Der Artikel ging in jeweils angepasster Fassung an diverse weitere Zeitungen: Süddeutsche SZ, PNP, Mittelbayerische, Münschner Merkur,..
----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Christian Kattner ; Christian Schmidt
Cc: berlin-nachrichten ; weber-manfred ; bayernkurier
Sent: Friday, August 12, 2011 10:38 AM
Subject: Fw: ... zur PID, zur Familie... - Artikel, Gutachten, R.Kiehl;
Geänderter Artikel für das Straubinger Tagblatt.
Schönen Tag noch
Reinhold Kiehl
----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: h.obermaier@straubinger-tagblatt.de
Sent: Thursday, August 11, 2011 3:26 PM
Subject: Fw: ... zur PID, zur Familie... - Artikel, Gutachten, R.Kiehl;
..........adresse verbessert..........rki.
----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: h.obermeier@straubinger-tagblatt.de ; b.stuhlfelner@straubinger-tagblatt.de ; herr.s@straubinger-tagblatt.de
Sent: Thursday, August 11, 2011 3:20 PM
Subject: ... zur PID, zur Familie... - Artikel, Gutachten, R.Kiehl;
Sehr geehrte Damen und Herren Redakteure,

anbei erhalten Sie ein "Gutachten", einen Artikel bzgl. einiger "Probleme" in unserer Gesellschaft, welche von Ihnen in Ihrer Zeitung, in letzter Zeit in mehrenen Artikeln, Meldungen, unterbreitet oder behandelt wurden (Bundestag stimmt...PID, S.1,...gelöst hat er das Problem allerdings nicht,S.2; Vom Wert des menschlichen Lebens, S.7, 8.Juli; Trauer nach unbegreiflichem, Norwegen verzweifelt-Attentäter...25.Juli, S.6; ev.Steinmeier will Kirche in die Pflicht nehmen, 23.Juli,S.9; Teufel vermisst in der CDU christliche Inhalte, 1.Aug, S.5; CDU gegen Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe, 2.Aug.,S.5, Kindermangel in Deutschland, Zahl der Kinder geht stark zurück, 4.Aug, S.5) - mit der Bitte um Veröffentlichung. Fehler, von mir übersehen, bitte ich Sie zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Prof.Dr.Reinhold Kiehl
phone.09421 9298300

Artikel,Gutachten,R.Kiehl:

Familie und Fortbestand unserer von Gott vorgegebenen Christlich abendländischen Kultur

Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) werden menschliche Embryonen auf genetische Schäden untersucht und gegebenfalls abgetötet. Anton Losinger und ich, Reinhold Kiehl, fordern deshalb, daß die PID-Gesetzgebung mit dem in der Verfassung garantierten Lebensschutz vor dem Verfassungsgericht geprüft wird.

"Die von Anfang an im menschlichen Sein angelegten potentiellen Fähigkeiten genügen, um die Menschenwürde zu begründen", so das Verfassungsgericht in der Debatte um das Abtreibungsrecht. Alle Erkenntnisse der Medizin sprechen dafür den Embryo in vivo und in vitro als Menschen im Anfangsstadium seiner Existenz zu sehen: Der Embryo entwickelt sich als Mensch, nicht zum Menschen!

Die Entscheidung zur Zulassung der PID berührt die Kernfrage nach dem Wert des Lebens eines Menschen gleich Embryo und nach seinem Schutz. Die Anrufung des Verfassungsgerichtes hätte diese Frage per se zu klären.

Zur Erinnerung, die Grundrechte aus unserer Verfassung besagen: Artikel (A) 1. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft.
A 2. Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
A 3. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Weiter besagt
A 6 (1). Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung. A 6 (5). Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leiblichen und seelischen Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
A 20 (1). Die BRD ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. A 20a. Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.

Die Grundlagen unseres menschlichen Rechtes, unserer Verfassung oder Grundgesetzes resultieren aus den 10 Geboten, welche Gott den Israeliten durch Mose verkündet hat. Daraus

IV. Ehre deinen Vater und deine Mutter
V. Du sollst nicht töten
VI. Du sollst nicht ehebrechen
X.Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten - .........

