R.Kiehl: Leserbrief zu den Artikeln "In Furth im Wald ist wieder viel geboten" und "CSU kämpft für Bahn und Südumgehung",in der Straubinger vom 26.Mai 2005

Er ist wieder da – der "Further Kultursommer"...wo ist er? Ich kann Ihn nicht sehen?...Heiß ist es ja, über 300C in meinem Büro. Es ist ein ansehnlicher Veranstaltungskalender gebündelt worden?? Viele engagierte und findige Köpfe stehen für diese kulturelle Gemeinschaftsleistung. Ein treffender Beweis für die Wirksamkeit dieses Konzeptes sei der Flyer, der jetzt überall aufliege?? Da liegt er offensichtlich gut...wir (die Further?) sollen in fairer Weise die Sommerprogramme quer durch die Nachbarschaft vergleichen, so komme man nicht umhin festzustellen, daß auch ohne den Seiltanz des großen Budgets durchaus Erfolge möglich seien. Welche Erfolge? Sind die Touristen schon in Schlangen anstehend?? " Man muß sie nur sehen und an sich heranlassen"? Ich lasse sie gerne an mich heran...aber ich kann sie noch nicht sehen...

Die Programm-Schwerpunkte sind auf der gleichen Seite der Chamer Zeitung zusammengefaßt und auch schön eingerahmt...mit der Bemerkung: Wer sich weiterhin im Detail informieren möchte, sollte sich die entsprechenden Prospekte besorgen, aufmerksam die Chamer Zeitung/Further Chronik verfolgen oder sich einklinken bei...???...Liebe "Persönlichkeiten und Institutionen" beleidigt, daß man sich mokkiert hat??

Ich glaube, einige Leute haben immer noch nicht begriffen, daß es nicht um die Einwohner von Furth im Wald geht, sondern um potentielle Touristen = Kunden, die den Landkreis besuchen könnten! Die vor allem die Nachbarschaft, die Tschechei, besuchen und dazu gebracht werden sollen, auch im Landkreis Cham und Furth im Wald Station zu machen! So geht dies nicht!

Es soll etwas verkauft werden, nämlich die Attraktionen des Landkreises Cham und vor allem auch von Furth im Wald...Das geht nicht, wenn hier einige einsame "Flyer" oder Programme aufliegen und darauf warten gesehen zu werden...Ich sage es noch einmal ganz klar, das geht nur, wenn hier eine gemeinsame Werbung (mit der CZ) gemacht wird mit einigen Highligths, die überall sofort ins Auge stechen und den "Sinn" für einen Besuch klar aufzeigen, man muß die Highlights sehen wollen, die anderen Sehenswürdigkeiten werden dann ebenfalls besucht:

Gibt es eine einfache Karte, die man in die Hand nehmen kann, in der die markanten Punkte eindeutig zu erkennen sind? mit einem einfachen Weg dorthin zu gelangen? Mit entsprechenden Gelegenheiten einzukehren?? Ich habe nicht umsonst die Karten von Orlando in mein E-Journal als Beispiel eingescannt...

Nun zum "Kampf" der CSU für Bahn und Südumgehung, was wohl im Kontext eines "effektiven" Touristik-Marketings zu verstehen ist? Zunächst einmal die Bemerkung, daß ich als Mitglied des CSU-Ortsverbandes einmal mehr nichts von diesem Ortsgespräch gewußt habe...(?). Ich dachte die Südumgehung wäre schon längst im Bau begriffen - oder wird hier wie beim Staudamm auch wieder 30 Jahre gekämpft? Das eine bessere Bahnverbindung her muß, ist unzweifelhaft...aber muß es gleich eine neue Bahnstrecke für über 2 Milliarden sein?

Ich fahre nur noch mit dem Wagen, da man vom Landkreis Cham aus nicht die Möglichkeit hat, richtig und zu vernünftigen Zeiten (-Dauern) nach München oder Nürnberg oder Regensburg oder gar Straubing zu gelangen...da ist es trotz LKW-Verkehr immer noch besser das Auto zu benutzen...Man sollte sich einmal das amerikanische (Bahn-)Amtrak-System anschauen und davon lernen! Eine Fahrt von Miami nach Orlando (4 Stunden angenehme erholsame Fahrt) kostet 30 Dollar, leicht zu erreichen, hervorragender Service, zuverlässig, beste Anbindungen an den Regionalverkehr...Hier im Landkreis gibt es ja noch nicht einmal einen gut organisierten öffentlichen Regionalverkehr...Man hat ja Probleme mit dem Bus von Furth nach Kötzting oder woanders hin zu kommen...

