----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Geisenhofer, Christine ; FERBER Markus
Cc: Kattner, Christian ; endroes maximilian
Sent: Wednesday, January 23, 2013 11:05 PM
Subject: Re: EU-Papier zur Nahrungsmittelspekulation, ASP-CSU-Position, 24.Jan13

Guten Abend die Damen und Herren,
habe mir gerade in der Schnelle die pdf-Dateien angeschaut. Diese stammen hauptsächlich aus Halle-Wittenberg, sind reine Literatur-Zusammenfassungen/Auswertungen, dazu dann der Brief an Gauck. Nach meiner "Sicht" nicht neutral... Was ist, wenn alle außer einer dieser Arbeiten richtig ist??? oder keine??? Erinnert mich stark an meine "Arbeiten"..............ich werde seit Jahren von der Wissenschaft/Wirtschaft bekämpft........ .

"Jeder kleine Landwirt spekuliert" (Bode,Schmitz) - in Mittel- und Osteuropa....was ist mit Afrika? in den "Problem"-Zonen......... = Quatsch

Vermehrter Fleischkonsum? in Afrika? den "Problem"-Zonen? = Unsinn ...................
DP2013-2: Der Preis hat sich für Weizen, Reis, Mais, Sojabohnen von 2002 = 100 auf über 200 in 2011 mehr als verdoppelt und zwar ohne die "extrem"-Ausschläge in 2008 und 2011 (Abb.1-2) kontinuierlich, damit
(Abb.2-1): das Anlagevermögen steigt in Agrarrohstoffen in 2003 = 9.3 auf 99 in 2011 kontinuierlich = PARALLEL

DP2012-26: Literatur-Recherchen........ = zu gerade zusammengefasstem................ Damit Brief an Gauck = Falsche Schlußfolgerungen.... Wer bezahlte diese Studien??? Die Allianz und Deutsche Bank?
Eine weitere Parallele: Die Temperatur steigt seit Jahren ebenfalls parallel, der Boden erodiert in den Problem-Zonen, .....die Temperatur ist verantwortlich für den Anstieg ????? Es gibt kaum noch Kleinbauern in diesen Zonen und diese spekulieren mit dem "Rest".......... Rückgewinnung von Land mit kleinbäuerlichen Strukturen ist "Dringendst" angesagt! Dazu benötigt man entsprechendes Wasser..............verantwortlich China und die USA............

Werde jetzt Schluß machen,
komme morgen nicht, da ich hier in Straubing zur SENunion gehe und es daher nicht möglich ist

Guten Abend noch

Prof.Dr.Reinhold Kiehl
RKI-Institut, Gutachter und Berater
Straubing, phone.094219298300

CC. Herrn MP Seehofer, Herr Dobrindt, Frau D.Wöhrl, ....

----- Original Message -----
From: Kattner,Christian
To: undisclosed-recipients
Sent: Wednesday, January 23, 2013 7:48 PM
Subject: Informationen zur gemeinsamen Sitzung der ASP Fachausschüsse Europa und Entwicklungspolitik

Sehr geehrter Damen und Herrn,

im Hinblick auf die morgige Sitzung der ASP Fachausschüsse Entwicklungspolitik und Europa darf ich Sie noch auch ein paar Materialien hinweisen:

· Weednetz: Nahrungsmittelspekulation
Ein Film der NGO WEED erklärt, wie mit Nahrungsmitteln spekuliert wird, welche Gefahren es birgt und was deshalb geschehen muss.
Nahrungsmittelspekulation

· Streitgespräch über Rohstoffe zwischen Agrarpolitik-Professor Michael Schmitz und Foodwatch-Chef Thilo Bode,: „Jeder kleine Bauer spekuliert“

Handelsblatt Online 30.04.2012

Streitgespräch über Rohstoffe

· Anlagen auf Agrarmärkten bleiben in Mode
Artikel FAZ 22. Januar 2013

PDF Anlage

· Offener Brief von 40 Agrarökonomen an Bundespräsident Gauck

PDF Anlage

· Will; Prehn; Pies; Glauben: Schadet oder nützt die Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen? – Ein Literaturüberblick zum aktuellen Stand der empirischen Forschung

PDF Anlage

· Pies; Prehn, Glauben, Will: Kurzdarstellung Agrarspekulation

PDF Anlage

· IAMO Policy Brief No. 9: Alarm oder Fehlalarm? Ergebnisse eines Literaturüberblicks über empirische Forschungsarbeiten zur Finanzspekulation mit Agrarrohstoffen

