From: Reinhold Kiehl To: Reinhold Kiehl Sent: Wednesday, October 12, 2011 3:06 PM
Subject: Heizkosten...Fw: Faulstich zur Energie... well, kein weiterer Kommentar..........

Heizkosten stark gestiegen
Straubinger. idowa.de, 12.10.2011

Berlin (dpa) - Mieter müssen immer höhere Ausgaben für das Heizen verkraften. Die Kosten für ölbeheizte Häuser stiegen 2010 um rund 35 Prozent, bei Erdgas und Fernwärme fiel der Anstieg weniger drastisch aus.

Das ergab der in Berlin veröffentlichte bundesweite Heizspiegel von "co2online" und Deutschem Mieterbund. Dafür wurden bundesweit knapp 88 000 Gebäudedaten ausgewertet - Mieter in Deutschland mussten daher teils mehrere hundert Euro nachzahlen.

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Heizspiegel (12.10.2011)

Das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl kostete im vergangenen Jahr durchschnittlich 850 Euro. Das waren 220 Euro (plus 34,9 Prozent) mehr als 2009. Mieter mit Erdgasheizungen zahlten 805 Euro und damit 20 Euro mehr (plus 2,5) als im Vorjahr. Die Heizkosten für Fernwärme stiegen um 20 Euro auf 880 Euro (plus 2,3). Grund war vor allem der harte Winter und damit eine lange Heizperiode.

Auch für die kommende Heizsaison ist keine Entspannung in Sicht. "Gegenüber dem Vorjahr sind die Heizölpreise in diesem Jahr weiter gestiegen - im Schnitt um 25 Prozent", sagte der Geschäftsführer von co2online, Johannes Hengstenberg. Die Gaspreise lägen knapp vier Prozent höher als 2010 und Fernwärme sei fast sieben Prozent teurer.

Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten betonte, dass ein Viertel aller Gasversorger für den Herbst weitere Erhöhungen von im Schnitt elf Prozent angekündigt haben. Deshalb bleibe die energetische Sanierung von Wohngebäuden unverzichtbar, um Energie einzusparen. 40 Prozent der Energie wird im Gebäudebereich verbraucht. "Nur so können Eigentümer sich und ihre Mieter auf lange Sicht unabhängig von der Energiepreisentwicklung machen", sagte Siebenkotten.

----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Reinhold Kiehl
Sent: Wednesday, October 12, 2011 2:55 PM
Subject: Faulstich zur Energie...Fw: 26-jährige Falun Gong-Praktizierende Yun Zou, im Asylbewerberheim Passau-Schlading, Ausländeramt Passau ein Schreiben: bis zum 14. Oktober 2011 die Bundesrepublik Deutschland

Ein Prediger der Endlichkeit,
Straubinger, idowa.de, 12.10.2011


Faulstich: "Verfechter des Industriestandorts" - 100 Prozent erneuerbarer Strom bis 2050


Prof. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrats für Umweltfragen, blickt weit in die Zukunft.(Foto: pehe)

Von Markus Peherstorfer


Eines ist klar: Hier redet keiner, der sich mit halben Sachen zufrieden gibt. Prof. Martin Faulstich hat das große Ganze im Blick. Entsprechend ambitioniert sind die Titel der Papiere, die er als Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) herausgibt. "Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung" heißt eines von ihnen - erschienen zwei Monate vor der Reaktorkatastrophe im fernen Fukushima, die hierzulande so viel an Veränderung ins Rollen gebracht hat.


Noch größer angelegt ist das Werk, an dem Faulstich und sein Team jetzt arbeiten: "Verantwortung in einer begrenzten Welt" soll es heißen, das Hauptwerk von Faulstichs vierjähriger Amtszeit. "Hauptgutachten" heißt das ¼uvre in der nüchternen Sprache der Politikberatung, in der Faulstich als oberster Umweltberater der Bundesregierung arbeitet, wenn er nicht gerade das Wissenschaftszentrum Straubing leitet oder als Professor für Rohstoff- und Energietechnologie forscht und lehrt.


Und die Begrenztheit der Welt, die Endlichkeit der Rohstoffe, war auch das Hauptthema bei Faulstichs Auftritt im Wirtschaftsbeirat der Union am Montagabend im Bayerischen Hof in München. "Ich bin ein klarer Verfechter des Erhalts des Industriestandorts Deutschland, des Industriestandorts Bayern", beeilt er sich festzustellen. Aber die Industriegesellschaft muss nachhaltig werden, fordert Faulstich - und davon sei sie noch weit entfernt.


