Hengersberg | 03.12.2011

Django Asül ist kein Türke mehr

Niederbayerischer Kabarettist gab seinen Pass ab − Im PNP-Interview erklärt er diesen Schritt

Django Asül − der niederbayerische Türke. Das stimmt jetzt nicht mehr so ganz genau. Denn der Hengersberger Kabarettist hat seine türkische Staatsbürgerschaft abgegeben. Im PNP-Interview sagt der 39-Jährige, warum für ihn eigentlich nur ein bayerischer Pass Sinn machen würde.

Django, es ist Zeit, ein Geheimnis zu lüften, oder?
Asül: Jetzt wird es quasi Zeit für ein Outing? Also gut, ich habe keinen türkischen Pass mehr.

Welche Staatsbürgerschaft haben Sie jetzt?
Asül: Eigentlich wollte ich ja warten, bis es einen bayerischen Pass gibt. Aber so habe es ich nur zum bayerischen Deutschen geschafft. Auf der Visitenkarte steht nach wie vor Botschafter Niederbayerns.
Mussten Sie einen Einbürgerungstest machen?
Asül: Da meinte der nette Chef der entsprechenden Behörde in Deggendorf, dass das bei mir keinen Sinn macht.

Warum haben Sie Ihre türkische Staatsbürgerschaft abgelegt?
Asül: Generell ist mir meine Staatsbürgerschaft schon immer egal gewesen. Bei mir hätte ja wirklich nur der bayerische Pass Sinn gemacht. Ich hätte auch schon eher gewechselt, wenn mich die Türkei entlassen hätte. Aber die wollten mich scheinbar nicht loswerden.

Dabei haben Sie vergangenes Jahr noch in Istanbul den deutsch-türkischen Freundschaftspreis bekommen, übrigens zusammen mit Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein.
Asül: Dann wäre der deutsch-türkische Pass wohl logischer gewesen. Aber der wird so schnell nicht kommen. Was mir eh wurscht ist. Ich finde Doppelpässe seltsam.

Als politisches Zeichen gegen die Türkei wollen Sie Ihren Schritt aber nicht verstanden wissen, oder?
Asül: Ich hatte weder mit der Türkei noch mit türkischen Behörden Probleme. Und daran wird sich auch nichts ändern. Und selbst wenn ich etwas gegen die Türkei hätte, wäre das dem Land auch relativ egal, ob jetzt irgendeiner, der nie dort gelebt hat, den türkischen Pass hat oder nicht.

Wäre es Ihnen zu viel, Sie künftig als Beispiel für gelungene Integration zu bezeichnen?
Asül: Ich glaube, dass einer, der in Niederbayern geboren wird, in Niederbayern dann auch gut zurecht kommt, ist zu erwarten. Integrieren hätte ich mich eher in der Türkei müssen. Denn dort war ich ja immer nur als Urlauber.

Django Asül, der bayerische Türke − müssen Sie sich jetzt künstlerisch neu erfinden?
Asül: Künstlerisch sollte man sich immer weiter entwickeln. Aber mit dem Pass hat das relativ wenig zu tun. Zu mir kam keiner in eine Veranstaltung, weil ich einen türkischen Pass hatte. Da wird jetzt auch keiner kommen, weil ich einen deutschen Pass habe. Der Zuschauer will unterhalten werden. An Formalitäten denkt er dabei wohl weniger. Aber im neuen Programm, das es ab Frühjahr 2012 gibt, wird es sicher einige lustige Geschichten darüber geben, ob sich mein Leben verändert hat, seit ich Deutscher bin.

Sie haben den Maibock-Anstich im Hofbräuhaus zur Konkurrenz-Veranstaltung zum Münchner Nockherberg gemacht. Der neue Finanzminister, und damit von Amts wegen Eigentümer des Hofbräuhauses, heißt Markus Söder. Verlieren Sie eines Ihrer kabarettistischen Lieblingsopfer?
Asül: Ich würde eher behaupten, der Markus und ich ergänzen uns ideal . . . Außerdem bin ich schon seit 2008 beim Maibock-Anstich aktiv. Im Prinzip werde ich also 2012 logischerweise versuchen, den Söder vernünftig zu integrieren in diese schöne Veranstaltung. Den Erwin Huber habe ich beim Maibock auch nie verschont, als er noch Finanzminister war. Der Maibock ist eine Riesengaudi und bleibt eine Riesengaudi. Und zwar für alle Beteiligten. Söder inklusive.
Politische Kabarettisten leben von den Vorlagen, die die Politiker liefern. Wie sieht es da derzeit in Bayern aus? Gerade jetzt, wo auch der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude seinen Hut in den Ring geworfen hat?
Asül: Dieses Jahr ist natürlich schon der Hammer. Da kommst ja kaum mit dem Schreiben mit. Drum war das Basteln am Jahresrückblick 2011 für mich selber sehr spannend. Und was dabei rauskommt, können alle Niederbayern am 11. Dezember in der Deggendorfer Stadthalle sehen. Mein Tipp: Unbedingt anschauen! Und noch ein Tipp: kurz vor 19 Uhr da sein. Die Veranstaltung beginnt nämlich um 19 Uhr.

Interview: Alexander Kain


----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Reinhold Kiehl
Sent: Saturday, December 03, 2011 6:56 PM
Subject: Fw: ...MWst....................Gemeinden und 1 Euro-Jobs........HIV AIDS - H5N1
http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzminister-schaeuble-vertagt-reformen-regierung-kapituliert-vor-dem-steuer-wirrwarr-1.1224511

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitsministerium-prueft-jobcenter-missbrauch-von-ein-euro-jobs-1.1224312

----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Reinhold Kiehl
Sent: Sunday, December 04, 2011 1:35 PM
Subject: Die "Forscher" haben aus HIV und AIDS nichts gelernt - und ticken nicht mehr richtig.......

http://www.sueddeutsche.de/wissen/streit-um-hn-studien-wo-die-freiheit-der-forschung-aufhoert-1.1225586