Wenn nun mehr Evangelium, mehr "Religion" gefordert wird, so möchte ich doch darauf hinweisen, daß die Grundlage unseres Denkens und Handelns aus dieser unserer geschichtlichen Vergangenheit, Entwicklung in christlicher abendländischer Wertegemeinschaft mit Erziehung in vorgelebten Familien-Idealen beruht. Wenn Teufel in der CDU christliche Inhalte vermisst, wenn Steinmeier die Kirche in die Pflicht nehmen will, so stimmen diese Aussagen nicht mit deren Handeln überein. Wenn Merkel die Abstimmung zur PID freigibt, so passt diese Freigabe nicht zum C, christlich, in CDU. Die Probleme Europas, der USA, der Welt, sind Ausdruck einer immer mehr in den Hintergrund gedrängten "menschlichen" oder christlich (sozialen) Werteorientierung. Das Attentat in Norwegen nur ein Zeichen dieser fehlenden Werte-Erziehung.

Die Forderung der FDP nach Gleichstellung von Lebensgemeinschaften, welcher Art auch immer, mit Ehe, Familie und Adoptionsrecht ist gleichfalls konträr zu diesen "Idealen" und nicht mehr als normal zu erachten: Mir wird jedesmal übel, wenn der Allgemeinheit zwei "Männer" gezeigt werden, die sich "küssen"...ich sage es hier noch einmal: Es gibt eine Entwicklungs-Biologie und eine seit Jahrmillionen darauf beruhende natürliche "Vermehrung" - die Fehler wurden bisher, d.h. bis vor kurzer Zeit, auf natürliche Weise ausgelesen - durch entsprechenden Selektionsdruck in natürlicher ökologischer Umgebung....mit Familie....eine PID gehört nicht dazu: eine Klage vor dem Verfassungsgericht wäre daher für diese gesetzlichen Vorgaben mehr als angebracht! Die Degeneration des heutigen "Raubtieres Mensch" schreitet ansonsten expotentiell weiter voran - mit Erosion der natürlichen von Gott vorgegebenen Lebensgrundlagen.

Evolutionärer Druck, durch Lebensstil, Umweltbedingungen (Gifte, UV-Strahlung, Radioaktivität) verändert das Erbgut (die Chromosomen, die DNA), führt zu Mutationen, den Austausch von Information: früher führte dieser natürliche evolutionäre Druck zur Selektion der widerstandsfähigsten und stärksten (nicht immer der besten) Spezies und damit zu deren Überleben– heute degeneriert durch den Eingriff des Menschen in diesen natürlichen Prozeß selbst das Erbgut des Menschen in rasanter Weise und beschleunigt dessen Aussterben! ...möglicherweise gut für die Erde und Gott gewollt...

Einige Wissenschaftler, ohne Bewußtsein für eine Wirtschaftethik, ohne christliches Bewußtsein, wollen die genetischen Wurzeln unserer Stoffwechselproduktion, unseres Lebens ändern, Gott spielen: Die Anmaßung und Selbstüberschätzung einiger Molekularbiologen ist kaum zu überbieten. Diese Herrschaften kennen gerade einmal die Buchstabenfolge von etwa zwei bis drei Prozent unseres von Gott bereit gestellten Erbgutes, unserer Gene – der Rest unseren Genomes ist nach deren Urteil „Abfall“- ...

Die Keimbahntherapie (die Fortpflanzungszellen betreffend) ist technisch nicht machbar und ethisch ebenfalls nicht vertretbar, daher bisher auch verboten: besser wäre da schon die Gendiagnostik – das aber heißt, fehlerhaftes würde verworfen...

Eine Begrenzung auf bestimmte Fälle ist aufgrund der menschlichen Natur nicht möglich und eine weitere Öffnung für alle möglichen Fälle vorprogrammiert, genauso wie im Falle der embryonalen Stammzellforschung für bestimmte (vergleichende) Fälle: hier fehlen schon die notwendigen Zellen...Der Laie wird bewußt getäuscht und von der Entwicklung überrollt!