Die Fahrpläne sind nicht durchsichtig oder falsch angebracht...Wenn man sich beschwert, heißt es, man solle ein Taxi nehmen...und man wird als Nestbeschmutzer abgestempelt...Die Touristen sollen ja nicht nur einmal kommen, nein, diese sollen ja Werbung machen, andere animieren zu kommen und möglichst auch selbst wieder kommen...In diesem Sinne ein "Tourist"....

Dr.Reinhold Kiehl,
Mitglied der CSU
RKI-Institute
Saliterweg 1
93437 Furth im Wald
kiehl@rki-i.com

 

Mittelbayerische Zeitung, 28./29.Mai 2005

CSU: "Klaus, wir stehen hinter dir!
MdB Hofbauer soll wieder ins Rennen um einen Sitz im Bundestag geschickt werden

SCHWANDORF/CHAM (hi). Verfassungsrechtliche Fragen lassen derzeit zwar noch offen, ob im Herbst tatsächlich ein neuer Bundestag gewählt wird. Doch die CSU in der Region macht schon ihre Hausaufgaben. Die Bundeswahlkreiskonferenz hat sich am Freitag in Bodenwöhr geschlossen hinter MdB Klaus Hofbauer gestellt. Er soll von den Delegierten aus den Landkreisen Schwandorf und Cham erneut zum Kandidaten für Berlin nominiert werden.

Der Bundeswahlkreiskonferenz der CSU gehören als bekannteste Köpfe MdB Klaus Hofbauer, Staatssekretärin Emilia Müller, die Landtagsabgeordneten Marianne Deml und Markus Sackmann, der Chamer Landrat Theo Zellner, Bezirkstagspräsident Rupert Schmid sowie Bezirksräte und Vertreter von junger Union und Frauen Union an. Klaus Hofbauer hat am Freitag den Vorsitz der Konferenz von Marianne Deml übernommen - nach einem einstimmigen Votum der Versammlungsteilnehmer.

Der Bundestagsabgeordnete erklärte das folgende Vorgehen: Die Kreisversammlungen der CSU wählen 120 Delegierte, 61 aus dem Landkreis Cham, 59 aus dem Landkreis Schwandorf. Die Chamer CSU wählt ihre Delegierten am 17. Juni, die Schwandorfer folgen am 20. Juni. Die Delegierten kommen dann am 1. Juli zusammen, um Hofbauer als Kandidaten für den Bundestag zu nominieren.

Viel Lob für Hofbauers Arbeit

Deml machte deutlich, dass auch der Schwandorfer CSU-Kreisverband voll hinter dem Chamer Abgeordneten Hofbauer stehe: "Da gibt es bei uns überhaupt keine Diskussion." Hofbauer sei "in Schwandorf genauso wie in Cham bei den Bürgern präsent". Dank seines enormen Arbeitspensums habe er für Ostbayern viel erreicht.

Deml nannte als Beispiele den Ausbau der B 85 bei Untertraubenbach und bei Wackersdorf. Auch die direkte Zugverbindung von München nach Prag gehe auf eine Initiative des MdB zurück. Hofbauer selbst erklärte: "Nach nur sieben Jahren ist das Projekt Rot-Grün am Ende. Der Kanzler hat kein Konzept, Deutschland voran zu bringen." Deutschland sei bereit für einen Wechsel. Der MdB kündigte einen "kurzen, aber effektiven Wahlkampf an", der auf die wichtigsten Themen fokussiert sei. Staatssekretärin Müller und MdL Sackmann versicherten Hofbauer ihre volle Unterstützung. Müller lobte die "souveräne, korrekte und ehrliche Arbeit" des Abgeordneten. Sackmann bekundete: "Klaus, wir stehen hinter dir."

 

 

Mittelbayerische Zeitung, 28./29.Mai 2005

"Wir bedienen nur einen vorhandenen Markt"

Die Verantwortlichen des "Arena Park" über Projektverlauf, Investoren und die Kritik von bayerischer Seite

VON ROMAN HIENDLMAIER, MZ

 

REGENSBURG/FOLMAVA. Wenige Wochen vor dem geplanten Baubeginn des Einkaufszentrums Arena Park im tschechischen Folmava - nur einen Steinwurf vom Grenzübergang Furth im Wald/ Schafberg entfernt - melden sich die Projektverantwortlichen Henrik Lüth und Raimund Bayer erstmals ausführlich zu Wort. Der MZ erläutern sie Hintergründe des Projekts, die Investoren und wer Mitte 2006 im rund 19 000 Quadratmeter großen Center einkaufen soll.

