösung sehen. "Zwar denkt man als Bürgermeister zunächst an seine Stadt", betonte er, "aber ich bin froh, wenn die Arbeitsplätze im Landkreis bleiben. Bad Kötzting ist ja nur einen Steinwurf entfernt...

 

Straubinger, 22. Mai 2006
Ostbayern hat sein erstes Kindermuseum

Furth im Wald (t1)"Modernes Lernen mit Kopf, Herz und Hand! So lautet ein Slogan des ersten Kindermuseums Ostbayerns, das am Sonntagnachmittag in Furth im Wald (Landkreis Cham) eröffnet wurde. Auf Grund der langen handwerklichen Tradition und der Lage an der Glasstraße widmet sich diese Abteilung im Further Landestormuseum dem Rohstoff Glas. Kinder können ihn durch verschiedene kleine Experimente im wahrsten Wortsinn "begreifen". Für Spaß sorgen dabei unter anderem ein Spiegelkabinett, ein begehbares Kaleidoskop sowie Zerrspiegel. Begleitend wurde eine Reihe von Arbeitsblättern für Schulen entwickelt, die zum Teil auf der Homepage www.kindermuseum-furth.de abrufbar ist. Furths Bürgermeister Johannes Müller sieht in dieser neuen Einrichtung eine weitere Attraktion für die Urlaubsregion Ostbayern und die Glasstraße.

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