Straubinger, 10.März2006
Auf Weg in eine neofeudale Gesellschaft?
Schweizer Wirtschaftsethiker Dr. Thielemann referierte über Globalisierung und Moral

Landshut. (hw) In einer verspäteten Aschermittwochsveranstaltung der Wirtschaftsjunioren Landshut im Bernlochner Saal etablierte der Vizedirektor des Instituts für Wirtschaftsethik der Universität Sankt Gallen das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns gegenüber der "Heuschrecken-Mentalität" der Gewinnmaximierer.

Unter dem Titel "Der Markt allein ist nicht moralisch" konzentrierte sich Dr. Ulrich Thielemann auf Fragen einer Unternehmensethik in Zeiten der Globalisierung. Nach der Begrüßung durch den Organisator der Veranstaltung, Uli Weinmayr, räumte Dr. Thielemann mit der irrigen Vorstellung auf, der Markt an sich funktioniere so, dass quasi hinten das moralisch Richtige dabei herauskomme. Die Vorstellung eines Adam Smith, der glaubte, das ökonomisch Gebotene sei automatisch moralisch gut, verwies der Referent als irrational. Stattdessen müsse jeder Wirtschaftende sich darüber im Klaren sein, dass er es durch seine Entscheidungen in der Hand habe, ob sein Handeln gesellschaftsdienlich angelegt sei. Ein mögliches Ziel sei mit Ludwig Erhards Parole "Wohlstand für alle" gegeben, und jedes Wirtschaftssubjekt, welches dieses Ziel nicht anstrebe, möge die Konsequenzen überdenken.

Mit Vernunft und Demokratie

Der Schlüsselfrage, wie man sicherstelle, dass das Wirtschaften moralisch gut funktioniere, näherte sich Dr. Thielemann, indem er einmal auf die Urteilsinstanz verwies, die entscheide, was als "gut" gelte. Hier bot er nach Immanuel Kant die "allgemeine Menschenvernunft" an, in der jeder seine Stimme habe. Als zweite Instanz, die gewährleiste, dass das moralisch Richtige auch geschehe, erinnerte er an die Errungenschaften des Rechtsstaats innerhalb einer demokratischen Grundordnung. Als mögliche Orte der Moral nannte er den Markt, die Wirtschaftssubjekte sowie eine Rahmenordnung.

Die noch heute in vielen Köpfen herrschende Vorstellung, die Mechanismen des Marktes könnten ethische Fragen mittels Angebot und Nachfrage regeln, verwies der Referent ins Reich der Märchen. Statt dessen treten hier als zweite Möglichkeit die Wirtschaftssubjekte in das Blickfeld, also jeder Wirtschaftende vom Arbeitnehmer, Konsumenten über den Unternehmer bis hin zum Investor. Nur wenn diese verantwortlich im Sinne der Gesellschaftsdienlichkeit handeln, also integer seien, könne man von ethischem Wirtschaften sprechen.

"Entlassungsproduktivität"

Am Beispiel der Arbeitslosigkeit zeigte der Referent auf, dass im Gegensatz zu früher, wo manche Firmen Arbeitnehmer aus Not entließen, um das gesamte Unternehmen zu retten, heute trotz deutlicher Gewinne Entlassungen stattfinden, beziehungsweise sogar immer höhere Gewinne durch die Arbeitsplatzvernichtung erreicht werden, zynisch "Entlassungsproduktivität" genannt. Da es sich bei der Arbeitslosigkeit keineswegs um ein natürliches Phänomen handle, sei hier die Frage nach der Mitverantwortung in einer globalisierten Wirtschaft zu stellen.

Als aktuell wirkende Kräfte seien hier die Globalisierung, die Dienstleistungswirtschaft sowie die Gier zu nennen. Erstere sorge für einen Wettbewerb stark divergierender Preisniveaus, der zu Outsourcing, der Produktionsverlagerung in Billiglohnländer führe, ein Handeln, welches konsequent zu Ende gedacht werden solle. Ein weiterer Aspekt sei in der Dienstleistungswirtschaft zu sehen, welche an die Grenzen des Wachstums führe. Zusammen mit der Gier und wachsenden Radikalisierung in vielen Managements, die sich nicht um die verbrannte Erde scheren, die sie zurücklassen, werde der Weg weg vom Wohlstand für alle in eine Dienstbotenwirtschaft und damit neofeudale Gesellschaft führen.

