-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Leserbrief zu "CSU strebt europäische Armee an", Straubinger Tagblatt, Politik, 6.Mai 2019, S.5
Datum: Mon, 6 May 2019 15:43:02 +0200
Von: Reinhold Kiehl <kiehl@rki-i.com>
An: leserbriefe@idowa.de, redaktion@straubinger-tagblatt.de
Kopie (CC): landesleitung@csu-bayern.de <landesleitung@csu-bayern.de>, generalsekretaer@csu-bayern.de, Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik der CSU <asp@csu-bayern.de>


Die CSU will die Einführung eines "staatsbürgerlichen 
Deutschland-Praktikums während der Ausbildungszeit bei staatlichen, 
sozialen, ökologischen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen oder 
der Bundeswehr".
Die CSU verknüpft damit quasi die Elemente des früheren Zivildienstes 
mit der früheren Wehrpflicht, ohne jedoch auf die zeitliche Dauer 
kongret einzugehen.
Neben einer besseren Ausrüstung und Bezahlung, soll damit auch wieder 
eine Verankerung der Truppe in der Mitte der Gesellschaft erfolgen. 
Ausrüstungsmängel müssten beseitigt werden, Zielvorgaben in der Zeit- 
und Kostenvorgabe erfüllt werden: Rüstungsindustrie im Kreuzfeuer...
Frage: Warum wurde die Wehrpflicht von der CDU/CSU mit Guttenberg 
ausgesetzt, anstatt die damals schon eklatanten Mängel zu beseitigen? 
u.a. mehr Häuptlinge als Indianer? Die Wirtschaft wurde als Gewinner 
dieser "Reform" vorgeschoben! Die vorhandene Bindung der Bevölkerung an 
deren Schutzwehr zerschnitten.
Nun verlangt der Bundeswehrverband die Bundeswehr positiv darzustellen 
und nicht als marode Gurkentruppe hinzustellen. Minister von der Leyen 
ist da nicht gerade der Sympathie-Träger, sondern hat das negative 
Gesamtbild aktiv befördert.
Die Bundeswehr wurde vor allem auf die Bündnisverteidigung in 
Multinationalität reduziert, auf Stabilisierungseinsätze in den 
entlegensten Gegenden, auf "Stolperdrahtfunktion" für eventuelle 
Grenzverletzungen dort mittels "Multinationalen Kräften", einschließlich 
einer irrealen Europäischen Armee! Was jetzt wohl zurückgespult werden 
soll. Eine Wehrpflicht sei nicht mehr möglich, wegen unserer 
wirtschaftlichen Situation: Unter Freiwilligkeit läuft das Vorhaben nun 
aber auch nicht.
Es bleibt im Endeffekt nur ein allgemeines verpflichtendes Dienstjahr 
mit Wahlmöglichkeit, dem alle zu folgen haben - ohne Ausnahme! Siehe 
Schweden. Nur so kann die Bindung zum Volk wieder hergestellt werden. 
Nach der Schule, wie es früher üblich war, wäre ein Ansatz zur Erziehung 
mit Reifung.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Reinhold Kiehl, tel.094219298300
Straubing