Diese Luxusdiskussion vor dem Hintergrund von AIDS-Epidemie, Hungertod, Anarchie mit Krieg, ist absurd. Diese Luxusforschung für einige wenige wird hoffentlich durch die knappen zur Verfügung stehenden Geldmittel automatisch beendet: Die Allgemeinheit ist nicht verpflichtet Einzelnen unnötiges zu bezahlen, genauso wenig wie unser Sozialsystem für die Zahlung einer künstlichen Befruchtung, eines Schwangerschaftsabbruches oder einer Verhütung aufzukommen hat: 800 000 Geburten stehen gegenwärtig 100 000 bis 300 000 Abtreibungen gegenüber, nur etwa 8 000 davon sind genetisch bedingt (2003). Kinderlosigkeit als Schicksal? Was ist mit einer Adoption? Zum Problem unserer demographischen Entwicklung, der Alterspyramide und der Einwanderungs-Diskussion muß in diesem Kontext nicht viel bemerkt werden: Jedes 3.Kind wird bei uns abgetrieben! Dieser "„Liberalisierung“ müssen Grenzen gesetzt werden, wozu die Haltung der Kirchen sicherlich hilfreich ist, auch wenn diese selbst massiv von Verfehlungen betroffen ist. Es gibt einen Regulierungsbedarf, welcher nur durch eine entsprechende Gesetzgebung definiert werden kann...den: eine Wirtschaftsethik existiert nicht!

Wegen einiger paar, auf die Tränendrüse drückenden, Personen und "Neuer Methode" - welche mit allen Mitteln zum Geldverdienen benutzt werden soll - Die "Paare" wissen, daß sie entsprechend vorbelastet sind, ist auch leicht genetisch an diesen im Vorfeld im Blut, Chromosomen, usw., zu "analysieren" (diagnostizieren)! Es braucht da keine weiteren Methoden. Und da die Personen dies wissen, sollen diese auf Nachwuchs verzichten (normale genetische Auslese) oder entsprechend adoptieren oder aber "Ihr" Kind austragen und großziehen! Eine Spätabtreibung ist da ebenso zu verbieten ($218), da diejenigen ja wissen, auf was sie sich eingelassen haben. Im anderen Fall gibt es "Präventive" Vorsorge - was ja zwischenzeitlich auch vom Papst zugegeben und erlaubt wird...einer Eugenik sollte man nicht die Büchse der Pandora öffnen...müssen... Nicht umsonst hat die Natur Auslesemöglichkeiten geschaffen: in welche wir zu unserem Nachteil immer mehr eingreifen - die Menschheit degeneriert immer weiter...ohne Wirtschaftsethik...Eine kontrollierte, vom Verfassungsgericht für den christlichen "Normalbürger" - nicht den Reichen, Priviligierten und den ehefremden, Familien fernen antichristlichen Lebensgemeinschafen überlassene Gesetzgebung - kontrollierte Gesetzgebung, ist daher mehr als nötig: Die "Parteien" sollten sich auf diese Ihre ursprüngliche Aufgabe besinnen!

Prof.Dr.Reinhold Kiehl
94315 Straubing
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Prof.Dr.rer.nat.Dr.med.Dipl.-Ing.(FH) Reinhold Kiehl, VDI, EurChem
Gutachter und Berater, Certifications and Consultations
RKI-Institute, Laboratory and research for molecular medicine/biology
Wittelsbacherstr.27
D-94 315 Straubing, Germany
phone.+49 9421 9298300,
www.rki-i.com, www.dr-kiehl.net ,kiehl@rki-i.com

Antwort --- :
)

Wider den Zeitgeist

Von Prof. Dr. Martin Balle, Idowa.de (Straubinger), 13.August 2011

Der Schweizer Theologe Hans Küng hat sich ein Leben lang so verhalten, dass es viele Gründe gegeben hätte, ihm immer wieder die katholische Lehrbefugnis zu entziehen. Nicht nur sein öffentliches Aufbegehren gegen die Überbetonung des Papstamtes und dessen Macht musste der katholischen Kirche missfallen, sondern auch andere theologische Positionen sind so problematisch, dass sie kaum unwidersprochen bleiben konnten. Wenn Hans Küng sich zum Beispiel in den 90er-Jahren mit Walter Jens dafür aussprach, dass der Freitod für einen kultivierten Bürger durchaus eine Möglichkeit sei, dem eigenen Leben bei schwerer Krankheit ein Ende zu setzen, so bleibt festzuhalten, dass eine solche Position, die eher in der antiken Philosophie als in der christlichen Glaubenswelt verankert ist, für die Kirche nicht hinzunehmen ist.