Kein Profit um jeden Preis?

Mit der Idee der Gewinnmaximierung, also dem Streben nach höchstmöglichem Profit um jeden Preis, werde das Ziel des harmonischen Zusammenlebens verlassen. Dieser "nicht rechtfertigungsfähigen" neuen Managementkultur stellte Dr. Thielemann das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns entgegen, der neben seinem Streben nach Gewinn die soziale Verträglichkeit seines Handelns im Auge hat. Seiner Forderung nach integren Managern schloss sich eine Diskussion über die Bedingungen und Probleme seiner Ausführungen an.

R.Kiehl: Siehe dazu die weiteren Dateien und Kommentare unter dieser HP, rki-i.com, dr-kiehl.net.....

Bischöfe fordern Reform des Arbeitsmarktes
Berlin. (dpa) Die katholischen Bischöfe haben Nachbesserungen bei den Arbeitsmarktreformen in Deutschland gefordert. "Die mit den Reformen verbundenen hohen Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungseffekte haben sich nicht erfüllt", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Karl Lehmann, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung in Berlin. Es müsse weitere beschäftigungsfördernde Maßnahmen etwa zur Entlastung des Faktors Arbeit und zur Förderung der unternehmerischen Verantwortung geben. Die Politik sei verpflichtet, die Arbeitsmarktchancen von Menschen in besonderen Problemlagen zu verbessern, betonte der Mainzer Kardinal.

 

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident des Freistaates Dr.Edmund Stoiber,

sehr schön......kann ich jetzt effektiv daran gehen wieder innovativ und produktiv zu arbeiten?...und meine Arbeit, die zur Zeit in der Nebensache läuft - nämlich die Wissenschaft, Technik, Forschung und Lehre - wieder in den Vordergrund rücken??...oder muß ich mich weiterhin mit ehemaligen Bediensteten Arbeitslosen Betreuern bei einer sogenannten ARGE und weiteren wichtigen "Beamten" herumschlagen??...muß ich nun nicht mehr in die CZ, die Schweiz, Austria oder aber die USA auswandern???...da ich jetzt endlich im Klinikum meine Projekte vorantreiben und verwirklichen kann....?
...Vielleicht zur Erinnerung: Ich versuche nun schon seit über 10 Jahren in Bayern eine Firma zu gründen:...was von allen möglichen Seiten blockiert wurde und wird - Die Ideen wurden und werden übernommen von unter anderem "Leuten" aus der Klin.Chemie in Regensburg oder von "Herrschaften" im IGZ München. Seit über 20 Jahren versuche ich eine Professur, sprich Stelle, u.a. in Bayern zu bekommen, auch an der Uni Regensburg, Klinikum: Es wird dort alles von mir übernommen, aber da ich mich nicht in den Platzhirschbereich eines oder mehrerer "Platzhirsche" integrieren lassen will (...was von deren Mitarbeitern vorgeprüft wurde oder wird...), war dort bisher nichts zu machen!....Ich versuche nun schon seit geraumer Zeit die Anerkennung zur Ausübung des ärztlichen Berufes von Ihren "untergebenen"
Vorständen zu erhalten:...der maßgebende Minister hat bis jetzt nicht geantwortet...Die Anerkennung meines Ausbildungsstandes mit meinem Institute in Bayern als Forschungs-"Professor,"...bis jetzt werde ich nur "steckbrieflich" verfolgt,...also muß ich weiterhin AL-II-Leistungen beantragen, um das Minimum zur Führung meines Institutes zusammenbringen zu können??? und mich mit inkompetenten neuen "Hirschen" herumschlagen???...in die USA auswandern??...um wieder zurückgeholt werden zu können...um die Statistiken für Bayern besser aussehen zu lassen oder erhalte ich endlich Unterstützung Ihrerseits, sprich der Bayerischen Staatsregierung??.......mit zum Beispiel auch der Bezahlung meiner Tätigkeit als Gutachter und Berater, mit der Bezahlung von weiteren Personen, die ich dringend zur weiteren Arbeit benötige, ...weitere Hilfe zur Fertigstellung meines Buches.....usw.........

