Bayerwald-Echo, 17.Februar 2006

DIE WELT, 17.Febr2006
Fremdsprachen statt Marxismus
Wie Lehrer Tang Studenten an seiner privaten Hochschule ausbildet - Geschäftsmodelle in China
Von KIRSTIN WENK
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Berlin - Fang Ronggen half gerade seinen Eltern Sandkies vom Flußufer abzutragen, da rief eine Männerstimme seinen Namen. Ob er nicht wieder zur Schule gehen wolle, fragte Tang Youxiang den Bauernjungen. Der Lehrer hatte die erste private Fachhochschule gegründet in China. Im ländlichen Kreis Anji in der südöstlichen Provinz Zhejiang suchte er nun Studenten, Dozenten, Geldgeber. Tang hatte seine gesamten Ersparnisse für die Schule geopfert. Ein Sägewerk spendete Holz für Tische und Bänke, Freunde liehen Geld. Tang, ein Sohn armer Bauern, wollte Kindern seiner Region eine Chance auf höhere Bildung geben. Jugendlichen, deren Eltern die Gebühren der staatlichen Hochschulen nicht bezahlen konnten oder die nicht die schwierigen Aufnahmeprüfungen schafften.

Heute, 22 Jahre später, ist Fang Ronggen ein bekannter Maler. Er unterrichtet Kunst an der Pädagogischen Universität Zhejiang. Tangs Schule ist nun eine kleine Stadt auf 25 Hektar Land. 400 Lehrer unterrichten 8000 Studierende. 13 ausländische Dozenten aus Japan, den USA oder Australien lehren am 2002 gegründeten Fremdspracheninstitut der Schule. Die freundlichen Gebäude beherbergen moderne Sprachlabore, Computerräume und Multimedia Klassenzimmer. Studenten in weiß-roten Schuluniformen, die wie Jogginganzüge aussehen, spazieren unter Pappeln entlang.

Die Anji Shangshu Private High School bereitete 1984 den Weg für nichtstaatliche Lehranstalten in China, von denen es heute Zehntausende gibt. Tang, nun 57 Jahre alt, hatte es nicht immer leicht. "Mehrfach standen wir vor dem Aus", sagt er. Die Banken wollten ihm kein Geld leihen, die Provinzregierung erkannte die Abschlüsse zunächst nicht an. Weil es keine Vorläufer für Privathochschulen gab, wußte niemand, welche Formalien sie erfüllen müßten. Auch Dozenten ließen sich zunächst nicht für dieses ganz neue, revolutionäre Konzept finden. Im ersten Jahr konnte Tang nur sechs bereits pensionierte Lehrer gewinnen. Er unterrichtete auch selbst und fegte danach den Klassenraum aus. Putzfrauen konnte er sich nicht leisten. Schließlich sollten die Studiengebühren niedrig bleiben. Mit umgerechnet etwa 1000 Euro pro Semester liegen sie im Mittelfeld. Stipendien helfen besonders armen, begabten Studenten.

Dank seiner Hartnäckigkeit und seiner Überzeugung, China brauche private Schulen als Ergänzung zu staatlichen Einrichtungen, ist Anji heute eine renommierte Fachhochschule. Mehrfach haben der Nationale Volkskongreß, das Bildungsministerium und die Provinzregierung Tang für die guten Prüfungsergebnisse seiner Schüler ausgezeichnet. Seine Schule pflegt einen Studentenaustausch mit Hochschulen in aller Welt: nach Japan, Kanada, nach Harvard. Nun sucht Tang auch eine Partnerschule in Deutschland.

