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Chamer Zeitung, 12.August 2003

Hohe Ozonwerte bedrohen Pflanzen

Brutkasten Deutschland: 29. Hitzetag - Flüsse versiegen - Weinlese beginnt

Hamburg. (dpa) Brutkasten Deutschland: Kurz vor der erwarteten Abkühlung kämpfen Feuerwehren und Helfer noch einmal mit aller Kraft gegen die Folgen der Extremhitze. Am Montag wurde der 29.Tag in Folge mit Temperaturen von mehr als 25 Grad gemessen, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach. In Brandenburg, im Harz und in Nordrhein-Westfalen brannten am Montag Waldstücke. Der allmähliche Wetterumschwung zur Wochenmitte bringt zwar sinkende Temperaturen, aber nur kurze Gewitter und Regen in Mini-Dosen.

Die Hitzefolgen greifen auf immer mehr Bereiche über. So bedrohen die hohen Ozonwerte die Pflanzenwelt. Gerade Gurken, Zucchini und Tomaten wiesen bereits massive Schäden auf, teilte das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München mit.

Auf der Autobahn 1 drückte die Hitze in Richtung Saarbrücken zwischen Hasborn und Wittlich mehrere Betonplatten aus der Verankerung - Folge: Sperrung bis Freitag. Die Hitze beeinträchtigt zunehmend auch die Stromversorgung in Europa. Verbraucher wurden gewarnt, Fisch, Fleisch, Käse oder Wurst wegen erhöhter Bakterien-Gefahr nicht lange aufzubewahren.

Im thüringischen Krauthausen rettete die Feuerwehr rund 60 000 Hühner vor dem Hitzetod, indem sie die Hallen einer Mastanlage mit Löschwasser kühlte.

In Baden-Württemberg begann unterdessen bereits die Weinlese - drei Wochen früher als normal. Mit einem Zuckergehalt von 95 Grad Oechsle sei ein Spitzenwert erreicht worden.

Förster bangen in vielen Regionen Deutschlands um ihre Wälder. Unter anderem stieg in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Niedersachsen und Baden-Württemberg die Waldbrandgefahr dramatisch, so dass einzelne Gebiete regelmäßig aus der Luft kontrolliert werden. In Thüringen wurde die Bundeswehr in Alarmbereitschaft versetzt. Mit Helikoptern soll bei größeren Waldbränden Wasser aus Talsperren abgepumpt und zu den Einsatzorten geflogen werden.