Straubinger, 9.Dez 2004

Münchner Unikliniken stehen

vor einem drastischen Umbau

Im Zuge der Reformbemühungen bei den Hochschulen

München. (dpa) Die Münchner Universitätskliniken stehen vor einem drastischen Umbau. Die Standorte Großhadern und Rechts der Isar sollen ausgebaut und stärker auf spezielle Fachgebiete konzentriert werden. Im Gegenzug droht den Kliniken in der Innenstadt die Schließung. Davon wäre etwa auch die traditionsreiche Frauenklinik in der Maistraße betroffen. Entsprechende Pläne stellte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch im Hochschulausschuss des Landtags vor.

Die Pläne stehen im Zusammenhang mit dem grundlegenden Umbau der Hochschullandschaft in München. Langfristig ist vorgesehen, die Doppelkapazitäten von Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und Technischer Universität (TU) stärker zu bündeln. Im Bereich der Universitätskliniken ist das nach Ansicht von Fachleuten besonders vordringlich. In vielen Bereichen leisten sich derzeit beide Hochschulen eigene Kliniken, die nebeneinanderher arbeiten, ohne Synergieeffekte zu nutzen.

Hinzu kommen massive finanzielle Probleme. Viele Klinikgebäude sind völlig überaltert und heruntergekommen. Für Sanierung und Neubau wäre allein in den nächsten 15 bis 20 Jahren rund eine Milliarde Euro nötig, rechnete der Leitende Ministerialrat Ulrich Hörlein im Ausschuss vor. Zudem würden die ab 2005 wirksamen Fallpauschalen zu einer drastischen Verkürzung der Verweildauer in den Kliniken führen.