Tang hat früh erkannt, daß das alte staatliche Schulsystem nicht mehr ausreicht, um den Anforderungen der marktwirtschaftlichen Reformen gerecht zu werden. Nur 15 Prozent der Jugendlichen seines Landkreises hatten eine Chance auf weiterführende Bildung nach der Mittelschule. Was diese dann lernten, war auf dem Arbeitsmarkt häufig nicht brauchbar. "Wir bilden Menschen für die Wirtschaft aus", sagt Tang. Statt Marxismus-Leninismus stehen auf dem Stundenplan Kurse in internationalem Management, Verwaltung und Fremdsprachen - allen voran Japanisch. Aus dem Nachbarland im Osten kommen die meisten ausländischen Unternehmen in China. Pflicht für alle Studenten ist der Führerschein. Sport und militärische Übungen gehören zur Ausbildung wie Kunst und Musik, Theater und Tanz. Wahlfächer haben mehr Gewicht als bei staatlichen Universitäten. "Wir wollen die individuellen Stärken fördern", sagt Tang. Er kooperiert eng mit chinesischen und ausländischen Unternehmen, wo seine Studenten Praktika machen. Das Konzept hat Erfolg. Die Abbrecherquote ist gleich Null. Die meisten Studenten finden nach dem Bachelor-Abschluß eine Arbeit.

 

Financial Times Deutschland, 24.Febr2006
Private Hochschulen umgarnen Abiturienten
Mit Service und Praxisnähe gewinnen sie zunehmend Studenten. Diese versprechen sich gute Berufsaussichten, doch viele Personalchefs schätzen noch die staatlichen Universitäten.
VON INGMAR HÖHMANN

Student Ulf Mertens hat noch nie in einem überfüllten Hörsaal auf dem Boden sitzen müssen. Professoren kennen seinen Namen, die Uni-Bibliothek ist auf dem neuesten Stand. Die Masse der deutschen Studenten kann von solchen Zuständen nur träumen. Mertens studiert an der privaten Hochschule für Bankwirtschaft in Frankfurt am Main. Er zahlt für sein Studium, und das nicht zu knapp. In einem halben Jahr will er seinen Master-Abschluss in "Finance" in der Tasche haben. Insgesamt wird das Studium bis dahin fast 50 000 E gekostet haben. Mertens sieht die Ausbildung als Zukunftsinvestition. "Um einen Job mache ich mir überhaupt keine Sorgen, und auch bei der Bezahlung werde ich gut abschneiden", sagt der 27-Jährige. Wie Mertens nehmen Studienanfänger immer häufiger den alternativen Ausbildungsweg über eine Privathochschule. Nach Schätzungen des Verbandes der Privaten Hochschulen (VPH) hat sich die Zahl der Studenten an deutschen Privat-Universitäten seit dem Wintersemester 1992/1993 von knapp 11 000 auf über 46 000 mehr als vervierfacht. Inzwischen konkurieren rund 80 private Hochschulen um die Gunst der Abiturienten. Im Jahr 2001 waren es gerade einmal 54.Der Boom hat seinen Grund: Zwar sind staatliche Einrichtungen auch bei Studiengebühren von 500 E im Semester im Vergleich zu den privaten immer noch spottbillig. Doch mit ihrem begrenzten Budget können sie den Studenten in puncto Ausstattung und Betreuung in der Regel kein gleichwertiges Angebot machen. VPH-Vorstandssprecher Udo Steffens spricht gerne von "Serviceorientierung" der Professoren und sieht die Studenten als "Stakeholder". Er schätzt, dass in den nächsten 15 Jahren der Anteil der Studenten, die an privaten Hochschulen studieren, von knapp 2,5 auf bis zu 20 Prozent steigen könne.

Das Beispiel der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel zeigt, dass sich Private Anbieter auch auf Dauer im Bildungssystem etablieren können. Die älteste staatlich anerkannte Hochschule für Betriebswirtschaftslehre in Deutschland setzt dabei auf Praxisnähe. Seit ihrer Gründung 1971 arbeitet sie eng mit Unternehmen zusammen. Zum Wintersemester will die EBS den mit der Deutschen Lufthansa entwickelten Bachelor-Studiengang "Aviation Management" anbieten – in Deutschland ein Novum.