Mit freundlichen Grüßen

Prof.Dr.Reinhold Kiehl
Gutachter und Berater
Direktor und Owner des RKI-Institutes
Saliterweg 1
B-93 437 Furth im Wald/Landkreis Cham/Opf-Bayern
t.+49(0)9973 801056, m.+49(0)175 2251986
kiehl@rki-i.com, www.rki-i.com, www.dr-kiehl.net 

P.S. Ich bin Evangelisch, nicht katholisch, kein Oberpfälzer, sondern Pfälzer aus Oggersheim - von wo aus Bayern Jahrhundertelang regiert wurde...zuletzt von König Helmut dem Ersten - spreche kein Bayerisch, bin erst seit 30 Jahren im Landkreis, erst seit 1999 in der CSU, sage meine Meinung - welche nicht immer mit Ihrer oder anderer Mitglieder der CSU Meinung übereinstimmt, bin mittlerweile 58 Jahre und somit nicht mehr Ihrem System zugehörend, als Frustrierter sowieso suspekt, als Leistungsträger noch nicht ausgewandert (um zurückgeholt werden zu müßen...)......

Stoiber eröffnet - Streikende demonstrieren
Ministerpräsident am Uniklinikum: "Neuer Leuchtturm für medizinische Forschung

Regensburg. (ta) Bayern will die mit der Föderalismusreform verbundenen Chancen zur Gestaltung der Universitätslandschaft offensiv nutzen. "Wir sind bereit für die neue Verantwortung in der Hochschulpolitik", sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Donnerstag bei der Eröffnung eines Neubaus des Regensburger Universitätsklinikums. - Zeitgleich demonstrierten rund 3 000 Streikende gegen die Arbeitszeitverlängerungen im öffentlichen Dienst.

Stoiber eröffnete ein neues Forschungs- und Hörsaalgebäude des Uniklinikums, in das Bayern rund 45 Millionen Euro investiert hat. In vierjähriger Bauzeit wurden 7 500 Quadratmeter Gebäudefläche errichtet. In dem Gebäude sind die Apotheke des Klinikums sowie fünf Institute untergebracht. Zudem wurde ein weiterer Hörsaal für 200 Studenten gebaut.

Die Uniklinik in Regensburg sei, damit "ein neuer Leuchtturm für modernste medizinische Forschung", erklärte Stoiber. Der Freistaat müsse ein Spitzenstandort für Technologie und Wissenschaft bleiben. Moderne Wissenschaftsstandorte seien auch Investitionen in die Gesundheit der Bürger. "Die beste Prävention gegen Krankheiten ist deren intensive und gezielte Erforschung", meinte der Regierungschef.

An der Regensburger Fachhochschule (FH) wurde am Donnerstag ebenfalls ein Neubau seiner Bestimmung übergeben. In Nachbarschaft der Universität wurden für 20 Millionen Euro eine neue Bibliothek sowie eine Mensa errichtet. Die beiden Hochschulen arbeiten in vielen Bereichen zusammen. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) erklärte, bei der Kooperation von Uni und FH sei Regensburg landesweit Vorreiter (R.Kiehl:....In der Oberpfalz...).

3 000 Teilnehmer an Demo

Einen Tag vor den neuen Tarifgesprächen für den öffentlichen Dienst haben am Donnerstag zahlreiche Beschäftigte des Freistaates in Regensburg gegen die geplante Arbeitszeitverlängerung demonstriert. An dem Protestzug nahmen nach Polizeiangaben rund 3 000 Menschen teil. Die Gewerkschaft ver.di hatte die Demo der seit Wochen streikenden Beschäftigten als zentrale landesweite Protestaktion organisiert, um den Druck auf die Staatsregierung zu erhöhen. Die Demonstration startete am Regensburger Universitätsklinikum, wo Ministerpräsident Stoiber zeitgleich den Hochschulneubau eröffnete. Anschließend marschierten die Streikenden zu einer Kundgebung in der Regensburger Altstadt.