Der Mehrverbrauch frisst Einsparungen auf


Beispiel Energie: Wer die Erderwärmung aufhalten will, muss eher früher als später gänzlich auf das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas verzichten. Theoretisch wäre da natürlich Energiesparen die beste Möglichkeit - aber so einfach ist das nicht, erklärt Faulstich: Da gibt es ja noch den Rebound-Effekt. Zum Beispiel hat man es zwischen 1990 und 2010 geschafft, mit zehn Prozent weniger Primärenergie auszukommen, um die gleiche Menge an Strom herzustellen. Gleichzeitig ist aber der Gesamtstromverbrauch um 15 Prozent gestiegen. Oder beim Heizen: Pro Quadratmeter konnte man den Heizwärmebedarf im gleichen Zeitraum um 20 Prozent senken. Gleichzeitig ist die Wohnfläche pro Person aber um 20 Prozent gestiegen. Der Mehrverbrauch frisst also die ganze technische Effizienzsteigerung auf. Und am krassesten ist es beim Autoverkehr: Der Spritverbrauch pro 100 Kilometer ist in 20 Jahren um 22 Prozent gesunken - gleichzeitig ist aber die Anzahl der gefahrenen Kilometer um 50 Prozent gestiegen.


Faulstich zieht die Konsequenz und macht einen radikalen Vorschlag: Warum nicht die Gesamtstrommenge staatlich beschränken - und damit handeln lassen wie mit CO2-Emissionsrechten? Dann hätte der Stromversorger plötzlich ein Interesse daran, weniger Elektrizität zu verkaufen und nicht immer mehr.


Und wie sieht sie nun aus, die 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung des Jahres 2050? Faulstich rechnet mit mindestens zwei Drittel Strom aus Windkraft - vieles davon aus Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee - sowie etwa einem Viertel Photovoltaik. Den kleinen Rest würden Wasserkraftwerke und Biomasse bestreiten.


Bei einem so hohen Anteil an unstetigen Stromquellen sind weit größere Speicherkapazitäten als heute nötig. Faulstich regt an, sich mit Norwegen zusammenzuschließen. In dem Land gebe es ungeheures Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke: "Da könnten Sie ohne Weiteres deutschen Strom für sechs Wochen zwischenspeichern."


Natürlich müssen auch die Netze besser werden. Möglicherweise werde man bei großen Leitungsprojekten gar nicht darum herumkommen, sich die Zustimmung der Anrainer durch eine Beteiligung an den Durchleitungsgebühren zu erkaufen, meint Faulstich. Und auch den Bau moderner Gaskraftwerke als Überbrückungshilfen für die Energiewende werde der Staat in der einen oder anderen Form subventionieren müssen, fürchtet er.


Trotz alledem glaubt der Techniker Faulstich nicht, dass durch die Energiewende eine Explosion der Strompreise droht: Allenfalls um drei bis vier Cent würden die Erzeugerpreise in den nächsten zehn bis 20 Jahren steigen. Und ab 2030 sei der Strom aus erneuerbaren Quellen wegen der steigenden Preise für fossile Rohstoffe ohnehin billiger.


Seltene Metalle im Altglascontainer


Aber es gibt neben der Energiewende noch eine zweite, ebenso wichtige Herausforderung auf dem Weg zur nachhaltigen Industriegesellschaft, sagt Faulstich - nämlich den Umgang mit seltenen Mineralien und Metallen. Auch sie stehen nur sehr begrenzt zur Verfügung. Immer mehr verschiedene Elemente werden in der Industrieproduktion verwendet. Doch der Umgang mit ihnen lässt an Intelligenz zu wünschen übrig. So greife zum Beispiel die Mode um sich, in Shampoo- oder Weinflaschen zur Kennzeichnung Mikrochips einzubauen statt einfachen Strichcodes, berichtet Faulstich: "Wenn diese Weinflasche eines Tages in den Recyclingcontainer wandert, holt diese Metalle natürlich kein Mensch mehr raus." Wertvolle Rohstoffe sind verschwendet.


Ähnlich ist es bei den Metallen, die in Pkws verbaut sind: Wenn Autos bei uns das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, werden sie nach Osteuropa verkauft. Einige Jahre später landen sie dann in Nordafrika. Und dort bleiben sie dann auch: Jahr für Jahr verschwinden in der Region drei Millionen alte Autos, berichtet Faulstich - sie werden in der Wüste abgestellt oder in Gewässern versenkt. Die Rohstoffe sind damit natürlich auch verschwunden. Von daher würde es Sinn ergeben, auch außerhalb der entwickelten Industrieländer eine Rücknahme- und Recycling-Infrastruktur aufzubauen, sagt Faulstich.


Denn wenn die natürlichen Lagerstätten zu Ende gehen, werden künftig über 90 Prozent der Metalle für die Industrie aus Recycling stammen müssen. Das ist gerade bei den selteneren Metallen ein Problem, die in der Elektronikindustrie verwendet werden. Genug zu tun also für Faulstich und den Sachverständigenrat - denn die "Verantwortung in einer begrenzten Welt" beginnt schon beim Einsammeln alter Handys.

.......dazu die weiteren Einträge und Kommentare unter rki-i.com, R.KI.