Die Ausbildung wird komplett in Englisch sein. Ein Auslandssemester ist Pflicht. Nach zwei Jahren legen die Studenten zusätzlich die Prüfung zum Luftverkehrskaufmann bei der Industrie- und Handelskammer ab. Die Studienkosten übernimmt die Lufthansa. Die Kombination einer kaufmännischen Ausbildung mit einem Bachelor-Studium auf Universitätsniveau sei derzeit einzigartig, sagt Christoph Fay, Leiter Hochschulmarketing bei der Lufthansa. "Da wir international aufgestellt sind, wollen wir Internationalität auch im Lehrplan wiederfinden. Ohne solche Koperationen mit der Industrie müssten private Hochschulen noch höhere Studiengebühren nehmen. Derzeit machen diese in der Regel mehr als die Hälfte des Budgets aus. Trotz der Studiengebühren wird ein deutsches Harvard, das immer neue hoch dotierte Nobelpreisträger in die Hörsäle schickt, allerdings noch lange auf sich warten lassen. Mit dem 26 Mrd. $ schweren Stiftungsvermögen der amerikanischen Elite-Universität kann keine deutsche Hochschule mithalten. "Anders als in den angelsächsischen Ländern werden wir auf absehbare Zeit kein Universitätssystem bekommen, das sich vor allem aus privaten Mitteln finanziert", sagt Christiane Ebel-Gabriel, Generalsekretärin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). In Zukunft werde es ein Nebeneinander von staatlichen und privaten Hochschulen geben. Der Wettbewerb ist bereits in vollem Gange. Die Hamburger Bucerius Law School, die erste private Jura-Universität in Deutschland, hat 96 Prozent der Absolventen des ersten Jahrgangs zu einem Prädikatsexamen verholfen. Bundesweit schaffen dies gerade einmal 15 Prozent der Prüflinge. Trotz solcher Erfolge beklagt VPN-Sprecher Steffens, dass die Politik durch restriktive Gesetze und Privilegierung der öffentlichen Universitäten keinen gerechten Wettbewerb zulasse. "Bildung ist bei uns kein freies Gut", sagt Steffens.

Neben der Bucerius Law School und einigen renommierten Wirtschaftsschulen gibt es ein paar kleinere Nischenanbieter, die mit den Staatshochschulen in Wettbewerb getreten sind. Die Göttinger Fachhochschule im Deutschen Roten Kreuz beispielsweise versucht mit ihren Studiengängen Sozialmanagement und Pflegemanagement den Anforderungen im Gesundheitswesen entgegenzukommen. Spezialisten bildet auch die Fachhochschule für Kunsttherapie in Nürtingen aus. Und die Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung in Stuttgart, bietet ein Studium zum Diplom-Designer an.

Die Qualität der Ausbildung lässt sich allerdings nur schwer vergleichen. Die Hochschulen werben zwar mit sehrguten Berufsaussichten. Und doch setzen die Personalchefs der großen Unternehmen weiterhin auf Bewährtes: Bei der jährlichen Umfrage der Wirtschaftswoche bekommen gerade Massenuniversitäten wie Mannheim, Köln oder Münster von den Personalverantwortlichen die besten Noten in den Wirtschaftswissenschaften.

Auch HRK-Generalsekretärin Ebel-Gabriel meint, dass sich öffentliche Anbieter nicht verstecken müssten. "Private Hochschulen sind nicht unbedingt besser als staatliche", sagt die Expertin. Die öffentlichen böten eine "breit aufgestellte Ausbildung mit einer starken Forschungsorientierung an. Sie können daher sowohl die wissenschaftlichen als auch die fachlichen Qualifikationen vermitteln", sagt Ebel-Gabriel.