An diesem Freitag wollen die Tarifgemeinschaft deutscher Länder und ver.di wieder über einen neuen Tarifvertrag verhandeln. In Bayern richtet sich ver.di mit den Streiks gegen die geplante Verlängerung der Arbeitszeit auf 42 Wochen und Einschnitte beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Stoiber weiht Neubau der Uniklinik ein
Ausbau schafft Top-Bedingungen für Forschung und Lehre in Schlüsselbereichen

Regensburg. Ministerpräsident Dr.Edmund Stoiber weihte am gestrigen Donnerstag das neue Forschungs- und Hörsaalgebäude des Universitätsklinikums Regensburg ein. Unter dem Motto: "Bayern investiert in die Zukunft" wies der Mann aus München dezent auf die Förderungssumme von 45 Millionen Euro hin, während draußen, "kanalisiert" durch ein Großaufgebot von Polizisten, rund 2000 Demonstranten hofften, ihre Forderungen gegen die beschlossenen Arbeitszeitverlängerungen und gegen die ausstehenden Gehaltskürzungen dem Ministerpräsident vorlegen zu können. Vergeblich.

Nach vier Jahren Bauzeit stehen dem Klinikum mit dem Neubau nun auf zusätzlich rund 7 500 Quadratmetern und fünf Ebenen hochmoderne Räumlichkeiten für Forschung und Lehre zur Verfügung. Die Institute für Immunologie, Humangenetik, Epidemiologie, Präventivmedizin und Klinische Chemie sowie die Apotheke des Klinikums finden hier eine neue Heimat. Darüber hinaus werden zusätzliche Studenten-Arbeitsplätze und ein zweiter Hörsaal für 200 Studierende mit modernster Medientechnik geschaffen. Der Freistaat Bayern hat die Erweiterung des Universitätsklinikums Regensburg aus den Mitteln der High-Tech-Offensive mit rund 45 Millionen Euro gefördert. Ministerpräsident Stoiber bezeichnete die Erweiterung des Universitätsklinikums als wichtigen Beitrag zur Stärkung des Medizin- und Biotechnologiestandorts Bayern. Stoiber wörtlich: "Das ist Teil unserer Bemühungen, uns im weltweiten Wettlauf um die Vorrangstellung bei der medizinischen Forschung zu positionieren und den Braintrain in Richtung Ausland bald zu stoppen." Immer noch zögen die besten deutschen Wissenschaftler in die USA, was die deutschen Forschungsressourcen nachhaltig schwäche. Immerhin:"Zusammen mit den anderen biotechnologischen Einrichtungen hat Regensburg einen Wissenschaftsstandort mit weltweiter Beachtung geschaffen", lobte Stoiber. Oberbürgermeister Hans Schaidinger, der "es" offensichtlich mit dem Ministerpräsidenten gut kann - die beiden Politiker nutzten die Phase offizieller Reden für eine sehr einvernehmlich wirkende Zweierkonferenz - dankte später dem Staatsoberhaupt für den großzügigen Förderrahmen. Für Regensburgs Oberbürgermeister ist mit dem angedachten zentralen Forschungsgebäude ein Fraunhofer-Institut "in greifbare Nähe gerückt". Stoiber seinerseits dankte Unirektor Alf Zimmer für den zugesicherten Leistungslevel in den neu errichteten Abteilungen. In den Gebäuden könnten sich Schlüsselbereiche der modernen Medizin fest etablieren und entfalten, betonte Professor Dr. Alf Zimmer. "Mit dem Ausbau der Uni-Klinik Regensburg entsteht in der bayerischen Hochschullandschaft ein neuer Leuchtturm für modernste medizinische Forschung. Mit Top-Bedingungen für Forschung und Lehre sichern wir Bayerns Chancen im globalen Wettbewerb und die bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung", war sich Stoiber vor der versammelten medizinischen Professorenschaft sicher. Der Gebäudetrakt symbolisiert auch als zentraler Hörsaalort im übrigen das medizinische Forschungs- und Versorgungsnetzwerk, das die Uniklinik durch die Kooperationsverträge mit den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder und des Caritas-Krankenhauses Sankt Josef knüpft. Im Rahmen der HighTech-Offensive investiert der Freistaat Bayern rund 1,35 Milliarden Euro in Schlüsseltechnologien der Zukunft, um den technologischen Vorsprung zu sichern und den Freistaat wirtschafts- und beschäftigungspolitisch an der Spitze zu halten. -weh-

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