PDF Anlage

Mit freundlichen Grüßen

Christian Kattner
Leiter Referat Außen- und Sicherheitspolitik, Europa
Landesgeschäftsführer Außen- und Sicherheitspolitischer Arbeitskreis (ASP)
Landesgeschäftsführer Evangelischer Arbeitskreis der CSU (EAK)

----- Original Message -----
From: Reinhold Kiehl
To: Geisenhofer, Christine ; FERBER Markus
Sent: Friday, January 11, 2013 11:15 AM
Subject: EU-Papier zur Nahrungsmittelspekulation, ASP-CSU-Position, 24.Jan13

Hallo Herr Markus Ferber,
Frau Geisenhofer,
die Arbeit von Oxam mit den Anlagen möchte ich auf meiner HP (http://www.rki-i.com/verk2/k001u005s001.htm ) einstellen - falls nichts dagegen steht...ob ich zur Sitzung am 24.Jan. kommen kann, weiß ich noch nicht, da gleichzeitig eine Sitzung der SenUnion in Straubing stattfindet.

Melde mich aber erst einmal an.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Kiehl, www.rki-i.com, phone.094219298300

Mit Essen spielt man nicht: Die deutsche Finanzbranche und das Geschäft mit dem Hunger-Oxfam Deutschland
zur ASP-Aufbereitung des Themas bzgl.Formulierung einer Positionierung der CSU, Reinhold Kiehl

Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung,
Olivier de Schutter stellt fest: „Ein wesentlicher Anteil des Anstiegs der Preise und der Volatilität bei wichtigen Grundnahrungsmitteln in der Nahrungsmittelkrise 2007/2008 kann nur mit der Entstehung von Spekulationsblasen erklärt werden.“ Dabei verweist er auf die Rolle großer institutioneller Investoren wie Hedgefonds, Pensionsfonds und Investmentbanken: Die Preise sind wieder wie in 2008 - nächste Blase! zeigt, daß die Politik die Kontrolle verloren und nicht wieder gewonnen hat.

Allianz, Deutsche Bank & Co spielen
mit Essen mittels OTC-Finanzgeschäften. Beide gehören durch ihre Fonds zur Gruppe der weltweit führenden Rohstoffspekulanten. Alle deutschen Banken spekulieren mit Nahrungsmitteln.
Die Spekulationen treiben die Nahrungsmittelpreise, der Grundnahrungsmittel, in die Höhe: Je höher der Preis, desto höher der Profit ! Der Handel mit Rohstoffderivaten boomt. 2011 waren 1/4 der Rohstoff-Anlagen Agrar-Rohstoffe (Nahrungsmittel).
Mit OTC ( = Over the counter, „Über den Tresen”- Finanzgeschäften, die nicht über eine Börse oder eine andere regulierte Handelsplattform abgeschlossen werden. OTC Geschäfte unterliegen kaum Transparenz- oder Regulierungsanforderungen. Die getätigten Geschäfte sind für Außenstehende so gut wie nie nachvollziehbar.

Mit Indexfonds haben Banken ein Anlageprodukt geschaffen, dessen Wert sich am aktuellen Stand eines bestimmten Rohstoff-Indexes orientiert. So kann heute jede und jeder in Rohstoffe investieren – auch diejenigen, die kein Wissen über den realen Rohstoffmarkt haben.
Exzessive Spekulation schürt künstlich die Nachfrage und verzerrt die Preise. Diese orientieren sich heute vor allem an den Gesetzmäßigkeiten der Finanzmärkte und den Motiven der Finanzakteure („Finanzialisierung“).

Die Allianz und die Deutsche Bank (27 Fonds mit Agrarrohstoffen!) haben mit ihren Spekulationen das Hungerrisiko der Ärmsten der Welt vorangetrieben. Die Allianz und die Deutsche Bank verletzen damit die fundamentalen Menschenrechte auf Nahrung: Das Wetten auf steigende Preise beeinflusst die Preise mit Anheizen der Welternährungskrisen. Die Allianz wirbt damit, Anleger könnten sich bei steigenden Preisen über satte Gewinne freuen (= purer Zynismus!).