                                                       "Bildung ist bei uns kein freies Gut"
                                            
Udo Steffens, Verband Private Hochschulen

DIE WELT 20.Febr2006
Fehlstart einer Elite-Uni
Wie Österreichs Bildungsministerin eine Hochschule von Weltruf schaffen will
VON PETRA STUIBER

Wien - "Dauernd stolpert und fällt man, stolpert und fällt ..." Vielleicht hat Osterreichs Bildungs- und Kulturministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) diesen Satz des Philosophen Ludwig Wittgenstein gelesen, als sie sich anschickte, ihrem neuen Lieblingsprojekt, einer Elite-Universität für Österreich, einen Namen zu geben. "Wittgenstein Institute for Technology Austria" sollte es heißen. Mit dieser Entscheidung hat Gehrer bewiesen, daß sie vom Stolpern eine Menge versteht. Denn die Nachkommen des Philosophen wehrten sich postwendend gegen eine "kalte Enteignung" des Toten und verboten die Verwendung seines Namens.

Danach wollte Gehrer Wittgenstein nie ins Spiel gebracht haben und träumte statt dessen von einem "Schrödinger-Institut", benannt nach dem berühmten (und ebenfalls toten) Physiker. Doch auch Schrödinger hat Nachkommen, und auch diese wollen seinen Namen nicht mit dem "verunglückten Projekt" in Verbindung bringen.

Dabei hatte alles so gut begonnen: Anton Zeilinger, Wiener Quantenphysiker von Weltruf, hatte sich für die Schaffung einer Elite-Hochschule für postgraduale Intelligenzbestien aus aller Welt ausgesprochen. Die Regierung griff die Idee begeistert auf. Dann entschied Gehrer: Die neue Elite-Uni soll auf dem Gelände der ehemaligen Nervenheilanstalt Gugging, weit außerhalb von Wien, errichtet werden. Zeilinger bezeichnete den Standort auf der grünen Wiese als "suboptimale Lösung" und stieg aus dem Projekt aus.

Die Ministerin ignorierte auch, daß der Name Gugging historisch belastet ist: In der dortigen Nervenklinik wurden in der Nazi-Zeit 600 Patienten mit Elektroschocks zu Tode gequält. Gehrer beharrte auf ihrer Entscheidung - aus politischen Gründen, wie Kritiker vermuten. Schließlich liegt Gugging im Bundesland Niederösterreich, das von ihrem Parteifreund, dem "schwarzen" Landeshauptmann Erwin Pröll, regiert wird. Wien dagegen ist ein "rotes" Bundesland.

Kein Name, kein optimaler Standort, keine hochrangige Unterstützung - kein sauberer Start für eine Elite-Uni von Weltruf. Statt dessen eine saubere Blamage für Ministerin Gehrer. Doch sie bleibt hart und ganz bei Wittgenstein. Denn wie heißt es weiter in seinem Lamento über das Stolpern und Fallen: "Man kann sich nur selbst aufheben und versuchen, wieder weiterzugehen."

 

DIE WELT 24.Febr2006
"Das bürgerschaftliche Engagement wächst"
So viele Stiftungsneugründungen wie noch nie - Ein Drittel der Organisationen widmet sich
sozialen Zwecken
VON FRANK DIERING
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Berlin - Noch nie seit 1945 wurden so viele Stiftungen gegründet wie heute. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen verzeichnete allein im vergangenen Jahr 880 Neuzugänge. "Damit existierten Ende 2005 in Deutschland 13 490 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts", sagte Hans Fleisch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, bei der Präsentation der Daten in Berlin. Das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland wachse, und auch seine gesellschaftliche Anerkennung nehme zu.

Wie im Vorjahr lag Nordrhein-Westfalen mit 182 neuen Stiftungen erneut an der Spitze, gefolgt von Bayern (158) und Baden-Würtiemberg (139). Am wenigsten Stiftungen wurden in Mecklenburg-Vorpommem (neun), Brandenburg (zehn) und Sachsen-Anhalt (zehn) errichtet. Im Osten Deutschlands wurden mit insgesamt 58 Neugründungen 2005 rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr verzeichnet, während im Westen (mit Berlin) die Zahl um zirka vier Prozent auf 822 Errichtungen stieg.

