Betreff: Leserbrief bezahlbare vernetzte Mobilität zu "Aktivitäten bündeln", 6.September, Pol.Leserbriefe, S.29, sowie "Die Bahn auf dem Abstellgleis",Niederbayern/Oberpfalz, 6.September, S.10,
Datum: Mon, 16 Sep 2019 14:35:21 +0200
Von: Reinhold Kiehl <kiehl@rki-i.com>
An: leserbriefe@idowa.de, redaktion@straubinger-tagblatt.de

Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bitte ich um Veröffentlichung meines Leserbriefes zu diversen Artikeln in Bezug zur Mobilität im ländlichen Bayern/Bayerischen Wald. Meine seit Jahren diversen Ratschläge bzgl. Bahnverbindungen und Zusammenschluß in einem gemeinsamen preiswerten Verkehrskonzept Cham, Straubing, Regensburg, Schwandorf wurde von den zuständigen CSU-Politikern mit dem Argument verworfen, daß der Strassenausbau mit der B20 wichtiger sei. So ist der ÖPNV absichtlich zugunsten des Kfz-Verkehrs heruntergefahren worden. Ein Kfz-Verkehr, der inzwischen alles andere an sinnvoller Mobilität verdrängt. Es muß ja die wichtigste Industrie für Arbeitsplätze weiter gepuscht werden. Mitfahrgelegenheiten obwohl vorhanden, werden nicht angeboten, sondern mehr noch, man wird bei Nachfrage verlacht mit dem Argument, man solle sich ein Auto zulegen. Busfahrten sind nur zu Schulbeginn bzw. -ende mit den Schülern möglich. Veranstaltungen werden absichtlich in ländliche Gegenden ohne jeglichen ÖPNV gelegt, man kann ja ein teueres Taxi rufen. Radwege stückweise und gefährlich angeboten. Im Ferienparadies Florida, als ein Beispiel, sind die Mobilitätsangebote bestens und preiswert für eine optimale Erkundung der gesamten Halbinsel organisiert: Ringverbindungen, Bahn, Busse, Minibusse, Taxen jederzeit und preiswert an jedem Ort greifbar. Meine Erfahrungen letzte  Woche, und bei anderen Gelegenheiten bei unserem Nachbarn Italien geben mir die Erkenntnis, daß wir in D und dem Ferienland und Paradies Bayern die teuerste und ineffizienteste Mobilität unorganisiert und weit überteuert anbieten. Die Preise für unseren chaotischen ÖPNV sind ca. 3 mal so hoch wie in Rom, Venedig oder am Gardasee! Eine Fahrt von Verona nach Peschiera, ca. 30 Km, kostet 5.60 Euro, die verschiedenen Verkehrsträger sind bestens gekoppelt und organisiert: So kann man von der Bahn auf den Bus, das Schiff oder das Fahrrad und das alle paar Minuten und umgekehrt. Info-Points geben Ratschläge und Tickets. Eine Einbindung Straubings in den Verkehrsverbund Regensburg wurde nun teilweise bewerkstelligt: Aber anstatt damit nun auch preiswerter zu werden, wurden einige Tarife gestrichen und die Fahrt für ca. 20 km von Straubing nach Regensburg um über 30 % verteuert! 13.20 Euro, Vergleiche Verona- Peschiera! Zudem sind die Züge unpünktlich, fallen unkoordiniert aus, und sind nebenbei auch noch verdreckt und defekt, überaltert. Ein Verkehrs-, wie Mobiltätskonzept, das diesen Namen verdient ist nicht in Sicht, es wird darüber schwadroniert, ohne daß Nägel mit Köpfen gemacht werden würde: Ein koordinierter gekoppelter preiswerter ÖPNV mit Bahn, Bus, Minibus, Anrufsammeltaxen, Fahrrad, Boot, incl. ist schnellstens zu realisieren - so daß man auch in ländliche Regionen ohne PKW mit Freude und angenehm reisend gelangen kann. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Reinhold Kiehl Straubing, tel. 094219298300