Straubinger, Neujahr 2006
Widerstand gegen Energiepreise so stark wie nie
Kosten für Gas und Strom, Heizöl und Benzin drücken auf die Stimmung –
neue Erhöhungen drohen

Die Verbraucher mussten in diesem Jahr für Gas und Strom, Heizöl und Benzin so tief in die Tasche greifen wie noch nie. Angetrieben von den steigenden Preisen auf den weltweiten Rohölmärkten verteuerten sich auch fast alle anderen Energieträger, zum Teil beträchtlich. Nicht nur die Energie selbst wurde teurer, sondern auch daraus abgeleitete Dienstleistungen, wie zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr, Bahntickets und Urlaubsreisen mit dem Flugzeug. Ein Ende der Entwicklung ist nicht abzusehen; viele Gas-und Stromversorger heben ihre Preise zum 1. Januar weiter an.

Massiv wie nie protestierten die Kunden aber auch gegen die Preiserhöhungen durch die Versorgungsunternehmen. Im Gasbereich erreichten sie mit Zahlungsboykotten und Sammelklagen vor Gericht weitgehende Zugeständnisse. Die Versorger haben nicht nur begonnen, die Kalkulation ihrer Gaspreise offen zu legen, sondern wollen den Kunden schon bald den Wechsel des Versorgungsunternehmens und damit echten Wettbewerb ermöglichen.

Der Zorn über die hohen Preise, kräftig ungeheizt von den Boulevardmedien, kochte gelegentlich über. So durfte in einem Hamburger Nachrichtenmagazin ein Leserbriefschreiber die "Enteignung dieses gemeingefährlichen Unternehmens" fordern - gemeint war ein simpler Energieversorger. Die Firmen, allen voran E.ON, RWE, Vattenfall und ENBW, konnten den Verdacht nicht ausräumen, sich über Gebühr an den steigenden Preisen zu bereichern. Der Verweis auf die wachsende globale Nachfrage nach Energie verfing bei den Kunden nicht. "Wir können an den weltweit steigenden Energiepreisen nichts ändern", beteuert E.ON Ruhrgas-Chef Burckhard Bergmann. "Schieben Sie doch nicht immer alles auf den Weltmarkt", empörte sich dagegen im Spätsommer ein Protestanrufer bei Exxon Mobil, als der Liter Superbenzin 1,46 Euro kostete.

Am heftigsten gebeutelt wurden im vergangenen Jahr die Besitzer von Ölheizungen, die mehr als 26 Prozent Preissteigerung für Heizöl verkraften mussten. Erdgas verteuerte sich dagegen im bundesweiten Vergleich für den Endverbraucher nur um etwas mehr als elf Prozent, ungefähr so stark wie Benzin und Diesel. Viele Gasversorger hatten allerdings schon 2004 die Preisschraube angezogen und auch im Januar 2006 werden Millionen von Verbrauchern mehr zu bezahlen haben. "Der Winter 2005 wird der teuerste in der Nachkriegszeit", klagt Franz-Georg Rips vom Deutschen Mieterbund.

Relativ ruhig blieb es beim Strom; hier waren nach dem 1. Januar bundesweit nur wenig Preisbewegungen für Haushaltskunden zu verzeichnen. Kohle, aus der viel Strom gewonnen wird, ist der einzige Energieträger, der im abgelaufenen Jahr billiger wurde, von Januar bis November um knapp 13 Prozent. Dennoch stiegen die Notierungen an den europäischen Strombörsen und die staatlichen Lasten auf dem Strom. Viele Versorger erhöhen zum 1. Januar ihre Preise.

Wegen der Vielzahl von Strom- und Gastarifen in Deutschland und dem unterschiedlichen Konsumverhalten der Haushalte ist kaum zu berechnen, wie stark die Menschen tatsächlich von der teuren Energie belastet werden. Für einen durchschnittlichen Vier Personen-Haushalt kommen übers Jahr aber schnell 500 bis 800 Euro zusammen, die allein 2005 zusätzlich für Energie aufgewendet werden müssen. Dieses Geld fließt teils in die Öl- und Gasförderländer, teils in die Taschen der Energiekonzerne, teils an den Staat. Es fehlt in den Geldbeuteln der Kunden und den Kassen der Einzelhändler. "Eine tragende Säule der Konjunktur wird der private Verbrauch auch 2006 nicht werden", meint die Commerzbank.

Komm.R.Kiehl: ...Ich würde die Notstandsgesetze einsetzen, die Multikartelle unter staatliche Kontrolle stellen, zerschlagen, neu ordnen und dann wieder dem Markt zuführen - so mehr Wettbewerb fördern...Und dies nicht nur bei den Energie-Konzernen, sondern bei allem andern, was noch zu regeln ist: Alle Sozialsysteme – Gesundheit-, Pflege-, Rente-, Arbeitslosen (Hartz-)-, Steuer-, Bürokratie-,.........Mindestlöhne, Mindestrente, Kombilohn, Maximalvergütungen, Maximalrente... – somit alle Lobbyisten ausschalten und endlich sinnvoll eine Neuausrichtung des Standortes D in der EU und der Welt durchführen...

Zu Hartz werde ich mich zu gegebener Zeit äußern...

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