Die vielen unselbständigen Stiftungen, Stiftungsvereine und -gesellschaften sowie Stiftungen öffentlichen Rechts sind in diesen Zahlen nicht erfaßt. Experten wie Rupert Graf Strachwitz von der Berliner Humboldt-Universität schätzen deren Zahl auf mindestens weitere 6000. "Hinzu kommen zirka 100 000 Kirchenstiftungen", sagte Strachwitz der WELT. Der Politologe analysiert das Wirken von Stiftungen innerhalb der Zivilgesellschaft.

So gab im Jahr 2004 keine privatrechtliche Stiftung mehr Geld für gemeinnützige Zwecke aus als die Volkswagen-Stiftung mit 91,1 Millionen Euro. Auf Platz zwei in der Rangfolge lag die Robert-Bosch-Stiftung GmbH mit 61,3 Millionen Euro, gefolgt von der Bertelsmann-Stiftung. Viele der großen Stiftungen privaten Rechts setzten Schwerpunkte im Bildungsbereich und mischten sich in wissenschafts- und bildungspolitische Debatten ein. Die Bertelsmann-Stiftung finanzierte zum Beispiel modern ausgestattete Klassenzimmer. Ohne die VW-Stiftung wäre der Bücherbestand an deutschen Universitäten deutlich schlechter. Und die Hertie-Stiftung unterstützte die Ausbildung der rhetorischen Fähigkeiten von Schülern mit speziellen Wettbewerben und Kursen.

"Die Finanzkraft ist zwar noch nicht so groß wie in den USA, aber die Zahl der Stiftungen in Deutschland wächst ständig", sagte Strachwitz. Das Gesamtvermögen der dem Bundesverband bekannten Stiftungen schätzen die Experten auf knapp 60 Milliarden Euro. "Bei vorsichtiger Kalkulation beträgt das jährliche Ausgabenvolumen mittlerweile 15 Milliarden Euro", sagte Fleisch. Bei den gewichteten Zwecken der Stiftungen bürgerlichen Rechts lagen die sozialen Zwecke mit 34,2 Prozent vorn, danach folgten Kunst und Kultur mit 13,9 Prozent, Wissenschaft und Forschung mit 13,6 Prozent, Bildung und Erziehung mit 13,6 Prozent sowie Umweltschutz mit 3,5 Prozent. Der Rest verteilte sich auf andere gemein- und privatnützige Zwecke.

Insbesondere eine starke Wissenschaft wird als eine der Kernaufgaben für die Zukunft des Landes angesehen, fördern deutsche Stiftungen seit Jahren die Weiterentwicklung von Lehre und Forschung. Insgesamt sind dem Bundesverband fast 2600 Stiftungen aller Rechtsformen bekannt, die sich der Lehre und Forschung annehmen. Von denen wiederum haben rund 470 Stiftungen in ihrer Satzung die Unterstützung einer speziellen Hochschule verankert. "Dies kann durch die Förderung bedürftiger Studenten, Finanzierung von Stiftungsprofessuren oder Initiierung von Forschungsprojekten geschehen", so Fleisch.

Die Universitätsstiftung der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz wird beispielsweise von 26 unselbständigen Stiftungen mit Erträgen aus einem Gesamtvermögen von bislang rund 4,5 Millionen Euro unterstützt. Nach einer Befragung der verantwortlichen Ministerien der Länder durch den Bundesverband existieren zur Zeit etwa 410 gestiftete Lehrstühle. Allein in Baden-Württemberg gibt es 80 Stiftungsprofessuren mit einem Fördervolumen von rund 120 Millionen Euro.

Mit den Stiftungen wuchs zudem die Zahl der Arbeitsplätze. Mehr als 100 000 Beschäftigte zählte das Stiftungswesen - Ehrenamtliche nicht mitgerechnet. So arbeiteten etwa 11 500 Menschen bei der Stiftung Bethel, bei Stiftung Warentest 280, der Berliner Fürst-Donnersmarek-Stiftung 615 Arbeitnehmer. "Auch wenn viele Stiftungen nur über das Mindestkapital von 50 000 Euro verfügen, ist ein wichtiger Arbeitsmarkt entstanden", sagte Fleisch.

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