Allianz und Deutsche Bank sind Mitglied beim Global Compact. Beide haben sich verpflichtet, den Schutz der international gültigen Menschenrechte zu fördern, zu achten und sicherzustellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligen. Beide verletzen durch Nahrungsmittelspekulation das Recht auf Nahrung.
Trennung von "realer Bank" von "Spiel-Bank"!

Am 20. Oktober 2011 legte die EU-Kommission ihre Vorschläge für eine Richtlinie (MiFID=Markets in Financial Instruments Directive) und eine Verordnung (MiFIR=Markets in Financial Instruments Regulation) zur Finanzmarktreform vor. In einigen Bereichen besteht dringender Nachbesserungsbedarf, so Markus Ferber. Die Regulierung der Warenterminmärkte ist dafür ein unerlässlicher Schritt. Die EU hinkt den USA weit hinterher. Der Bericht sollte von der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA zusammengestellt und veröffentlicht werden, nicht von den Handelssystemen selbst, wofür eine entsprechend ausgestattete Behörde nötig ist.

Forderungen: Ausstieg aus den Nahrungsmittelspekulationen. Transparenz massiv erhöhen (Termingeschäfte? Swap-Partner?...). Aktionen und Kampagnen gegen Spekulationen unterstützen. Wechsel zu nicht beteiligten Anbietern (Verbraucher). Effektive Regulierung der Euro-Finanzmärkte, einschließlich der Finanzaktionssteuer und einem Verbot des Hochfrequenzhandels. Lückenlose Transparenz an den Rohstoffbörsen und beim außerbörslichen Handel. Den Terminhandel mit festen Positionslimits strikt beschränken. Indexfonds mit Agrarrohstoffen verbieten. Nahrungsmittel nicht mehr als Anlageklasse vermarkten. Werbung einstellen. Aufsichtsbehörden stärken. Stabilisierung der Märkte durch z.b. sinnvolle Agrosprit- und Klimapolitik, den Aufbau von Nahrungsmittelreserven: Landgrabbing, Vertreibung der Kleinbauern, unterbinden, Förderung der kleinbäuerlichen Strukturen; Klimawandel durch Industrienationen angehen, keine Nahrungsmittel zur Sprit-Produktion....
Transparente Preisbildung und die Bereitstellung ausreichender Liquidität zur Risikoabsicherung realer Händler. Warenterminbörsen: Nur ca. 3% aller Future-Kontakte führen zur Lieferung des jeweiligen Rohstoffes!

Die Deutsche Bank ist Swap-Partner ihres Tochterunternehmens! Die Deutsche Bank ist an allen Stationen der Geschäfte beteiligt! Der Sitz der Fonds ist in Steueroasen (Luxemburg, Delaware,..): fast ohne Steuern, Fonds-Vermögen in Futures, der Rest in US-Staatsanleihen!...usw. Nicht an der Börse, die Bank ist ihre eigene Börse, Swap-Verträge.
Alle Banken machen beim "Hungermachen" mit - auch Sparkassen und Volks-, und Raiffeisenbanken.
2050: Neun Milliarden Menschen - 70 % importieren Nahrungsmittel, daher
- mehr Nahrung produzieren
- ökologisch, nachhaltig produzieren,
- weniger Nahrung verschwenden
Kleinbäuerliche Landwirtschaft

Spekulativer Ölpreis bestimmt Nahrungsmittelpreise - subventionierte Agrartreibstoffe ebenfalls !

Ein Rohstoff-Preis wird von anderen Rohstoffpreisen beeinflusst - Aktionen und Rohstoffanlagen sind gleichgerichtet, nicht mehr gegengerichtet: Ungleiche Märkte werden gleicher.
Preisvolatibilität verursacht Mehrkosten. Hedger konkurrieren mit Indexfonds, welche alles aufkaufen - egal der Daten: Die Fonds trocknen die Märkte aus, anstatt diese flüssig zu machen!

Der Trend, dass Banken in die Lagerhaltung einsteigen und Getreidehändler auch als Finanzspekulanten agieren, ist sehr besorgniserregend und ebenfalls ein Fall für die Politik. Beides ist zu unterbinden.

Lit.:weed factsheet Dec 2011 - Oxfam Deutschland, Presse Info München 9.Mai 2012 - Mit Essen spielt man nicht, Die deutsche Finanzbranche und das Geschäft mit dem Hunger 5.Nov.2012


Prof.Dr.Reinhold Kiehl
RKI-Institut
Straubing, phone.094219298300

cc.Dagmar Wöhrl