Auf der anderen Seite aber ist dieser Professor Hans Küng abgesehen von seiner Eitelkeit eine so liebenswerte, geistreiche und inspirierende Figur, dass das religiöse und philosophische Denken und Reden des 20. Jahrhunderts ohne ihn ärmer gewesen wäre. Deshalb gilt es auch, sein Lebensresümee, das er vor zwei Jahren mit dem Buch "Was ich glaube" vorgelegt hat, ernst zu nehmen und mit Bedacht zu studieren.

In diesem wunderbaren Band beschreibt Hans Küng in ganz einfacher Sprache, was ihn ein Leben lang angetrieben hat; zum Glauben will er nicht überreden, sondern er hält nur den dogmatischen und eifernden Atheisten entgegen, dass es auch keinen Beweis gibt, dass Gott nicht existiere, sodass ihm also sein Glaube auch jetzt an seinem Lebensende unbenommen bleibe.

Am Christentum hebt er allerdings drei Aspekte hervor, die auf die gegenwärtige weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bezogen, wo doch jeder Halt und jede Sicherheit plötzlich fraglich geworden sind, hilfreich sein können: "Mich haben", so Hans Küng, "konkrete Möglichkeiten beeindruckt, die wahrzunehmen das christliche Ethos einlädt: Frieden schaffen durch Rechtsverzicht, Macht gebrauchen zugunsten anderer, Konsum üben mit Maß."

Frieden schaffen durch Rechtsverzicht: Es gibt kein Gesetz, das es verbietet, mit Leerverkäufen auf den Bankrott eines Landes wie Italien zu wetten. Ein solches Gesetz täte zwar dringend not, im Rahmen einer Marktwirtschaft ist es dennoch nicht möglich, jede Spekulation, die einigen wenigen ungeheuren Reichtum einbringt, aber viele andere in Armut stürzt, zu verbieten. Aber man kann doch ein Bewusstsein haben, dass das das moderne Böse ist, wenn 30-jährige Egoisten an den Börsen der Welt mit dieser Welt spielen. Natürlich müsste vor allem die Politik längst solchen Spekulationen einen Riegel vorschieben; aber es liegt immer auch in der Verantwortung der Akteure in der Finanz- und Wirtschaftswelt, gut mit den Freiräumen des Handels und Handelns umzugehen. Rechtsverzicht bedeutet in der Finanz- und Wirtschaftswelt, den Blick auch auf den Mitmenschen zu richten und nicht jedes Recht einzulösen, das eine freiheitliche Wirtschaftsordnung bietet; davon aber sind die heutigen Finanzjongleure meilenweit entfernt. Dem Recht, sich durchzusetzen und bloß den eigenen Vorteil zu suchen, hält Hans Küng dagegen das Matthäus-Evangelium entgegen: "Mit dem zwei Meilen gehen, der mir eine Meile abgenötigt hat", also Zeit und Raum für den Mitmenschen zu haben und zu lassen, noch dort, wo er sie mir aus welchen Gründen auch immer gewaltsam abfordert. Eine mitmenschliche Welt kann nicht juristisch festgelegt werden: Weder in der Politik noch in der Wirtschaft können so viele Gesetze geschrieben werden, dass am Ende eine gerechte Welt herauskommt. Es liegt immer vor allem in der Verantwortung jedes Einzelnen, dass nicht vor Gericht "Recht" gesprochen werden muss, sondern dass er vorher das Interesse des anderen mitbedacht hat. Das Evangelium ist voll von Erzählungen, die Recht und Gesetz gegen Liebe, Zuwendung und Nachsicht eintauschen - nicht nur beim Gleichnis von der Ehebrecherin, wo Jesus buchstäblich in den Sand schreibt, um aus der Spirale von Recht, Gesetz und Vergeltung auszubrechen.