"Rund 100 000 Leute passierten den Grenzübergang allein rund um Ostern - wer dieses Potenzial nicht sieht..." Henrik Lüth denkt an Zeitungsberichte voller Bedenken von Politikern und Unternehmern über sein Projekt der Größe nahezu der "Arcaden" in Regensburg - nur eben auf der grünen Wiese des bayerischen Waldes, eingebettet zwischen Tankstellen und Casinos.

Als Einzugsgebiet nennt Lüth das Dreieck Pilsen-Passau-Regensburg, in dem rund 700 000 Menschen leben. "Nicht, dass diese Leute auf einmal alle zu uns fahren und nirgendwo anders mehr etwas kaufen sollen - nein, die fahren schon seit Jahren an unserem künftigen Standort vorbei. Sie fahren zum Tanken, holen Zigaretten, gehen ins Casino oder kaufen in Domazlice oder Pilsen ein. Wir bedienen also nur einen vorhandenen Markt und bündeln ihn an der Grenze", so Raimund Bayer.

"Verärgert" sind Bayer und Lüth über den Aufschrei, den es gegeben hat, über den Druck, der auf sie und alle, die damit auch nur in Verbindung stehen könnten, ausgeübt worden sei. Daher haben sie abgewartet, bis die Gemeinde Ceska Kubice, auf deren Grund das Shopping-Center stehen soll, ihren Segen gab. Nun sei der Baubeginn in Sichtweite.

"Eine Chance für die Region"

Nun machen sie ihrem Unmut Luft, fragen ihre Kritiker, warum Anfang der 90er Jahre, als tschechische Kunden die Läden in der bayerischen Grenzregion stürmten, niemand den "Kaufkraft-Abzug" aus Tschechien thematisiert habe. Oder warum niemand die Chancen dieses Projekts für eine strukturschwache Region sehen wolle, die sich in Gefahr befinde, zur Transitstrecke zwischen München und Prag, oder den Donau-Metropolen und Pilsen zu verkommen. Denn wo ein Einkaufszentrum sei, lassen sich eventuell auch andere Branchen nieder. Lüth: "Anfragen von Hotels und Freizeitindustrie gibt es schon."

Zurück in die "Arena": Die Finanzierung durch ein Banken-Konsortium aus Tschechien, Deutschland und Österreich sei bereits seit 2004 unter Dach und Fach. Aktuell beginnen mit dem Start der Internet-Präsenz arenapark-tschechien.com parallel zum Genehmigungs-Endspurt Verhandlungen mit potenziellen Mietern.

Wer das sein wird, wollen Lüth und Bayer erst verraten, wenn die Tinte auf den Verträgen trocken ist - daher nur soviel: "Es werden mehrere große Fachmärkte von namhaften, internationalen Unternehmen sein. Außerdem achten wir auf einen Branchen-Mix und darauf, Marken zu bekommen, die es hier noch nicht gibt." Anfragen gebe es genug, nun prüfe man deren Seriosität: Beide rechnen mit einer Belegungs-Quote von rund 60 Prozent, wenn die Bagger anrollen.

Das soll schon bald sein. "Wir hoffen auf August oder September," sagt Henrik Lüth, der in der Casino-Branche international tätig war und über seinen Wohnsitz in Domazlice auf die Idee für ein Großprojekt kam. "Goldgräber-Stimmung" nennt es Bayer, was ihm beim Nachbarn häufig begegnet. "In Tschechien sagen Geschäftsleute noch: Das probieren wir jetzt einfach mal aus - wo gibt es das noch in Deutschland?"

Mitte 2006 soll auf 70 000 Quadratmetern Fläche das einstöckige Center mit dem großen Glas-Pavillon in der Mitte fertig sein. Rund sechs Meter über der Hauptstraße zwischen der Grenze und Domazlice soll es thronen. Davor befinden sich rund 700 Parkplätze und ein Fast-Food-Restaurant. Rund 50 Geschäfte sind im Inneren geplant, zwischen denen man in einer kreuzförmigen Passage flaniert.

"80 Prozent geschafft"

"Wir haben rund 80 Prozent des Weges geschafft," zieht Henrik Lüth Zwischenbilanz. Letzte Unwägbarkeiten sind die Zustimmung aller Behörden und die einer sieben Monate langen Baustelle, auf der allein 80 000 Kubikmeter Erde bewegt werden.

Aber selbst wenn ihr Scheitern noch theoretisch möglich ist: "Dass der Arena Park in der Praxis nicht kommt, halte ich für Utopie", sagt Lüth. "Denn wenn wir's nicht machen, macht's ein anderer. Der fortgeschrittene Planungsstand würde sicher schnell eine halbes Dutzend Projekt-Manager auf den Plan rufen."

zurück