19.Febr2005

Prävention soll eigenständige Säule unseres Gesundheitswesens werden

Fraktionen einig - Sechs Milliarden Euro könnten so jährlich eingespart werden

Berlin. (AP) Die konsequente und systematische Vorsorge gegen Krankheiten soll eine eigenständige Säule des deutschen Gesundheitssystems werden. Bei der ersten Lesung des Präventionsgesetzes zeigten sich die Fraktionen des Bundestages am Freitag in diesem Ziel einig.

Differenzen gab es allerdings bei der Finanzierung: Während die Bundesregierung die Kosten von 250 Millionen Euro pro Jahr den Sozialversicherungen aufbürden will, bestanden die CDU/CSU- und die FDP-Opposition auf einer Beteiligung von Bund, Ländern und Kommunen.

Die 250 Millionen Euro sollen von der gesetzlichen Krankenversicherung (180 Millionen), der Rentenversicherung (40 Millionen), der Unfallversicherung (20 Millionen) und der Pflegeversicherung (zehn Millionen) aufgebracht werden. 100 Millionen Euro sollen in individuelle Förderung, etwa Krankheitsvorbeugung, Bewegungskurse oder Ernährungsseminare fließen. Weitere 100 Millionen Euro sollen in Schulen, Betrieben, Sportvereinen oder Altersheimen verwendet werden. Die restlichen Gelder sind für Kampagnen geplant.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) verwies auf Expertenschätzungen, nach denen eine konsequente Prävention Krankheitskosten von mehr als sechs Milliarden Euro im Jahr vermeiden könnte. Zur Finanzierung sagte die Ministerin, die Last werde auf diejenigen Sozialversicherungszweige verteilt, die von den Erfolgen der Prävention einen Vorteil hätten.

Kommentar R.Kiehl: Vorteile von einer Prävention haben alle, es wäre also sinnvoll die Kosten auf alle umzulegen...

zurück