Straubinger, 27.01.2006
Mehr Durchblick für die Mieter
2006 soll der Energiepass Pflicht für Vermieter werden – Heizkosten größter Posten
Von Stephanie Paa

Cham. Mieter können sich ab diesem Jahr über noch mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt freuen. Nebenkosten werden mit dem "Energiepass", der heuer eingeführt werden soll, vorhersehbar und Häuser in ihrer Energiebilanz vergleichbar wie etwa Waschmaschinen.

Nach Angaben von Energieberater Michael Klinger aus Haidhäuser ist dieser "Energiepass" eine erhebliche Erleichterung beim Energiesparen. Jeder Vermieter muss bei einem neuen Vertragsabschluss diesen Energiepass vorlegen, so dass der Mieter mit Blick auf den Energieverbrauch pro Quadratmeter ersehen kann, wie teuer ihn das neue Domizil kommen dürfte. Angesichts steigender Energiekosten ein wichtiger Faktor. Sieht die Energiebilanz eher schlecht aus, kann es sein, dass der Vermieter in ein Gebäude investieren muss, um wieder Mieter zu finden.

Der Energieberater kann ihm dabei helfen. "Zunächst wird der Ist-Zustand eines Hauses ermittelt, in wir alle Daten aufnehmen: angefangen von der Fenster- und Türtechnik bis hin zum Aufbau der Wand und der Dach- und Deckenisolierung. Je besser die Dämmung desto besser der sogenannte Durchgangswiderstandswert (U-Wert), also das Maß, in dem warme Luft nach außen dringt und kalte nach drinnen. Liegt dieser Wert zwischen 0 und 0,5, ist die Wärmedämmung und damit der Energieverbrauch optimal.

Mit Hilfe einer Software lässt sich von Klingers Computer aus berechnen, wie sich weitere Dämmstoffe auf den U-Wert auswirken. Die Erstellung eines Energiepasses soll zwischen 200 und 300 Euro kosten. Der Löwenanteil an den Kosten dürfte bei einer schlechten Energiebilanz die Nachrüstung ausmachen. Hier rät Klinger aber zu kleinen Schritten. "Zuallererst sollte man sehen, ob die Heizung noch den Anforderungen entspricht - dieser Posten macht mit 53 Prozent den größten Teil des Energieverbrauchs aus." Ein paar Jahre später könne man dann ja in die Isolierung investieren und so nach und nach eine ständig bessere Bilanz erzielen.

Außer den Mietern dürften auch Ingenieurbüros und Handwerker von dem neuen Energiepass profitieren, da sie bei Nachbesserungen zum Zug kommen.

Schon jetzt könnten sich Hausbesitzer einem Energie-Check unterziehen, der von der bayerischen Landesregierung finanziell gefördert wird. Die ersten 10 000 Teilnehmer bekommen 90 Euro Zuschuss zu den 185,60 Euro Gesamtkosten. Der Check gilt für Häuser, die älter als 20 Jahre sind, Wohngebäude und kleinere Mehrfamilienhäuser und wird bis 3. Mai 2007 gefördert.

Das Interesse an diesem seit 4. Mai 2005 laufenden Pilotprojekt ist allerdings laut Klinger in Cham bisher noch gering. Dabei werde Energie immer teurer: "Wer langfristig denkt, kann sich durch Sanierung viel Geld sparen. Aber für viele sind eben selbst 100 Euro für so einen Check viel Geld."

Internet-Infos:Der Energie-Check ist im Internet unter der Adresse www.kaminkehrer.info zu finden. Zum Energiepass: www.dena.de Zum Stromsparen: www.eon-bayern.com (Kunden/Link unten rechts: Energie-Tipps).

Der Energiepass ist da

Er ist schon da: Der Energiepass für Wohngebäude. Was schon seit Jahren für Haushaltsgeräte und Autos verpflichtend ist, wurde am 1. Januar EU-weit auch für Immobilien eingeführt. Der Energiepass soll über die energetischen Gebäudeeigenschaften Auskunft geben. Wie schon bei der Energieeinsparverordnung ENEV steht auch beim Energiepassfest - mit massivem Mauerwerk aus Ziegeln lassen sich alle Anforderungen problemlos erfüllen - Dank ausgezeichneter Wärmedämmung und Wärmespeicherung.

Mit Ziegel lassen sich bei geeigneter Architektur und moderner Haustechnik Energiesparhäuser mit einem Energieverbrauch von unter 40 kWh/qm und Jahr auch in einschaliger Wandkonstruktion errichten - also ohne zusätzliche Dämmung der Außenwand. Der große Vorteil für den Bauunternehmer besteht darin, dass er in bewährter Mauerwerkstechnik mit einem System schnell und einfach energetisch hochwertige Häuser nach dem modernsten Stand der Technik erstellen kann - in der Regel sogar mit ausreichend Reserven. Komplizierte Wand- und Dämmkonstruktionen sind dabei ebenso wenig erforderlich wie der Mix unterschiedlicher Baumaterialien. Der Vorteil für den Bauherren: Die monolithische Bauweise mit dem Ziegel bietet im Vergleich zu vielen anderen Bauweisen kaum Spielraum für Ausführungsfehler und ermöglicht ein natürliches, angenehmes Wohnraumklima zu jeder Jahreszeit. Die Dämmung ist dauerhaft im Ziegel integriert, was eine spätere Wartung überflüssig macht. Maßgebend sind wärmedämmende und wärmespeichernde Eigenschaften. Hochwärmedämmend werden Planziegel durch ihre feine Poren- und Kapillarstruktur, die beim Brennen entsteht, sowie ein Steg-System, das exakt berechnete Wärmekammern bildet. Bei der Verarbeitung der Planziegel mit dem VD-System - Dünnbettmörtel und Mörtelwalze - entsteht eine vollflächig deckelnde Mörtelfuge, die die Luftkammern luftdicht verschließt. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Wärmespeicherung. Sie sorgt für ein gleichmäßiges Raumklima auch bei stark schwankenden Außentemperaturen. Das hohe Speichervermögen von Ziegeln macht sich somit vor allem im Sommer und Winter bemerkbar. Bei einer schweren und dämmenden Massivbauweise gelangen im Sommer hohe Außentemperaturen nur langsam durch die Bauteile nach innen. Erst in den Nachtstunden erreicht die Temperaturspitze die Räume. Dann kann die Wärme bei den inzwischen gesunkenen Außentemperaturen leicht ausgeglichen werden. Diese Phasenverschiebung wirkt auch im Winter. Dann soll die Wärme aus dem Innenraum nicht entweichen. Die Wände speichern tagsüber die Wärme und geben sie erst nachts nach und nach wieder ab. Im Frühjahr und Herbst reicht die am Tag gespeicherte Energie aus Sonneneinstrahlung auf das Mauerwerk sowie Außenlufttemperatur häufig bereits aus, die Räume warm zu halten und nur abends die Heizung kurz in Betrieb nehmen zu müssen.

Maßgeblich für die Behaglichkeit ist die sogenannte "empfundene Temperatur". Sie hängt neben der Lufttemperatur von der Strahlungstemperatur der Wände, Decken und Böden ab. Wesentlichen Einfluss haben die Außenwände, da auf diese im Gegensatz zu Geschossböden und Zwischendecken die Außentemperatur unmittelbar einwirkt. Je höher nun das Wärmedämm- und -speichervermögen ist, um so höher und dauerhafter ist die Oberflächentemperatur auf der Innenwandseite und damit auch die Strahlungstemperatur. Poroton-Ziegel punkten auch hier.

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