Macht zugunsten anderer:"Wenn dich einer vor Gericht ziehen will, um dein Gewand zu nehmen, dann lass ihm auch den Mantel", so zitiert Hans Küng die Bergpredigt nach Matthäus. Wer aber sieht, wie die Sarkozys und Merkels dieser Welt in ihren Mänteln der Macht kleben bleiben wollen, ohne etwas für die Menschen zu bewirken; wer sieht, wie Macht zum Selbstzweck geworden ist und wie brutal die Machtkämpfe in der Politik ausgefochten werden, ohne dass diese Macht am Ende für die Bürgerinnen und Bürger eingesetzt wird - der weiß, wie weit der Weg hier wäre. Und ein Anfang wird nicht gemacht. Politisch verhandelt werden bei der Pflegeversicherung oder Hartz IV Pfennigbeträge, die echten Probleme, politische Strukturveränderungen werden gar nicht angegangen - da könnte man am Ende ja abgewählt werden! Die Ministerinnen von der Leyen und Schröder führen stattdessen gut geschminkt in der Tagesschau ihre Schauspiele auf, die am Ende bloß ihren eigenen Marktwert medial steigern sollen.

Und auch für die Wirtschaft gilt, wie Hans Küng schreibt: "Wo auch immer ein Einzelner oder eine Gruppe sich darauf besinnen, dass der nun einmal unumgängliche Konkurrenzkampf nicht auf Kosten der Menschen und der Menschlichkeit gehen darf, tragen sie zur Vermenschlichung des Konkurrenzkampfes bei und machen auch im wirtschaftlichen Wettbewerb gegenseitigen Respekt, Achtung vor den Menschen, Vermittlung, Schonung möglich."

Konsum mit Maß:Natürlich werden wir täglich eingelullt mit falschen Bedürfnissen. Gerade die digitale Welt lebt davon, dass der Mensch in Echt-Zeit gar nicht mehr vorkommt und es vor allem auch nicht mehr will! Die wirkliche Person verschwindet, wird ausgetauscht gegen ein digitales Ego, das sich seines eigenen Verfügt-worden-Seins gar nicht mehr bewusst ist. Eine Narkotisierungsstrategie: Der digitale Mensch verlangt der Welt nichts mehr ab - bequem für die, die in der echten Welt Geld und Macht anhäufen. Der digitale Mensch ist, ohne es zu wissen, die neue Form des passiven Konsumenten, der sich bedienen und vor allem beherrschen lässt. Auch dagegen steht die christliche Botschaft. Für Hans Küng stellt sie gegen den "Zwang zum Konsum die Freiheit vom Konsum". Es macht für Küng keinen Sinn, "sein Glück allein auf Genuss und Wohlstand aufzubauen und die im Menschen schlummernde große Sehnsucht nach dem ewigen Glück zu ersticken".

Diese drei von Hans Küng angesprochenen Stärken eines christlichen Ethos lassen sich nicht in eine gesellschaftliche Wirklichkeit verwandeln. Aber wo es eben in die Hände jedes Einzelnen gelegt bleibt, wie er sich in einer immer gefährdeteren Welt verhält, können sie wertvolle Orientierungshilfe sein, wenn wir uns selbst fragen, welchen Weg wir einschlagen wollen.

----- Original Message -----
From: Forum
Sent: Thursday, September 08, 2011 10:47 AM
Subject: AW: ... zur PID, zur Familie... - Artikel, Gutachten, R.Kiehl; zu Ordnung im Dunkelraum, 2.8., Gentest mit Geburtsfehler, 7.7., Welche Paare auf PID hoffen dürfen, 7.7.2011

Sehr geehrter Herr Prof. Kiehl,

aus der Vielzahl von Zuschriften, die uns täglich erreichen, können wir für die Seite "Forum/Leserbriefe"
nur sehr wenige auswählen. Leider war es uns nicht möglich, auch Ihren Text abzudrucken. Aber
unabhängig von einer Veröffentlichung lesen die Autoren oder die Ressortleiter alle Briefe und
schätzen sie als Quelle nützlicher Anregungen. Wir sind Ihnen deshalb für Ihren Leserbrief dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Inge Brummer

Redaktion Forum
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Von: Reinhold Kiehl [mailto:kiehl@rki-i.com]
Gesendet: Mittwoch, 10. August 2011 13:27
An: politik@sueddeutsche.de; Forum; Nachrichten-Aufnahme
Betreff: ... zur PID, zur Familie... - Artikel, Gutachten, R.Kiehl; zu Ordnung im Dunkelraum, 2.8., Gentest mit Geburtsfehler, 7.7., Welche Paare auf PID hoffen dürfen, 7.7.2011